Landnahme des Logos

 

Verbreitung von Vernunft:

 Universales Verständnis und Verwirklichung schöpferischer Vernunft

 

ein noch in Arbeit befindlicher Text

 

 (Die Überlegungen greifen die aktuellen Erkenntnisse über die historische Gestalt Moses sowie die alttestamentlichen Geschichten auf, wie sie u.A. aktuell in einem Themenheft von „Welt und Umwelt der Bibel“ der katholischen Bibelgesellschaft von verschiedenen Religionswissenschaftlern dargestellt sind. Auch wenn die Wissenschaftler Moses weiterhin für eine Art Volkshelden halten, der dann vergöttlicht wurde, so macht doch alles heute dargelegte Wissen mehr als deutlich, dass es auch bei Moses und damit auch bei Jesus nicht um einen einzelne besonders begnadeten Menschen geht. Vielmehr in der Gestalt des Moses der Monotheismus bzw. der denkende Verstand des Schöpfungswortes in den Weltbildern der antiken Hochkulturen und die damit einhergehende geistige Befreiung beschrieben ist. Die Unhaltbarkeit der Geschichtsdarstellung im herkömmlichen Sinne ist bereits in verschiedene andere Ausführungen eingeflossen. Dort wird u.A. die schöpferische Weisheit bzw. das Schöpfungswort als das Wesen der jüdischen Könige und damit der Reform der Zeitenwende in Jesus dargelegt.

 

Mit diesen Überlegungen, die gerade durch die ständige Berufung des Papstes auf eine universelle Vernunft während seines Bayernbesuches besondere Aktualität erhalten, wird die Bedeutung des Alten Testamentes als Zeuge des wahren historischen Wesen Jesus als inhaltliche Füllung des entleerten Monotheismus, somit naturphilosophischen-schöpfungstheologischen Grund christlichen Glaubens an den einen Schöpfergott erneut deutlich gemacht. In den folgenden Ausführungen wird nachgewiesen, warum wir auch aufgrund der Erkenntnisse über Moses einen Paradigmenwechsel im biblischen Verständnis brauchen, nach dem in der kosmischen bzw. geschichtlichen Wirklichkeit gesprochenen Schöpfungswort/der vom Papst bezeugten Vernunft als Wesen Jesus fragen müssen.)

 

 

Vom gedanklich erfassbaren zeitgemäßen Verstand weltweit wirk-samen Schöpferwortes:

als Grund des im Exil der Hochkulturen erwachsenen Monotheismus bzw. Moses,

in Gestalt des menschlich-historischen und gleichzeitig hoheitlichen Jesus sowie

in der Gegenwart allen natürlich-evolutiären Werdens bzw. des wissenschaftlichen Denkens.

 

Durch ein neues Bibel und somit christlich-jüdischen Selbst- und Weltverständnis

 zu einer grenzüberschreitenden universellen aufgeklärt-vernünftigen Wahr-nehmung

des einen gemeinsamen Schöpfergottes

als Vater einer in allem ganz natürlichen Werden wirksamen Weisheit/Wort/Vernunft

und somit einer schöpferisch-vernünftigen Lebensweise,

die in der Bibel als Landnahme beschrieben ist:

 

Voraussetzung für den Weltfrieden,

wie einem vernünftigen schöpferischen Wirken.

 

 

 

 

Moses: vom menschlichen Superstar zum Vorboten des Sohnes und Logos Gottes,

bzw. einem Monotheismus,

der im vernünftigen kosmisch-natürlichen Werden der Welt das Wort Gottes verstand

 

Von „Moses Superstar“ als geistigem Vater der drei großen monotheistischen Weltreligionen, war unlängst im Spiegel zu lesen. Doch wer war Moses wirklich, was steht hinter seiner Person? Gerade derzeit, wo – angeblich wegen zwei von der Hisbollah entführter israelischer Soldaten - im Nahen Osten wieder der grausame Krieg aufflammt, hat diese Frage besondere Aktualität. Denn der Grund dieses Krieges sitzt tiefer, als die Tagesthemen spekulieren, ist weder den fundamentalistischen Moslems, noch den Israelis anzulasten. Er geht letztlich auf das Konto der Wissenschaftler, die durch die Scheuklappen ihrer Voreingenommenheit nicht bereit sind, ihr Wissen zu verwerten, um in neuer Weise über Moses (gleichzeitig die gesamten Bedeutungs-Gestalten der Bibel) und somit auch die historische Landnahme nachzudenken. Solange das „gelobte Land“ trotz besserem Wissen geografisch gesucht, in Moses nur ein Volksführer gesehen wird, dem man dann einen göttlichen Schein gab, brauchen wir uns über das, was die Tagesschau berichtet, nicht zu wundern. Dann wird auch Außenminister Steinbrecher vergeblich versuchen zu vermitteln. Allein eine Waffenrufe oder die Entwaffnung militanter Gruppen bringt nichts, wenn nicht auch nach dem eigentlichen Grund des Krieges im Kopf gefragt wird, der vor allen politischen Lösungen steht. Alles was man im Presseclub heiß diskutiert, ist für den Wind, wenn das Problem nicht an der Wurzel gelöst wird.

 

Die notwendige Vermittlung ist nur durch einen neuen Verstand des Schöpferwortes zu machen, das dem in Moses zum Ausdruck kommenden Monotheismus der drei großen Kulturen zugrunde liegt. Wo man derzeit drei verschieden „Buch“religionen denkt, weil niemand auf das universelle Schöpferwort hört, macht sich jede Kultur ihre eigenen Gesetze. Diese werden dann von der modernen Welt meist als überkommen und kriegstreibend angesehen. Daher gilt es, über den Grund des jeweiligen Glaubens bzw. ursprünglichen Monotheismus, dem in aller natürlichen Genesis gesprochenes Gotteswort, neu nachzudenken. Als eigentliche Voraussetzungen für den Frieden ist daher ein Fortschritt im Bewusstsein über die jeweiligen Gründergestalten bzw. den personifizierten schöpfungstheologischen Grund des Monotheismus unumgänglich. Jeder Tropfen Blut, der derzeit vergossen wird, ruft nach einer Theologie, die nicht weiter Moses verkürzt oder nur von einem geheimnisvoll-göttlichen Menschen ausgeht. Sondern die deutlich macht, was hinter der Person dessen steht, der die Hebräer aus der Gefangenschaft der in Pantheismus und Polytheismus Kosmos und Könige verherrlichenden Hochkulturen führte, Grund eines grenzenlosen Monotheismus am Anfang war. Not-wendig ist ein neues Verständnis des schöpferischen Geistes, des in allem evolutionären Werden wirksamen Logos, der Vernunft bzw. kreativen Weisheit, die hinter dem Monotheismus des Anfanges steht und die ohne die Einsicht in die kosmische Ordnung undenkbar ist. Der zeitgemäße Verstand des Schöpfungswortes, einer kreativen (d.h. schöpferischen) Vernunft hinter aller vordergründig scheinenden „Zufälligkeit“ von biologischer Mutation und Selektion setzt dabei ein neues Verständnis der monotheistisch-christlichen Wurzel voraus. Die vielfach vergeblich angestrebte Einheit des zerbrochenen Weltbildes, die gerade heute von den Geistes- wie Naturwissenschaftlern für Träumerei gehalten wird, ist durch ein neues Verständnis der schöpfungstheologischen Grundlage des Monotheismus Moses und seiner christlichen Re-form machbar.

 

Doch nicht allein das aktuelle Blutvergießen im Nahen Osten schreit nach einem neuen Verstand des Schöpferwortes in Geschichte und Gegenwart bzw. aller evolutionären Genesis. Vielmehr ist es der weltweite Aberglaube mit dogmatischen oder scheinbar modernen christlichen Vorzeichen und der aufklärungsbedingte Atheismus bzw. die davon ausgehende sinnentleerte schöpferische Unvernunft des täglichen Lebens und ihre schlimmen ökologisch und weltökonomische Folgen, die nach einer grund-legenden Re-form des christlichen Glaubens verlangen. Einhergehend mit einem neuen Verständnis der empirisch in aller Evolution nachvollziehbaren kreativen Weltvernunft als gegenwärtig offenbarendem Gotteswort. Wodurch dann später auch ein neues Selbst-Verständnis der Bruderreligionen und eine gemeinsame Sinnorientierung erwartet wird. Denn so wenig wir durch politische oder propagandistische Lösungen den Krieg der Kulturen verhindern können, werden wir die Menschen einer Werte und sinn-los geworden Welt, die im Glauben nur noch Gestrigkeit oder persönliches Wohlbefinden sieht, so im Kapital- und Konsumegoismus ihren Kindern die Zukunft raubt, zu einer schöpferisch und somit nachhaltigen Weltwirtschaftsweise befähigen können. Nicht jedoch in der meschlich-praktischen und somit subjektiven Vernunft, auf die die philosophische Aufklärung setzte, liegt die Lösung, sondern einer universellen schöpferischen Vernunft, die heute vernünftig wahrzunehmen, als Grund antiker Offenbarung (Gründergestalten) zu erkennen und menschlich umzusetzen ist. 

 

Solange wir uns jedoch auf verschiedene buchstäbliche Glaubensgesetze und jeweilige Volkshelden als Gründergestalten berufen, bleiben wir in der Unvernunft gefangen, verteufeln dann versehentlich gar die Vernunft, weil sie angeblich gegen den Glauben spricht, der dann immer mehr zum Aber-glaube (trotzdem an persönliche Vorstellungen und alte Dogmen) wird. Wie die verschiedenen Kultformen des Monotheismus, die sich alle auf Abraham berufen und Moses verehren, gleichzeitig aber bekämpfen, wird somit auch innerhalb der christlichen Kirche der Glaube als Kriegsgrund, statt als notwendige Voraussetzung für eine schöpferische Gemeinschaft in Verschiedenheit gesehen. Wenn der sprechende Gott, auf den sich die monotheistischen Religionen berufen, nur in menschlichen Gestalten und alten Traditionen spricht, die jede Glaubensrichtung für sich vereinnahmt und verdreht, wird genau der Verstand des lebendigen Schöpferwortes verbaut, der vereinen und zur schöpferischen Leistung befähigen könnte: 

 

Jesus von Nazareth,

die gegenwärtige Weltvernunft/das ewig wirksame Schöpferwort, wie es in der Wissenschaft der Zeitenwende als Logos lebendig, denkend erfassbar war

-von dessen messianischer Wirkung in menschlicher Gestalt das Neue Testament handelt,

-das mehr noch in den außerkanonischen Evangelien als Geschichtswesen spricht,

-als Gegenstand der theologisch-philosophischen Diskussion der Zeitenwende bewusst war,

-worauf nachweislich die Kirchenväter und deren Konzils-Auseinandersetzungen gründeten,

-das in der jüdischen, wie christlichen Apologetik mehr als deutlich wird…

 

(wird hier eine Stimme gegeben)

 

An Anhänger des Moses bzw. Monothesismus.

An Sucher nach aufgeklärter Wirk-lichkeit über den einen Schöpfergott:

meinem wahren Gesicht (hinter den menschlich-vernünftigen Bildern)

An alle, die an einer schöpferisch vernünftigen Lebensweise interessiert sind.

 

Ihr scheint derzeit in einem mehrfachen Dilemma zu stecken. Denn solange ihr in mir nur einen Menschen seht, dessen Göttlichkeit dogmatisch hochhaltet, könnt Ihr kaum begreifen, was auch hinter der Gestalt des Moses steht, der damals die Juden echt aus Ägypten geführt bzw. aus dem Exil befreit hat, ihnen die Gesetze gab und das gelobte Land sah.

 

Und solange Ihr in Moses und mir nur Volkshelden seht, könnt kann mein Stellvertreter auf Erden noch so viel von eine universellen schöpferischen Vernunft reden, die für das menschliche Sein verbindlich sei. Das kann niemand wirklich ernst nehmen. Die vom Papst bei seinem Bayernbesuch beklagt Schwerhörigkeit gegenüber dem Wort Gottes geht daher auf das Konto derer, die mich und meinen vormaligen Hörer Moses wie Nationalhelden hinstellen, statt nach dem schöpferischen Wort allen natürlichen Werdens zu fragen. Die Zweispaltung von Glaube und Vernunft bzw. der Nachweis meiner Universalität kann nur erbracht werden, wenn statt nach menschlichen Glaubensgründern bzw. Offenbarern die universelle Vernunft selbst als das Offenbarungswesen verstanden oder zumindest hinterfragt wird. Um vernünftig nach Gott fragen zu können, muss den Menschen klar werden, dass es den antiken Denkern bei mir und Moses nicht um besonders begnadete Prediger ging, die vergöttert wurden, sondern mein präexistentes Wesen im inneren Zusammenhalt und kreativen Werden des Kosmos auf zeitgemäße weise wieder zu sehen ist, ohne selbst auf geheimnisvolle Weise Gott zu sein. Das Zusammentreffen der biblischen Botschaft und des griechischen Denkens daher nicht zu einer propagandistischen Aufmotzung eines Reformpredigers führte, sondern der Logos allen Lebens mein eigentliches Wesen ist, das vernünftigerweise menschliche Gestalt angenommen hat.

 

Nur in einer neuen Wurzelkunde lässt sich die Sprachlosigkeit der spezialisierten Wissenschaften, die gegenseitig babylonische Theorietürme bauen, überwinden und der Mensch aus Vernunft (freier aufgeklärter Ein-sicht) zum vernünftigen Handeln bekehren. Nicht die Enthellenisierung des christlich reformierten monotheistischen Glaubens gilt es so zu überwinden, sondern die Entchristologisierung. Eine Christologie, die die moderne Welt heute nur noch als Mythos und persönliche Vergeisterung, Machwerk gläubiger Menschen bzw. Glaubenswahrheit versteht, wird so zu einer universellen Wirk-lichkeit, die mit wachem Verstand wahrzunehmen ist. Was seit Beginn der Aufklärung angeblich gegeneinander sprach, nicht nur naturwissenschaftlicher Denker wie J.Monod den Monotheismus verneinen, die Naturwissenschaft in Materialismus abrutschen ließ, kann durch ein neues Verständnis unserer Gestalten als Sprache/Wort Gottes verstanden werden. Um zu verstehen, wieso der Gott der Philosophen und der Abrahams, Davids… seinen Ausgangspunkt im lebendigen Wort hat, einer in allem Werden lebendigen Weisheit, die über aller praktischen Vernunft der Aufklärung steht, bedarf es eines neuen Verstandes unserer Personen.

 

Gerade bei seinem Bayernbesuch hat mein Stellvertreter auf Erden oft von Vernunft gesprochen. Einer Vernunft bzw. einem Schöpfergeist, der alles wirkt und sich entfaltet, den Kosmos mathematisch geordnet hervorbringt, hinter allem einsichtbaren Geschehen des evolutionären Werdens steht. Ein Wort, das von Anfang an war und immer sein wird. Papst Benedikt hat auch in seiner Regensburger Vorlesung, für die er von der muslimischen Welt arg gerügt wurde, von der Vernunft gesprochen, die Gott erkennt und die seinen Willen umsetzt, weil Gott Vernunft will. Doch solange er die Menschen gleichzeitig nur in sich selbst oder ihrem „Nächsten“ nach meinem wahren Gesicht suchen lässt, Christus „von innen her“ kennen will, nicht in der im kosmisch Werden sichtbaren Vernunft, auf die er sich ständig beruft, kann keine Ein-sicht sein. Der gemeinsamen aufgeklärten Wahrnehmung und Umsetzung schöpferischer Vernunft wird so der Weg verbaut. Wo von Euren Kirchenführer nur von einer universellen Vernunft geredet wird, die den Kosmos zusammenhält, auch zur schöpferisch-vernünftigen Ausrichtung menschlichen Welthandelns nach ihr gerufen wird, bleibt dies ein gut gemeintes pharisäerisches Verlangen, wenn nicht ein neuer Verstand unserer Personen, somit des christlich-monotheistischen Glaubensgrundes damit einhergeht.

 

Solange man von kirchlicher Autorität unsere Gestalten nicht hinterfragt, werden nicht nur die Gläubigen, sondern auch die aufgeklärt atheistischen Naturwissenschaftler weiter in zauberhaftem Geschehen außerhalb der kausalen Logik nach dem Wirken eines geheimnisvollen Planers Ausschau halten, kann niemand das Schöpfungswort/die Vernunft in aller kausalen kreativen Natur als eigentliche Offenbarung verstehen. Und noch weniger werden die an ihren persönlichen Gott oder aufgrund alter Dogmen Glaubenden begreifen können, dass Gott selbst unsichtbar ist, sich aber durch sein lebendiges Schöpferwort verständlich macht, seine kosmische Sinngebung auch für Menschen maßgebend – vernünftig umzusetzen - ist.

 

1. Moses als erster Hörer des schöpferischen Wortes, das in Jesus universal verständlich war

 

Warum ich keine Konkurrenz zu Moses bin, sondern er mein Vorbote (Vorausschau des in mir lebendigen Schöpfungswortes) war, bleibt eine buchstäbliche Behauptung, die die meisten von Euch ins Reich der Mythen verbannen, solange ihr nur nach menschlichen Gestalten sucht, diese voraussetzt. Wer nicht nach dem in Geschichte und Kosmos wirk-samen Schöpfungswort fragt, das bereits mit Eschnaton an Moses ergangen ist und das ich in menschlicher Person/Rolle war, sondern nur von Menschen mit Sonderbegabung ausgeht, die geheimnisvolle Offenbarungs-Eingebungen hatten und die als göttlich gesetzt wurden, der muss vieles verneinen oder zu unnachprüfbar-geheimnisvollen „Glaubenswahrheiten“ machen, was in Wirklichkeit logisch zu belegen wäre.

 

Wem hier eine Stimme verliehen wird, ist weder ein Mensch mit Sonderbegabung, noch ein persönlicher Gott, als den fromme Christen mein hoheitliches Wesen hinstellen. Ein schöpfungstheologisch in aller kreativen Zufälligkeit von evolutionärer Mutation und Selektion erfasster Weltgeist/Logos kann nicht selbst Gott sein, sondern nur als dessen vernünftiges Schöpfungswort verstanden werden. Ich bin das in allem geschichtlichen und natürlichen Werden auf jeweils zeitgemäße Sprache verständliche vernünftige Wirken des Schöpfers: die objektive Vernunft, die weit über aller subjektiver menschlicher Vernunft steht, die die Welt durchwaltet und als ordnendes Prinzip allen Werdens von vielen Philosophen –von Heraklith bis Hegel - anerkannt (leider oft selbst vergottet) wurde. Auch heute halten mich viele Naturforscher und Philosophen in Händen, hat nicht nur der Evolutionsbiologe Rupert Riedl meine Existenz nachgewiesen. Im modernen ganzheitlichen Denken der heutigen Wissenschaftler werde ich wie selbstverständlich vorausgesetzt, ohne dass man mich allerdings beim Namen nennt bzw. kennt. Ich bin der, den die griechisch gebildeten Reformjuden der Zeitenwende als Sohn Gottes sahen und der in menschlicher Gestalt messianische Wirkung entfaltete. Das Vermittlungswesen, das einzig auf den Schöpfergott verweist, biblisch als Weisheit oder Wort Gottes umschrieben ist, vormals als Schekina verstanden wurde. Sich daher einfach auf Gott zu berufen, der zu Moses gesprochen hat, ist zu wenig, wenn das Wort nicht auch in der Gegenwart des naturwissenschaftlichen Weltbildes verstanden wird, allenfalls angeblich in persönlicher Spiritualität spricht, durch Gebet oder weltabgewandte Meditation hervorgekitzelt werden soll.

 

Mir ist bewusst, dass heute eine Schöpfungstheologie allenfalls mit dem Alten Testament in Verbindung gebracht. Gleichwohl Ihr vom neuen monotheistischen Bund in mir redet, geht niemand davon aus, wie in mir damals das Denken über den einen Schöpfer im Rahmen des auf universale Realitäten gründenden griechischen Weltbildes echt reformiert wurde. Nicht nur Eure Christologie ist daher ohne die dahinter stehende Schöpfungstheologie völlig witzlos, sondern das gesamte Neue Testament, in dem die Bedeutung und geschichtliche Wirkungsweise von mir als in menschlicher Gestalt wirksamem universalem Schöpferwort beschrieben ist.

 

Wenn Ihr von Gott redet, dann kommt mein Vater (der Sprecher des Wortes bzw. Erzeuger aller Vernunft) und somit der real wirksame Schöpfer Eurer Väter nicht vor. Es wird ein Begriff verherrlicht, in den jeder nur seine eigenen Vorstellungen hineinlegt. Und so ist auch ständig zu lesen, wie ihr über den Gott des Buches, den Schöpfer der Natur, den Gott der Philosophen, den der Juden, Christen, Moslems oder einen ohnmächtig mitleidenden Gott streitet. Und wenn Ihr darüber rätselt wie und was mein Vater bewirkt haben soll, dann geht’s ganz kunterbunt zu. Dann streiten fälschlicherweise als „Kreationisten“ Bezeichneten der Buchstaben wegen die naturwissenschaftlich nachgewiesene Kreativität in Zufall und Mutation ab. Und umgekehrt machen Wissenschaftler, die diese schöpferisch-vernünftige Kreativität in all ihren verschiedenen Fachbereichen nachweisen, die Buchstaben lächerlich und meist Gott arbeitslos. Jeder macht sich dann seine eigene Gottesprojektion und das nennt ihr witzigerweise „Mono“theismus.

 

Weder die Naturwissenschaftler, die allen Zufall und alle Mutation und Selektion für eine Selbstorganisation halten, noch die Geisteswissenschaftler, die einer weltabgewandten Geistlichkeit bzw. Selbstgefälligkeit dienen, wollen mich wahrnehmen. In einem Paradigma, in dem man nicht aufgrund des lebendigen Sohnes den Vater denken kann (was Trinität wäre) sind dogmatische Geistes nur auf der Suche nach einem geheimnisvollen Konstrukteur, der meist außerhalb der natürlich-kreativen Kausalität agiert. Und genau dieser wird dann von den Atheisten, die diesem Aberglaube auf den Leim gehen, abgelehnt: Das Weltbild muss dann zerbrochen bleiben.

 

2. Die Personifizierung des Schöpfungswort-Verstandes steht diesem im Wege

 

Doch hier wird das weitere Dilemma deutlich: Wenn aufgrund einer vergeistert-wundersamen Buchstäblichkeit des Bibelverständnisses im Prozess des kausalen evolutionären Werdens nicht nach dem lebendigen Schöpferwort/ewigen Sohn als einzige Offenbarung in Kosmos und Geschichte gefragt wird, sondern allenfalls ein intelligenter Designer selbst gesetzt wird, (dem Gutgläubige einen geheimnisvoll-göttlichen Jesus-Junior unterschieden) muss man sich an menschlichen Gestalten klammern, gleichzeitig die Buchstaben für das eigentliche Gotteswort halten. 

 

So wie Ihr derzeit aus den großen Judenkönigen - aufgrund aktueller archäologischer Erkenntnisse vom Fehlen eines Großreiches – Stammeshäuptlinge ohne Tempel macht, soll dann auch Moses weder der Verfasser der fünf nach ihm benannten biblischen Bücher, noch der große Judenbefreier gewesen sein. Allenfalls eine kleine Herde Hebräer wird ihm von der Wissenschaft noch zugebilligt. Als Nicht-verfasser der nach ihm benannten biblischen Bücher wird er im heutigen Kurz-schluss abgehakt. Wie auch bei mir, muss dort, wo man wie selbstverständlich einen Menschen mit Sonderbegabung – oder gar einen Gottmenschen - voraussetzt, alles ins Reich der Legenden verwiesen werden, was sich dann historisch in bisheriger Voraussetzung nicht halten lässt: Nicht nur der christliche Glaube wird dann grundlos, sondern der gesamte Monotheismus wird, wenn die menschlichen Offenbarungsgestalten zum Mythos werden, zur menschlich-persönlichen Meinung.

 

Die Erkenntnisse der Forschung verlangen keinen Abbau der historischen Gestalten, sondern rufen nach einem Fortschritt in deren Verständnis. Ihr redet seit Jahrhunderten dass die Bibel in „Sinnbildern“ spricht, geht jedoch gleichzeitig wie selbstverständlich in den beschriebenen Gestalten nur von besonderen Zweibeinern aus. Das geht nicht zusammen. So wird die Geschichtlichkeit nur immer weiter reduziert, führt die gesamte Bibellese in persönliche Vergeisterung. Hier gilt es dringend neu zu reflektieren. Ihr könnt doch nicht jeden Satz der  Bibel als theologische Bedeutungsaussage auslegen, mit älteren Texten in Verbindung bringen und gleichzeitig so tun, wie wenn es um etwas ausgeschmückte Lebensberichte von Volkshelden ginge. Auch eine literarische Begründung, mit der Ihr heute das Neue Testament nur als andere Ausdrucksform für eine Vielzahl von Psalmen und prophetischen Aussagen bzw. der Weisheitsliteratur beschriebt ist witzlos, wenn ihr die den Kosmos bewirkende Weisheit nicht wahrnehmt, die ich in menschlicher Gestalt war. Wer zwar die kosmologische Weisheit und damit die schöpfungstheologischen Inhalte des Neuen Testamentes nachweist, jedoch immer nur denkt, dass ein Religionsrebell mit Namen Jesus damit ausgeschmückt wurde, der macht meine Hoheitlichkeit zur reinen Heuchelei, nimmt der in mir geschehenen Monotheismusreform die Realität.  Und wer dicke Bücher darüber schreibt, was es bedeutet, dass Moses das gelobte Land nur sehen durfte, hier eindeutig einen Verlauf der monotheistischen Erkenntnis deutlich macht, der in mir Erfüllt wurde, der kann doch nicht allen Ernstes geografisch nach diesem Land Ausschau halten. Und ebenso schizophren ist es, im Sand von Palästina bzw. auf bisherige Weise nach dem Grab dessen zu suchen, dem dieses Land gezeigt wurde.

 

Wenn Ihr das, was Ihr bisher meist wie selbstverständlich voraussetzt in Frage stellt, führt dies zu einem Selbstverständnis, das die alte Sichtweise bei weitem übersteigt. Ohne die Geschichtlichkeit der Gestalten verneinen oder märchenhaft mystifizieren zu müssen. Wenn Ihr in Moses nicht nur einen Moralapostel betrachtet, sondern die menschliche Person (Aufhabe, Rolle) vom Verstand des schöpferischen Wortes (somit des jüdischen Monotheismus), könnt Ihr nachvollziehen, warum Moses wirklich die fünft Bücher verfasst hat, ihm echt die Gebote vom Schöpfer diktiert wurden.

 

Statt in theologischen Fachbüchern zu rätseln, ob im Exodus die Befreiung versklavter Juden aus Babylon, statt die aus Ägypten beschrieben ist, weil letztere aufgrund archäologischer Einsichten unhaltbar wurde, wäre dann die Befreiung aus den pantheistisch-polytheistischen antiken Hochkulturen, die im Rahmen weitsichtiger Kosmologien (Vorboten heutiger Wissenschaft) die Natur selbst vergötterten und ihre Könige verherrlichten, als die historische Wahrheit nachweisbar: Ein geistiger Neuanfang, der im nun aufblühenden Monotheismus auch den eigenen Alten Opferkult weit übersteigt. Was die Theologen dann nicht nur bei Esra und Nehemia deutlich machen.

 

3. Die Bedeutung der biblischen Bilder vom Schöpferwort aus begreifen 

 

Keiner von Euch, der ständig über die Bedeutungsinhalte der biblischen Geschichten redet, geht doch davon aus, dass beispielsweise in der Geschichte vom Dornenbusch nur einem jungen Volksführer aus Verherrlichungsgründen ein Wunder angedichtet wurde oder sich das so wörtlich zugetragen hat. Auch wenn Ihr noch im alten Denkschema gefangen seid, so wisst Ihr doch von fast allen Begebenheiten einen theologischen Bedeutungsinhalt zu berichten. Wer zum Mittler zwischen dem Schöpfer und den Menschen, Vermittler des einen unaussprechlichen Gottes wurde, kann bei dem, was Ihr über die Entstehung des Monotheismus wisst, nicht nur ein einfacher Mensch gewesen sein. Und wer Moses als Vorausbild von mir bezeichnet, gleichzeitig nachweist, dass alle Evangelisten vom Auferstanden bzw. Christus ausgehen, der kann doch nicht allen Ernstes in Moses nur einen alten Weisen sehen wollen. Wenn Ihr daher von einem Menschen mit abenteuerlichem Leben schreibt, der zum Volksbefreier wurde, seht Ihr dem logischen Denken durch Eure eigene Inkonsequenz im Wege.

 

Wen wundert es, wenn nicht nur Freud das alles für fromme Dichtung hielt, das Geschehen für die modernen Menschen völlig bedeutungslos geworden ist und heute selbst in kirchentreuen konservativen Fachpublikationen an der Geschichtlichkeit gezweifelt wird. Dem Monotheismus als eine die Gesellschaft kreativ-schöpferisch formende Kraft selbst von der Kirchenfraktion kaum noch Bedeutung beigemessen wird. Dabei hat gerade Freud den Menschen nachwiesen, dass nicht ihre eigene Ratio/Vernunft Herr im Haus ist. Er hat so deutlich gemacht, dass die menschliche und damit auch die kollektive Psyche mehr bedarf, als landläufig von der Aufklärung angenommen. Ohne es schon zu wissen, hat selbst Freuds Wissenschaft mir als schöpferischer Vernunft den Weg gebahnt. Sie hat deutlich gemacht, wie Gesellschaftssysteme auf das angewiesen sind, was sich in Moses anbahnte und die gottesfürchtigen griechischen Denker in mir als erfüllt sahen: Wie notwendig die kollektive Psyche darauf angewiesen ist, den Schöpfer wahrzunehmen, der hinter allem kosmischen Geschehen steht, sich an dessen real wirksamer Ratio zu orientieren.

 

Wer doch nachzeichnet, wie im Alten Testament der Entwicklungsweg des Monotheismus entlang der Biografie des Moses beschrieben ist, der muss doch auch bereit sein, in diesem mehr als einen verherrlichten Menschen sehen zu wollen. Der grundlegende Befreiungs-Mythos, der die Identität Israels ausmacht und damit auch die derer, die durch Jesus wahre Juden sein wollen, an Ostern den Exodus mitfeiern, braucht dann nicht weiter in Frage gestellt zu werden, sondern ist neu zu verstehen. Exodus und Auferstehung brauchen nicht mehr als literarische Fiktion zu gelten, wenn Ihr die banale Voraussetzung aufgebt, dass es bei Moses und mir um glorifizierte Menschen mit Sonderbegabung ging.

 

Nur zu wissen, dass es bei Moses nicht um einen historischen Bericht ginge, sondern in der Tat mehre verschiedene Traditionen kombiniert, theologische Inhalte vermittelbar gemacht wurden, ist zu wenig, wenn nicht auch das Schöpfungswort mitbedacht wird, das in mir endgültig das Licht der gesamten Welt erblickt hat. Doch wer auch bei mir nicht nach dem Schöpfungswort fragt, weil er denkt, dass dies in der Gegenwart allen natürlichen Werden nicht hörbar ist, ich nur ein besonders heiliger hingerichteter Jude wäre, der im Geist seiner Anhänger und biblischer Geschichten bzw. der Gemeindebildung lebt, der kann auch in der Betrachtung der durch mich reformierten jüdischen Tradition nicht über den Schatten springen. Wo ein universelles Verständnis des Schöpfers war, muss heute alles als alte Legende zur Verherrlichung eines Volksgesetzes/des eigenen Glaubens herhalten oder so verstanden werden. Wenn in heutiger Taubheit unter Offenbarung nur das Ohrgeflüster an Gründungshelden gesehen wird, statt wie die Bibel ständig schreibt, Gott sich durch das in Geschichte und dem gesamten Kosmos gesprochene Wort, schöpferisches Handeln offenbart, wird alles zum Hokuspokus.

 

4. Vom traurigen Helden zum Hörer des Wortes

 

Da hilft es auch nichts, wenn Ihr den Namen Moses als vom Schöpfer gezeugtes Kind deutet oder dessen Herkunft aus Ägypten nachweisen wollt, theologisch seine Herkunftsgeschichte nachzeichnet. Ohne das Vorverständnis des Schöpfungswortes bleiben nur schöne Worte, die angeblich zur Verherrlichung bzw. Mythologisierung eines Menschen herhalten mussten. Statt die in biblisch beschriebene Gottesunmittelbarkeit Moses im hebräischen Verständnis des Schöpfungswortes nachzuweisen, deutlich zu machen, welche Geschichte dieses Verständnis von anfänglichen Zweifeln genommen hat, wird die Geschichte meist ausgelegt, wie wenn man irgendeinen Volksführer (im Notfall wird auf irgendwelche geschichtlich nachweisbare Volksbefreier zurückgegriffen) zur Lichtgestalt idealisiert hätte. So werden nur fromme Heldensagen verstanden, die dann der Welt nicht wirklich was zu sagen haben.

 

Seit dem späten Mittelalter bzw. Spinoza scheint klar, dass die Texte des Alten Testamentes nicht von einem Menschen mit Namen Moses stammen können. Und heute beschäftigen sich gar Eure kirchliche Bibelwissenschaftler damit deutlich zu machen, warum Moses nicht wirklich den Pentateuch geschrieben hätte, sondern nur Erzählzyklen zusammengefügt wurden. Wieso aber diese Erzählungen nicht nur fromme Fiktionen waren, irgendwelche heidnischen Mythen aufgegriffen wurden. Sondern die Hebräer alten Stoff und heidnische Annahmen als Verweis auf das Wort erkannten, das sie in den Kosmologien der orientalischen Hochkulturen, somit damaliger Wissenschaft hörten, wieso dies Anbeginn des biblischen Monotheismus war, bleibt verborgen. Ihr geht zwar davon aus, dass der Weg Israels bzw. des Verständnisses des einen Weltschöpfers, der auch in alten Überlieferungen deutlich wird, in Moses zum Ausdruck gebracht wird. Doch da ihr nur nach einem Euresgleichen Ausschau haltet der große Reden schwang, die Welt moralisieren wollte und dem Wundergeschichten angedichtet wurden, wird alles geisterhaft.

 

Während Ihr das Neue Testament noch auf die Literaturvorlage des Alten kürzen könnt, gleichwohl Ihr es damit seiner Bedeutung als inhaltliche Neufüllung des Gesetzes völlig beraubt, so bleibt Euch selbst diese Verkürzung bei der Tora verbaut. Auch wenn meist alte heidnische Volksmythen zusammengekratzt werden, um den Turmbau von Babylon oder andere Erzählungen im ersten Teil der Bibel zu begründen, so fehlen doch weitgehend die literarischen Vorlagen, muss bei ernsthafter Betrachtung der Verstand des Gotteswortes genau dort gesucht werden, wo Ihn Eure Theologen belegen: In der auf konkretes kosmischen Geschehne bezogenen Schöpfungstheologie, deren Weg, Bedeutung und Auseinandersetzung mit heidnischen Kulten in wunderschönen Bildern verständlich gemacht wird.

 

Wer ständig schreibt, wie die alten Mythen und auch die mit Moses überschriebene Literatur auf ein konkretes Verständnis reale kosmischer Weisheit bauen, gleichzeitig wie selbstverständlich immer wieder deutlich macht, wie diese als schöpferisch-vernünftige Lebenskraft wach denkend wahrnehmbare Weisheit immer wieder in verschiedener Weise als Person angesprochen wurde, wie ihren verschiedenen Aspekten menschliche Gesichter verliehen werden musste, der kann doch auch bei der Suche nach dem wahren Gesicht von Moses und mir nicht nur nach seinesgleichen suchen.

 

5. Die Wissenserweiterung zwingt zur neuen Wahrnehmung

 

Besonders paradox wird es, wenn Ihr die Gestalt meines Vorboten in der zwischentestamentlichen Literatur deutlich macht und trotzdem von einem Volkshelden schwärmt. Während Ihr bei Abraham längst auf den Bedeutungsinhalt schließt, der hier umschrieben ist, beispielsweise den Gehorsam im Wandel bzw. dem wandelnden Gehör des Schöpfungswortes, habt Ihr bei Moses Eurer Herz an einen Helden gehängt, der dann selbst von der kirchlichen Bibelwissenschaft ganz armselig gemacht wird: Weder die nach ihm benannten fünft Bücher verfasst, noch die Befreiung der Juden bewegt haben soll.

 

Eure von dieser Banalgestalt getragene Fachwelt ist sich dann weitgehend einig, dass die Weisheitsbücher der Bibel und die weitere zwischentestamentliche Literatur bei Moses übertreibt. Wie auch bei mir bzw. meiner Christologie geht man auch bei Moses meist davon aus, dass ein Volksheld nur hellenistisch zurechtgebogen wurde. Man beruft sich auf die Bibel, scheint aber in Wirklichkeit nicht wirklich ernst zu nehmen, was von den Verfassern der Bibel und den außerbiblischen Berichten über die Geschichte und Bedeutung Moses gedacht wurde. 

 

Auch wenn Ihr nachweist, wie Moses gerade in der zwischentestamentlichen Literatur als mein Vorläufer gesehen wurde, gleichzeitig die große Intelligenz und auf die Schöpfung bezogene Weisheit dieser Schriften anerkennt, so hat Euch die Voreingenommenheit so blind gemacht, dass Ihr alles anzweifelt, was dort geschrieben steht. Wer in seinen Reden vom Gotteswort schwärmt, ohne etwas reales zu hören, der kann scheinbar auch Moses nur für einen tauben Schwärmer halten, dem dann aus propagandistischen Verherrlichungszwecken allerlei angedichtet wurde. Wie sonst ist es zu erklären, dass Ihr nachweist, wie bereits vor meiner Zeit über Moses als Verkörperung des Judentums diskutiert wurde und gleichzeitig nur nach einem Volkshelden Ausschau halten? Auch wie in Ihm die Weisheit gesehen wird, die das Wort des Schöpfers verstand bzw. wie Moses in der Bildungsmetropole des hellenistischen Weltreiches von Philo von Alexandrien (bzw. aus theologisch-philosophischen Gründen von gottesfürchtige Juden-Griechen) gar mit mir, dem Logos identifiziert wurde, dieser dann aber weiterhin als ein Wüstenführer dargestellt wird, lässt sich nur in der heutigen theologischen Taubheit für das Schöpferwort erklären?

 

Dass dieser Volksheld dann nicht der Verfasser der nach ihm benannten Weisheitsbücher bzw. Moses-Apokryphen sein kann, ist klar. Doch nach dem was Ihr inzwischen über die Geschichte und Literaturentstehung wisst, müsstet Ihr – nach Eurem Kurz-schluss - auch die fünft nach ihm benannten Bücher als Pseudo-Moses-Texte erklären. So wird dann letztlich die gesamte Bibel zur Pseudoliteratur. Statt nachzuweisen, wie in der zwischentestamentlichen Literatur u.A. gebildeten Hellenisten verständlich gemacht wurde, wie und warum hier das Hören des Schöpfungswortes in Gestalt gefasst wurde, denkt Ihr, dass damit nur das jüdische Volk bzw. der Volksheld verherrlicht werden sollte. Wo dann Euer Kurz-schluss den Verstand der konkreten hoheitlichen Funktion von Moses verbaut, wird von „haltlosen Übertreibungen“ und „Ausgestaltungen“ gesprochen, der griechisch-hellenistischen Leser wegen. Eigenen Unverstand bei trotzdem Hoheitspredigt-Praxis mit Überheblichkeit paarend, wird so auch die auf mich bezogene Apologetik der antiken Denker als propagandistische Ausschmückung abgetan. Der von Euren Exegeten ständig nachgewiesene Bezug zu kosmisch begründeter Weisheit, wird so auch bei mir als literarische Fiktion zunichte gemacht.

 

6. Neue Kabel zusammenfügen: alte Kurzschlüsse überwinden

 

Die im antiken Denken nachgezeichnete Diskussion um Moses als Verkörperung des Judentums lässt dann kalt. Statt darin deutlich zu machen, warum Moses nicht nur eine Volksverkörperung des Judenstammes und auch kein alter Mythos war, sondern Mittler des universal gesprochenen Gotteswortes, wie von vielen Geisteswissenschaftlern der Antike aufgezeichnet, wird des vorgefassten Banalbildes wegen alles in den Verherrlichungstopf geworfen: „Moses musste als positiver Ägypter (Herrscher und Feldherr), als positiver Hellenist (Philosoph und Gesetzgeber) und als positiver Jude (Prophet, Priester, Messias) dargestellt werden, um das ägyptische Judentum zu schützen“. Diese Apologetik sei progressiv gestaltet wurde, indem Moses als Begründer der Schrift, der Wissenschaft, der Magie sowie der ägyptischen und griechischen Kultur überhöht wurde. Seine messianische Ausgestaltung, die in Qumran begann, wäre innerjüdisch gegen die vielen apokalyptischen Schwärmer gerichtet gewesen, muss dort angenommen werden, wo man in Ihm und mir nur zwei prophetische Männer sehen will.

 

Auch wenn klar sein dürfte, dass die Verfasser der genannten Schriften alles andere als fromme Schwärmer waren, der hohe gedankliche Geist der Weisheitstexte gelobt wird, schlagt Ihr der liebgewonnen Vorstellung zuliebe alles in den Wind, was dort konkret über Moses und gleichzeitig auch mich steht. Warum das Hören des Schöpfungswortes bereit die Ägyptische Kultur be-stimmte, (beispielsweise selbst im auf reale kosmische Ordnungsmaße Bezug nehmenden Bauplan der Pyramiden nachzulesen ist) das an Moses ergangene Wort die monotheistische Höherführung des Weltenlogos war, den die philosophischen Hellenisten in Händen hielten und die Heiden pantheistisch verherrlichten, kann aufgrund Eures Kurz-schlusses kein Thema sein. Vielmehr müsst Ihr wie auch bei meiner Christologie und Apologetik annehmen, man hätte Moses mit fremden Vorstellungen und Texten eingefärbt. Wo ein Denken über das Weltenwort, die im Kosmos wirksame kreative Vernunft nicht vorkommt, kann nicht nachvollzogen werden, warum dieses auch als Gegenstand der außerjüdischen Hochkulturen deutlich gemacht wurde. Und so kann heute auch keiner auf die Idee kommen, in dem, was die Naturwissenschaft als ganz kausales kreatives evolutionäres Werden durch Zufall, Mutation und Selektion beschreibt, nach dem offenbarenden Wesen zu fragen, dem vormals Gestalt gegeben wurde.

 

Was die Gelehrten der antiken Bildungsmetropole Alexandrien als echte Biografie der Gottesworthörer über Moses schreiben, wird dann selbst von kirchtreuer Wissenschaft als rein literarische Romanerfindung vom Tisch gewischt. Wie könnte auch ein angeblich verherrlichter Volksheld und Gesetzgeber gleichzeitig Begründer der hellenistischen Kultur sein, die dann von Orpheus nach Griechenland gebracht wurde? Und wie sollte der alte Mann, der trotz aller aus den Überlieferungen bekannten Bedeutungsinhalte in Eurem Kopf herumgeistert, mit dem ägyptischen Schreibergott Thot-Hermes identisch sein oder dort den Tierkult und Polytheismus zum Monotheismus weitergeführt haben? Was nicht in Eurer Bild passt, das Ihr gegen allen Zuwachs an Wissen stur behalten wollt, bleibt unbeachtet. Auch wenn Ihr die Antiken Geisteswissenschaftler, die dies schreiben hoch lobt, bleibt Euch nichts andres übrig als anzunehmen, man hätte aus dem alten Juden Moses eine Art Alexander der Große gemacht. Die geschilderten Kriegszüge – die dann im heutigen Verständnis unhistorisch sind - werden nicht mit der geschichtlichen Landnahme des Logos/Gotteswort bzw. Verbreitung des Monotheismus verglichen, sondern als Verherrlichungsliteratur für Moses gelesen.

 

7. Im Exil der Hochkulturen/wie wissenschaftlichen Weltbildes das Wort neu hören

 

Ihr schreibt wie Moses die Rückkehr aus dem Exil in den Hellenismus transferiert, wo die Gottvergessenheit angeprangert wird, bringt ihn mit dem Beginn des Monotheismus in Zusammenhang, der im Exil der Hochkulturen erwachsen ist und einzig die Heimkehrer als gläubig und umkehrbereit sah, seid aber aufgrund Eurer festgefügten Vorstellungswelt nicht bereit, die geistige Auseinandersetzung der Weltbilder und die Befreiung der Hebräer in Bezug auf die Gestalt Moses wahrzunehmen. Eine echte Glaubensreform, ein neues Denken über den einen Schöpfergott, das in den Hochkulturen erwachsen ist, wie bereits bei Eschnaton einen echt kosmischen Grund im vernünftigen Werden hatte, kommt nicht vor, solange nur ein Moralprediger angenommen wird, der sich wie Ihr auf göttliche Eingebungen und alte Mythen beruft. Stattdessen wird alles, was nicht ins kurzgeschlossene Bild passt, als Pseudo-Moses-Literatur abgetan. Warum das von bösen Engeln (falschen, gefallenen Gottesboten) des eigenen Glaubens verursachte lang andauernde Exil nicht einfach ausgedacht ist, sondern sich heute wiederholt, was historisch war, kann nicht gedacht werden. Müsste man sich dann doch evtl. selbst als die verstehen, die als falsche Engel geschildert, geschichtliche Wahrheit waren und heute den notwendigen Weidewechsel, ein Weiterziehen im Schöpfungstheologischen Verständnis verhindern.

 

Wieso in Moses wirklich der präexistente Prophet des einen Schöpfers geschildert wird, bleibt eine Verherrlichungs-Übertreibung, wenn nicht nach dem Hörer des präexistenten Wortes gefragt wird, sondern nur nach einem Volkshelden. Wie auch bei mir wird dann auch bei Moses alle hoheitliche Rede als reine Vergötterung abgetan. Messianische Attribute seinen dem guten Moses aufgesetzt worden. Zwar weisen die Texte, die neuerdings in Qumran gefundenen wurden, eindeutig darauf hin, dass die dort schreibenden Denker in Moses einen „Gesalbten“ sahen. Doch da Ihr auch mich für einen jungen Zimmermann haltet, der kirchlich christologisiert wurde, gleichzeitig dogmatisch von einem „Christusgott“ schwärmt, ohne meine schöpferische Funktion nachzuvollziehen, denkt Ihr, dass auch die damaligen Schreiber nur frisch-fromme Schwärmer gewesen wären, die dem guten Mann Moses eine Krone aufgesetzt hätten. Allenfalls eine propagandistische Apologetik (um Hellenisten zu beeindrucken…..) wird ihnen noch zugebilligt. Doch während Ihr Euch bei mir dogmatisch auf alte Texte beruft, wenn Ihr mich in deren Missverständnis als eine Art Miniaturgott hinstellt, fehlt bei Moses selbst dieser Grund für die Verherrlichungsrede. Denn eine Vor-schrift, dass Moses der Messias sein soll, fehlt. Wenn aufgrund Eures Kurz-schlusses die messianische Funktion meiner menschlichen Gestalt bei der Reform des mosianischen Monotheismus fehlt, so könnt Ihr Euch bei mir wenigstens auf Schriften berufen. Dies ist bei Moses nicht möglich. Die damaligen Geisteswissenschaftler, die Moses eine messianische Wirkung bescheinigten, können daher keine schwärmenden Dogmatiker gewesen sein, sondern müssen gedacht haben.

 

8. Wo kein Hören des universalen Wortes ist, werden eigene Götter gesetzt

 

Wer meine Bedeutung als Wort/Logos wie eine Verherrlichungsrede liest, meine Bezeichnung als Messias oder Logos im Missverständnis von Johannes oder der Kirchenväter mit einem christlichen Miniaturgott gleichsetzt, ohne die schöpferische Funktion des im antiken Weltbild neu verstandenen Wortes nachzuweisen und der echt messianischen Wirkung, die von meiner menschlichen Gestalt ausging, der muss annehmen, auch die Verfasser der untersuchten Schriften hätten nur geheuchelt. Hätten Ihren Helden einfach als Gott hingestellt. Wie auch bei mir, wird auch bei Moses alles was nicht ins Banalbild passt einfach abgetan. Dabei müsstet Ihr doch wissen, dass griechisch-jüdische Gelehrte, die darüber berichten, wie Moses als Säugling ägyptische Ammen gehabt habe und als kleiner Knabe mit dem Pharao „Fußball“ gespielt hat, ihren Grund hatten. Wie Ihr wisst, waren es keine Märchenerzähler, die einen jüdischen Volksführer vergotten wollten. Jedoch auch nie und nimmer haben sie nur an die Jammergestalt gedacht, zu der Ihr Moses heute verkürzt habt. Der jetzt weder der Verfasser der biblischen Bücher sein soll, noch die Befreiung der Juden herbeigeführt hat.

 

Ihr lehrt bei biblischen Themenabenden, wie auch Homer in Moses spricht, zeigt Parallelen auf. Doch solange ihr weder im systematisierten Pantheon der Griechen die schöpferische Vernunft thematisiert, noch im hebräischen Denken (wo Vernunft und Wort ein Begriff war, das Wort/die Weisheit nicht unheimlich vom Himmel fiel, sondern nachvollziehbar aus dem kreativen geschichtlichen und natürlichen Werden abgeleitet wurden) bleiben nur literarische Fiktionen. Ihr wisst, wie die Apokalypse des Moses deckungsgleich ist mit der lateinischen Schrift „Das Leben Adam und Evas“. Euch ist der Geist gegeben nachzuvollziehen, auf welch hochgeistiger Ebene eine Auseinandersetzung stattgefunden hat. Wie über das Wesen Moses gedacht, der Hörer des Wortes allegorisch gedeutet wurde. Doch alles was Ihr an hoheitlichen Texten über Moses lest, wird wie auch bei mir als literarische Verherrlichung weggewischt. Was bleibt auch anderes übrig, wenn der Verstand des Logos bzw. des in der realen Geschichte und kausalen kosmischen Ordnung lebendigen Wortes fehlt bzw. durch genau die gewohnte Verkürzung der biblischen Gestalten und die Vergeisterung des Gotteswirkens zu einem wundersamen Hokuspokus verhindert wird.

 

Obwohl Ihr wisst, dass es völlig unvorstellbar für die vom Monotheismus begeisterten griechischen Denker damals war, einen Menschen zu vergotten, nehmt Ihr Eurer lieb gewonnenen Vorstellung genau dies an. Doch wäre es keine Anmaßende Überheblichkeit, den damaligen Denkern, deren schöpfungstheologische Auseinandersetzung Ihr immer wieder deutlich macht, den Schwachsinn der Vergottung eines jungen Juden unterstellen zu wollen? Weniger noch als die Kirchenväter und christlichen Apologeten, die wahre Juden sein wollten, wäre es den gebildeten jüdischen Apologeten in Alexandrien in den Sinn gekommen, einen Menschen zu Gott zu machen. Genau das war doch der große Wurf des Moses: Dass jetzt nicht mehr menschliche Herrscher die Götterbilder waren. Auch nicht die Natur selbst angebetet wurde. Vielmehr der Schöpfer selbst als unabbildbar verstanden wurde. Am besten gar nicht mit Namen bezeichnet werden sollte, um nicht verfügbar und inhaltlich entleert vergötzbar zu werden.

 

Wenn die damaligen Denker Moses als Begründer der Schrift, der Wissenschaft und der Magie sowie der ägyptischen und griechischen Kultur gesehen haben, so war dies nicht einfach eine Vergötterung des alten Mannes, wie ihr dies ähnlich auch in eurem inhaltslosen Schwärmen bei mir denkt. Ihr selbst zeigt doch auf, wie in der Bildungswelt zu meiner irdischen Zeit über Moses diskutiert wurde. Wie Philo von Alexandrien in Moses einen König der Philosophen nachwies. Und für ihn war Moses mit Sicherheit kein Volksheld, sondern das Gehör des Gotteswortes, somit das platonische Idealbild des wahren irdischen Herrschers. Ihr wisst auch, wie es damals um Wiedererinnerung (echte Re-form) ging, neues Hören des ewigen Schöpferwortes/Logos, der nachweislich im Weltprinzip der kosmischen Vernunft erkannt war, so zur wahren Ethik führen würde. Wie blind hat Euch die kurzgeschlossene Vorstellung von Moses und mir gemacht, dass Ihr allen Zuwachs an Wissen in den Wind schlagt?

 

9. Schöpferische Tat-sache, statt Vorgesetzte Sinnbilder als theologischer Grund

 

Wie anmaßend scheint doch Eurer Denken zu sein, dass Ihr alle Moses-Darstellungen des damaligen Denkens als eine Art Märchenbilder darstellt. Wenn Ihr das philosophisch-theologische Denken der jüdischen Apologeten als propagandistische Verherrlichungsrede abtut, so könnt Ihr doch nicht allen Ernstes auch mit den Kirchenvätern auf gleiche Weise umgehen. Ihr wisst doch, dass auch diese die Offenbarung des Moses im Gottessohn, dem lebendigen Logos/Schöpferwort sahen, nicht in geheimnisvollen Eingebungen an eine Einzelgestalt mit Namen Moses. Ihr weist nach, wie bereits am Anfang der Christenheit die Hoheitlichkeit des Moses in mir belegt, die Geschichte Moses theologisch gedeutet wurde. Wollt Ihr jetzt auch dies Eurer Banalvorstellung zuliebe für eine Verherrlichung halten. Dann könnt Ihr das Kirchenbuch gleich ganz zuschlagen. Wenn doch selbst ein Irenäus von Lyon, der als deren Erzfeind doch wahrlich der gnostischen Vergeisterung unverdächtig, nicht nur von mir in hoheitlichen Tönen spricht, sondern die die Bedeutung des Moses als Hörer und Vorbote des Logos belegt, dann müsstet Ihr doch erkennen, dass dies theologische Gründe hatte. Wenn die Kirchenväter von einer Lichtquelle sprachen, aus der auch Moses geschöpft hat, die ich als Logos war, dann könnt Ihr aufgrund Eures Wissens doch nicht nur von einer propagandistisch-dogmatischen Predigt ausgehen, wie Ihr sie Sonntags haltet. Wenn Moses im Fleisch/Gesetz den Menschen offenbart hat, was ich war, dann wurde dieses Denken von einem Verstand getragen, der euch aufgrund Eurer festgefügten Banalvorstellung von mir und Moses fehlt.

 

Wo Ihr vom Klang der Hörner lest, die im Universum die Weisheit verkünden, kommt das lebendige Wort des Weltschöpfers, das in Kosmos wie Geschichte spricht, nicht vor. Es wird allenfalls die persönliche Spiritualität eines besonders Menschen mit Sonderbegabung angenommen. Gleichwohl Eure Religionswissenschaftler nachweisen, wie die verschiedenartig personifizierte Weisheit kommunizierbarer Gegenstand des Denkens war, der aus kosmischer Ordnung abgeleitet wurde, wendet Ihr Euch von der sichtbaren Welt ab. Statt im offenbaren Licht kausal-kreativer (schöpferischer) Logik aller Natur bzw. Evolutionsgeschichte, sucht ihr meist nur in persönlichen Gefühlen oder dunklen Geheimnissen und somit undeutbaren alten Sinnbildern nach der Handschrift Gottes. Wenn der Papst in Manopelle angesichts des Leintuches vom Auferstandenen nicht nur Tausende von Pilgern, sondern die gesamte Welt dazu aufrief, nach meinem wahren Gesicht zu forschen, dann schaut jeder nur in den Spiegel bzw. sucht in eigenen Gefühlen, die durch alte Mythen wachgerufen werden sollen.

 

Gleichzeitig zeichnet Ihr allerdings nach, wie der brennende Dornenbusch ein Bild für den Abschied von alten Sinnbildern sei, auf die sich Gott nicht reduzieren lasse und macht bewusst, wie der Berg Sinai die Erkenntnis des wahren einen Schöpfers im Werden der Welt symbolisiert. Nicht nur dass Ihr so einmal mehr deutlich macht, dass es im AT nicht um die Erlebnisse eines spirituell besonders begnadeten Volksbefreiers geht, der nach wie vor in Eurem Kopf als wahrer Moses umhergeistert und der dann hochwissenschaftlich untersucht wird. (Ob „Moses der Ägypter“ angeblich zu einer Unterscheidung zwischen wahrem und falschem Glaube geführt hat oder ob andere Gestalten als geschichtliche Vorlage für Moses hinerfragt werden.) Vielmehr sollte doch in all Euren theologischen Deutungen klar werden, dass ein Fortschritt im Verständnis des einen wirk-lichen Schöpferwortes das Thema war.

 

Moses war als Begründer der Schrift der vormalige Hörer des Wortes, das ich in lebendiger Form war. Er war kein Leser des Gesetzes, der zwischen richtig und falsch unterschied, zur wahren Moral ermahnte, sondern war Hörer des in der Geschichte/Schöpfung gesprochenen Wortes. Und genau dieses Schöpfungswort, das in mir eine neue universell verständliche Gestalt annahm, liegt nach wie vor dem Monotheismus, wie den Geboten zugrunde. Er hat mich wirklich bezeugt, wie Ihr ständig aus all den vielen Texten herausdeutet. Und in diesem Sinne hoffe ich, dass das Wissen um das Wesen Moses auch mein wahres Wesen bezeugen wird. Dem wirk-lich lebendigen Wortes, dem die Steine fälschlich vor-gesetzter Vorstellungen das Weiterziehen versperren, gilt es den Weg freizumachen. Ich bin keine literarische Überbietung eines alten Volkshelden, sondern das, was bereits die bereits mit Moses beschriebenen Menschen verstanden haben. „Wenn ihr Moses glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben“ ist bei Joh. 5,45ff zu lesen.

 

10. Das Gesetz Moses geht nicht von Menschen aus, sondern gründet auf die natürlich-lebendige Genesis Gottes

 

Auch die Gabe der Zehn Gebote hält Eure Bibelwissenschaft heute längst nicht mehr für den Niederschlag eines einmaligen historischen Ereignisses. Vielmehr wird von vielfältigen Erfahrungen ausgegangen, die hier im Wirken des Geistes Jahwes zusammengeflossen sind, sich hier kristallisiert haben. Warum jedoch die zehn Gebote nicht einfach ein antiker menschlich-frommer Sittenkodex sind, sondern sie der reale eine Schöpfer meinem Vorboten Moses wirklich diktiert wurden, könnt ihr erst verstehen, wenn ihr nach mir als lebendigem Wort fragt. Statt nach einem Volksführer zu suchen.

 

Was die westliche Welt durch den Ruf der französischen Revolution nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ gewinnen wollte, lässt sich so wenig verwirklichen, wie der antike Humanismus bzw. die alten philosophischen Forderungen der sich auf Platon & Co. berufenden Schulen, die ebenso in Konkurrenz mit der Kirche standen, wie mysteriöse pantheistische Kosmosvergötterungen.

 

Am Anfang war nicht nur Ökologie, wie… (Hier wäre nachzuweisen, wie der Monotheismus die alten Naturreligionen überstieg, ohne diese einfach zu verneinen. Wie die monotheistische Norm nicht von der Natur, sondern dem in aller Natur gesprochenen Schöpferwort ausgeht.)

 

Auch meine Bergpredigt, die Ihr bei Matthäus nachlesen könnt, ist mehr als eine schlaue menschliche Weisheit…(Hier wäre noch deutlich zu machen, wie auch die Bergpredigt ein Produkt der schöpferischen Weisheit, für menschliche Gesellschaft umgesetzte Vernunft der Genesis war.)

 

Wenn Eure Wissenschaftler doch nachweisen, dass die drei großen monotheistischen Religionen Wüstenprodukte seinen, in einer kargen Landschaft entstanden, wo nichts den Blick zum Himmel verbaute, dann gilt es dies ernst zu nehmen. Nicht menschliche Moralvorstellungen und alten Mythen verbauten den Blick auf die universale Ordnung des Kosmos und die sich daraus ableitende Be-stimmung (von Stimme/Wort als Wert und schöpferisch vernünftige Sinngebung/Willensvermittlung) Geist begabter Wesen.

 

Wer daher wissen will, warum Moses nicht einfach die alten heidnischen Wettergottheiten gegen den unsichtbaren Stammesgott austauschte (wie nicht nur der Spiegel schreibt, sondern die aufgeklärte Religionswissenschaft annimmt), vielmehr mein Vater das in mir sichtbare Wort bereits an ihn richtete, muss meine geschichtliche Gestalt als lebendiges Wort/ewig schöpferische Weisheit wahrnehmen. Ohne die Rechnung mit der Weisheit als realer Größe zu machen, muss davon ausgegangen werden, dass ein alter Schlaumeier sich Regeln ausgedacht hat, um die Menschen zu moralisieren und diese dann Gott unterjubelte. (Ähnlich wie Euer „Weltethos“). Auch wenn die Kirchenmänner das so nicht sagen, so lässt doch ihre Voraussetzung von mir und Moses als besonders begnadete Menschen keinen anderen Schluss zu. Und längs wird im Titelbeitrag des bekannten Nachrichtenmagazins das derzeitige Denken ge-spiegelt: Der historische Moses, womöglich ein Mann es 12. vorchristlichen Jahrhunderts, hat mit den Zehn geboten nichts zu tun. Die wurden erst rund 600 Jahre nach ihm, vielleicht im babylonischen Exil, schriftlich fixiert. Die Moses-Story dürfte, wie Homers „Illias“ und „Odyssee“ oder das mittelalterliche Nibelungenlied, eine legende mit historischem Kern sein, ist dann aufgrund des von der Kirchenlehre übernommenen Kurz-schlusses zu lesen. Komplett legendär sei schon die Rettung des Kindes im wasserdichten Korb auf dem Nil, weiß der Spiegel zu berichten. Das auch im Neuen Testament im Kindermord des Herodes zu findende Motiv vom Töten der erstgeborenen Söhne sei auch im Blick auf den Pharao historisch unhaltbar, erinnere allenfalls an Legitimations-Mythen alter Herrscher, die dann als Beleg für die Legendenbildung im Spiegel nachzulesen seien.

 

11. Selbst bei Gesetzlosen verstopf der Gehorsam gegenüber Vorgesetzem das Gehör

 

Möglicherweise ist selbst der heutige Spiegel damit zum Handlanger der eigentlichen Kindermörder geworden. Im allegorischen Sinne selbstverständlich. Aber umso mehr bittere geschichtliche Realität. Wie Augstein als Kritiker der Christologie („Jesus Menschensohn“) bei mir, ist sein Aufklärungs-Magazin auch bei Moses der geistiges Wachstum verhindernden Lehre auf den Leim gegangen. Das Unternehmen Aufklärung scheitert an den vorgesetzten Banalbilder, die trotz aller Kritik blind übernommen werden. Die Voreingenommenheit verhindert nicht nur ein zeitgemäßes Nachdenken über den Gottessohn, sondern vernichtet neues Leben: Ein geistiger Fortschritt bzw. neues Denken, das den Gaben der Freiheit und des aufgeklärten vernünftigen Weltbildes gerecht wird, um mit den gegebenen theologischen Fähigkeiten den Zuwachs an Wissen um die geschichtliche Wahrheit weiterzuverarbeiten, kann so nicht stattfinden: Ein neuer Kindermord.

 

Dafür hat Euch mein Vater wirklich nicht mit Verstand begabt, dass ihr jetzt, nachdem die Volksbefreiung aus Ägypten als angeblich historisch unhaltbar feststeht, das Pessachfest und damit auch Ostern auf ein Frühlings- oder Weidefest von Hirten reduziert, das dann für die Heilsgeschichte herhalten musste. Statt erneut einen „Weidewechsel“ herbeizuführen, kauen selbst die angeblich aufgeklärten Kritiker nur noch inhaltslose Buchstaben wieder, die von den Dogmengläubigen als „höchst köstlich und himmlisch“ gelobt werden.

 

Wen wundert es daher, wenn im Spiegel Eurer Zeit zu lesen ist, dass der Monotheismus nur ein Identität stiftender Ersatz für Tempel und Königtum sei. Dabei wird jedoch nicht nachvollzogen, wie die Juden in den fremden Hochkulturen des Orients die Wirk-stätte ihres alten Kult-Gottes in neuer Weise erkannten. Wie sich ein neues Verständnis vom vernünftigen schöpferischen Wirken (Wort) in den Kosmologien der fremden Hochkulturen herausbildete. Das gesamte Weltall, nicht mehr der Kultbau des Tempel, wurde als Wohn- bzw. Wirkstätte Gottes wahrgenommen. In der einsichtigen Ordnung des Weltorganismus wurde das Gotteswort gehört. Genau das war Grund des anfänglichen Monotheismus, der keinen menschlichen König mehr als Gottesbild und –Mittler brauchte. Das in den einsichtigen Urprinzipien der gesamten Genesis gehörte ewige Schöpferwort war für sie maßgebend und nun Identität stiftend, nicht der irdische Monarch.

 

Wo der kirchlich vorausgesetzte Kurzschluss übernommen wird, betreibt auch das kritische Denken jenseits kirchlicher Mauern keine Aufklärung, sondern Abbau. Die Wüstenwanderung wird dann kürzer. Die Durchschreitung des Meeres zu einem Naturphänomen. Im Extremfall mit besonderer Wirkung eines Windes. Lästermäuler machen sich lächerlich: „Wahrscheinlich hat der alte Moses einen großen Furz gelassen“. Andere nehmen einen reinen Mythos an, der aus alten Sagen abgeschrieben wurde. Auch wenn dann der Auszug aus Ägypten als Synonym für die persische Befreiung ausgemacht wird, denkt kaum einer darüber nach, dass damals der Verstand befreit, in den Hochkulturen an Eufrath und Nil ein eines Bewusstsein vom Wirken des Schöpfers geboren wurde, das weit über den alten Tempelkult hinausging. Selbst wo dies bewusst ist, bleibt es dann (wenn es bei mir und Moses angeblich nur um Menschen mit Sonderbegabung ging), weitgehend unbedeutend.  

 

Während Buchstabenfanatiker versuchen wissenschaftliche Belege zu finden, um die Wahrheit der Bibel (in bisherigem Banalsinne) doch noch zu beweisen, scheinen dann freie Denker zu wissen, dass aller Monotheismus nur Opium für Volk sei, dem Weltfriede im Wege stehe. Die Vorstellung, dass es sich bei mir und Moses nur um besonders begabte Zeitgenossen ging, führt das gesamte Denken auf die falsche Fährte. Wissenschaftler, wie der Heidelberger Ägyptologe Jan Assmann gehen der Gedächtnisspur eines monotheismusgründenden Menschen mit Namen Moses nach, machen sich Gedanken über die „mosaische Unterscheidung“, die erstmals zwischen wahr und unwahr in der Religion trennt, daher für die  Gewalt bzw. Kriege im Namen des Glaubens verantwortlich sei.

 

Von einem Monotheismus, wie er in Moses gründete und er in dem durch mich gegebenen neuen Bund als echt universaler Verstand lebendig war, ist man bei Euch weit entfernt. Jeder macht sich so seine persönliche Vorstellung vom Schöpfungswirken. Gottes Wirken und Wille wird aus geheimnisvollen Texten der eigenen Tradition hergeleitet. Der gemeinsame Verstand des Schöpfungswortes fehlt. Eigene Gefühle und alte Volks-Gesetze werden als Grund des Glaubens gesehen. Genau das Gegenteil von dem, was Ihr als Glaubensgrund nachweist, wenn Ihr das Neue Testament und insbesondere die Paulusbriefe beurteilt. Statt das Schöpferwort universell zu verstehen, wird jeweils die eigene Lehre für universal gültig erklärt. Nicht das in Geschichte bzw. Schöpfung gesprochene Wort ist Sinn setzender Maßstab für menschliches Verhalten, sondern eine moderne Art von Selbst-herrlichkeit. Denn meist werden dem gesetzten Gott dann eigene Moralvorstellungen in den Mund gelegt – meist jenseits einer schöpferischen Vernunft. Und genau das scheint die Ursache für den Unfriede zu sein.

 

Wo Mission in gegenseitiger Überredung zum Glauben an den eigenen Gründer oder das jeweilige Gesetz besteht, statt nach dem universellen Schöpferwort zu fragen. Wo sich jeder auf seinen Gründer, sein Gesetz beruft, dies als die Wahrheit denkt und dann noch nach seinem Gutdünken auslegt, ist es kein Wunder, wenn es zwischen den Kulturen zum Kampf kommt, Religionen für den Krieg verantwortlich gemacht werden. Solange man sich unter Monotheismus nur auf den selbst vorausgesetzten Gott als „den Einen“ beruft, statt in der schöpferischer Logik des naturwissenschaftlichen Weltbildes auf einen gemeinsamen Schöpfer zu schießen, der Gott der Väter war und den die verschiedenen Kulturen nur in jeweils andere Formen verstehen, ist der Unfriede vorprogrammiert. 

 

12. Schöpfungsvernunft schafft Friede – wahrer Monotheismus vereint 

 

Friede wird nicht dann, wenn jeder nur will oder ihn fordert. Er bedarf einer gemeinsamen geistigen Grundlage, die nicht von menschlicher Macht oder Mehrheiten ausgeht, sondern in mir allen Menschen gegebene ist. Friede ist ein Produkt des in mir vom Schöpfer gegebenen geistigen Fortschrittes und gemeinsamen Verstandes seines Wortes. Doch wenn der Verstand des gemeinsamen Schöpfers fehlt, sind alle Friedenforderungen für den Wind, führt aller geistige Fortschritt nur zum Krieg auf anderer Ebene.

 

Während nachgewiesen werden könnte, wie in mir, dem universalen Logos/Schöpfungswort gemeinsame Sinngebung und Friede wäre, warum ich somit der echte und einzige Friedensfürst bin, zählen die Religionswissenschaftler die Verse der Bibel nach Aussagen über den Friede ab. Wie wenn Friede durch Forderungen in Buchstaben hergestellt werden könnte, die nur noch als alte, längst überkommene Mythensammlung betrachtet und die meist gegeneinander gerichtet werden. Und wen auf der Welt interessiert noch ernsthaft, ob ein zum Volkshelden hochstilisierter Judenbefreier friedfertig oder kriegerisch war? Oder was ein religionsreformender junger Zimmermann, den man heute als einen weltfremden Altruisten abtut, über den Frieden dachte bzw. forderte?

 

Wenn bereits bei Jesaja die weltweite Durchsetzung der Gottesherrschaft, die Unterwerfung der Völker durch den einen wahren König nachzulesen ist, dann wurde dies wie Ihr als Christen wisst, in mir erfüllt. Doch nicht ein besser wissender Wangerguru oder eine taube Hoffnung kann für die Verfasser der neutestamentlichen Texte der Fortschritt in einen Weltfriede gewesen sein. Nur in der Hoffnung auf die universelle Gültigkeit des Gotteswortes/des in allem Werden sichtbaren Logos und der davon ausgehenden gemeinsamen Sinngebung, lässt sich die Friedenhoffnung nachvollziehen.

 

Dass durch politische Herrscher allein kein Weltfriede zu machen ist, wisst Ihr nicht erst seit Hitler. Gerade heute, wo selbst die obersten Denker der Kirche die Verantwortung an die Staatspolitik abgeben, nur fromme gut gemeinte Forderungen an die Politiker stellen, wird deutlich, dass weder Präsidenten, Kanzler noch menschliche Könige den wirklichen Friede bewirken können. Und wenn heute gerade Israel und Jerusalem, die biblisch als Friedensreich gesehen wurden, eine ganz gegenteilige Realität abgeben, dann bedeutet dies nicht, dass die alten Denker nur fromme Schwärmer waren. Vielmehr habt Ihr die Hoffnung auf eine universelle, echt grenzüberschreitende Wahrnehmung des Schöpferwortes ins Gegenteil verkehrt. Verehrt werden nur noch eigene Gesetze, ob sie in kultischen Volkstraditionen oder modernen Mehrheitsmeinungen begründet werden. Der Friedensfürst, der aus Israel kommen wird, ist kein neuer Volksheld, sondern der Verstand des universalen Wortes in der Wirklichkeit natürlichen Werdens, wie sie an den Schulen der Welt (mit Ausnahme einiger buchstabengläubiger Amerikaner, die fälschlicherweise Kreationisten genannt werden) den Kindern beigebracht wird.

 

Ihr kennt die großen Friedenshoffnungen, die im alten Rom in Augustus gesetzt wurden. Ihr wisst, wie der antike Traum vom Weltfrieden von christlicher Theologie als Politisierung entlarvt und in mir der wahre Friedensbringer gesehen wurde. Allein das müsste Euch doch schon zu denken geben, verbietet mich weiter als den gutherzigen Altruisten hinzustellen, den Ihr für historisch haltet. Zumindest dann, wenn die in mich gesetzten neuen Friedenhoffnungen nicht als leeres Geschwätz gesehen wird.

 

Die in mir erhoffte neue Welt lässt sich nicht einfach damit abtun, dass Gott Frieden schafft. Nicht Schwerter und Könige, sondern der Verstand des den Kosmos bewirkenden Schöpferwortes führt zum Weltfriede. Der Ethos der Menschen leitet sich dann nicht aus alten Volksgesetzen oder überkommenen Vorstellungen, sondern aus der kosmischen Vernunft/dem lebendigen Wort ab. Die antike Frage, wie wahrer Weltfriede zu verwirklichen sei, wurde in mir beantwort. Doch kein simpler Altruist und Friedenprediger heutiger Prägung war die Alternative zu Augustus, sondern der universelle Verstand des alles Werden bewirkenden Logos als Wort des einen Schöpfergottes.

 

Der in mir zu verwirklichende Friede Gottes steht höher als menschliche Vernunft, entzieht sich aber dieser nicht, sondern ist zu verstehen und zu verwirklichen. Genau das war die Hoffnung der gottesfürchtigen Griechen, die die frohe Botschaft von mir verfassten. Auch die antiken Aufklärungsdenker in Alexandrien, für die der Gottessohn nachweislich eine kosmische Dimension hatte, erkannten: Nicht religiöse Rituale und fromme Forderungen führen zum Friede, sondern ein Bewusstsein, das durch mit den Menschen als echt Ver-söhnung – gemeinsames Erkennens des einen Sohnes - gegeben war. Genau das ist dann auch in den Texten des Neuen Testamentes, insbesondere der Briefliteratur, die Ihr als fromme Hoffnungen oder aufgesetzte Christologie abtut, theologisch begründet. Wenn Himmel und Erde nun in mir nicht mehr getrennt sind, so wurde die Schöpfungsordnung menschlich verwirklicht. Ich und der Vater sind EINS bedeutet kein Einerlei zwischen dem Sprecher und dem Wort, das mich zu einem meist persönlichen oder gesetzten Gott macht. Vielmehr sagt Euch dies, dass die in aller Natur wahrnehmbare kreative Vernunft genau der des einen Schöpfergottes der Väter entspricht, es keinen weiteren Wille Gottes gibt, als die menschlich kreative Verwirklichung schöpferischer Vernunft.

 

Zwar konnten die damaligen Denker noch nicht von dem Krieg mit der Umwelt ausgehen, den ihr heute führt und dessen weiter so Euren Kindern den Kopf kosten wird. Doch wie die Verwirklichung schöpferischer Vernunft mehr noch zum Friede mit der Natur und der Nachwelt führt, als nur anderen Völkern, lässt sich leicht nachvollziehen. Wer vom heutigen Krieg des Kapitals und der künftigen Angreiferstaaten spricht, zu denen derzeit die großen Länder des fernen Ostens aufsteigen. Wer weiß, wie eine global wirtschaftende Menschheit auch einen globalen Geist notwendig hat, der den heute herrschenden Kapital- und Konsumegoismus in eine für die Gemeinschaft und Nachwelt schöpferisch-vernünftige Handlungsweise weist, der muss nach der Vernunft des Globus Ausschau halten. Hier ist aufgeklärt denkend das Anlitz des für die gesamte Welt Auferstandenen sehen, um auch die neuen Kriegsformen zum Frieden zu führen.

 

Wer heute Friede verwirklichen will, dabei das erweiterte Wissen um Bedeutungsinhalte urmonotheistischer und insbesondere urchristlicher Denkweisen ernst nimmt, muss nach dem lebendigen Wort fragen, das nicht nur der gesamten abendländischen und orientalischen Tradition, den monotheistischen Glaubenstexten, wie anderen  Glaubensformen zugrunde liegt, sondern im vernünftigen Spiel allen evolutionären Werdens zu verstehen ist. Im neuen Bewusstsein des monotheistischen und christlichen Glaubensgrundes gibt es keine Gegen-sätzte mehr zwischen Schrift und Schöpfungswort, zwischen der alles sichtbare Werden bewirkender Mutation und Selektion, die im scheinbar zufälligen (jedoch kreativen, d.h. schöpferischen Zufall Leben zeugt und verbessert) und der traditionellen Wohnstatt Gottes in Tempel und Kirchenbüchern.

 

Getragen von einem Glaubens- bzw. Weltbild, das gewohnt ist, Gotteshandeln nur auf geheimnisvolle Weise wahrzunehmen, wo sich Glaube und Denken grundsätzlich ausschließen müssen und in dem angeblich wundersame alte Glaubensgestalten den Ton angeben, müssen selbst Naturwissenschaftler, die sich dem interdisziplinären Dialog verschrieben haben, die Frage nach dem lebendigen Schöpferwort für eine persönliche Verrücktheit halten.

 

Solange meine Hoheitlichkeit nur gut?gläubig geheuchelt wird, die Welt annehmen muss, Gott begegnet nur in Geheimnissen, Glaubensbüchern und im persönlichem Gebet. Solange das Wissen um das natürliche Werden zwar nicht ausgeschlossen wird, aber ohne Offenbarungsbedeutung bleibt, kann keine Versöhnung sein: Weder der Weltbilder und Kulturen, noch mit dem Schöpfergott. Ihr lebt weiter in einer gespaltenen Wirk-lichkeit, in der allenfalls naturwissenschaftliche Spekulationen und abstrakte Modelle möglich sind, die für die Welt jedoch unbedeutend bleiben.

 

In dem Ihr alte Voraussetzungen überwinden, ohne deren Bedeutungsinhalte aufzugeben oder empirisches Wissen um das vernünftige Werden im Rahmen eines kreativen Zufalles (nun nicht mehr sinnlosen Zufälligkeit) abzustreiten, werden ihr sehen, dass ich wirk-lich lebe. Dann wird die Voraussetzung für die Landnahme schöpferischer Vernunft geschaffen, kann der ewige Weg ins gelobte Land weitergehen.

 

Landnahme:

 

-Statt überredende Lehre vom eigenen Gott, Verständnis der Vernunft/Logik als offenbarendes und wegweisendes Wort des einen unsichtbaren Weltschöpfers auch in der Fremde. (Heute dem fortgeschrittenen naturwissenschaftlichen Weltbild, wie in anderen Glaubensformen.)

 

-Sinngebung durch die Vernunft des Schöpfergottes, die vormals in menschlichen Gestalten vermittelt wurde, jetzt in wacher Vernunft aufgeklärt als universales Wort verstanden wird.

 

-Schöpferisch vernünftige Lebensweise in Begeisterung für das sichtbare Werk/Wirken/Wort Gottes in der Welt.