Aufklärung als Anfang
-Wie die
geistesgeschichtliche Aufklärung über den Anfang monotheistischen/christlichen
Glaubens zum Anfang eines mündigen Kultes auf Grundlage des aufgeklärten,
natürlichen Weltbildes wird –
Re-form:
Nachdem wir heute Klarheit darüber haben, dass es am
Anfang des Monotheismus um eine antike Aufklärung ging, die keine postmoderne
mystische Substanz verherrlichte oder ihre Hoffnungen in den Götterhimmel
hineinhörte, sondern denkend das vernünftige natürliche Werden als Wort/Logos einer
unsagbaren, alles Leben hervorbringenden Allmacht verstand, die sich nur so
vermittelbar machte, muss das Verständnis von „Glaube“ neu durchdacht werden. Die
Zeit, in der alle natürlich-logischen Überlegungen in den Gegensatz zu
wundersamen Glaubensgründern und geheimnisvollen Offenbarungen gestellt und
somit aussortiert werden, sind vorbei. Nicht nur die Gegensätze zwischen Wissen
und Glaube können aufgelöst werden, sondern ein mündiger Kult auf Grundlage des
Wissens über die Logik/Vernunft allen natürlichen Werdens, der zu einer
vernünftigen Lebensweise führt, kann wachsen. Denn Ziel ist es nicht, den alten
Glauben akzeptabel zu machen, sondern dessen „grund“legende Reform:
evolutionäre Weiterentwicklung, um durch einen aufgeklärten Kult mündige Menschen
zur schöpfungs-vernünftigen, Sinn erfüllenden Lebensweise zu befähigen.
Sieg/Rückkehr der Vernunft als Anfang und Grund
monotheistischer und christlicher Religion und somit aufgeklärt, mündiger
Sinngebung.
Verstand der Aufklärung als Auferstehung der
Vernunft/Logik des christlichen Glaubens.
Denn die Entleerung des Glaubens ist nicht das Ende,
sondern die Voraussetzung für einen neuen Anfang, von dem aus dann erst die
Frage nach dem Sinn eines Kultes für die aufgeklärte Welt zu beurteilen ist.
Erneut sind es die Erkenntnisse historisch-kritischer Forschung
(geistesgeschichtlicher Aufklärung), die belegen, dass auch heute der Sinn
gebende und Verhalten bestimmende Kult nicht auf alte Vorstellungen und
vieldeutige Buchstaben als Offenbarungen, einge-bild-ete Gottesvorstellungen gründen kann, sondern biblische
Geschichten und Gestalten auf eine Vernünftigkeit hindeuten, die seit der
Aufklärung wieder in allen Naturgesetzen offenbar ist. Wie jede neue Erkenntnis
über die Bedeutungsinhalte der Bibel und die reale Geistesgeschichte, so weist
gerade die Aufklärung vom Anfang auf eine Wende im Weltbild des Glaubens hin,
deren Folgen wir uns kaum ausmalen können. Derzeit wird bald jede neue
theologische Deutung als Paradigmenwechsel angekündigt. Während es jedoch für
moderne Menschen völlig egal ist, ob Moses der Verfasser der nach ihm benannten
Bücher und Volksbefreier oder der Auszug aus Ägypten historisch war, ob die
Auferstehung eines neu definierenden Gutmenschen körperlich zu verstehen sei oder
alttestamentliche Erinnerungsspuren, Gemeindebildung…, wird die hier dargelegte
Betrachtung des Grundes (die sich aus all den neuen Erkenntnissen ergibt) zu
einer völligen Wende im Weltbild des Glaubens.
Die hinter uns liegende Naturwissenschaftliche Aufklärung ist nur ein Bein,
führt nur zum Hinken. Erst die Aufklärung unserer Geistesgeschichte bzw. des
Glaubens ermöglicht den einst erhofften Fortschritt und Friede.
Der Kurz-schluß:
-bei dem die Philosophie alle Glaubenslehren als unnütze und schädliche menschliche
Projektionen betrachtet, die den geistigen Fortschritt zu einer vernünftigen
Lebensweise verhindern,
-die historische Textkritik alle Glaubensgeschichten
als mysteriösen Mythen-Mix einer Kirchenlehre beiseite schiebt, die sich nur in
noch älteren Mythen bzw. Glaubensgeheimnissen begründete und
-so die christliche Religion auf kultisch-konservativen Humanismus
reduziert wird,
-während Kirchendogmatik fernab von der Welt weiterhin von einem Wunder
wirkenden Guru und gleichzeitig Menschengott mit Namen Jesus und
geheimnisvollen Offenbarungen schwärmt,
kann der Vergangenheit angehören.
Die Aufspaltung des Weltbildes in ein überkommenes Glaubens- und ein
entgegengesetztes aufgeklärtes Weltverständnis, mit jeweils eigener Sprache,
bei der Vernunft und Wissen kirchlich verteufelt oder banal vereinnahmt werden,
können vorbei sein. Die Forschung über die Geistesgeschichte kann Klarheit
schaffen, dass die alten Geschichtsbilder und Gestalten auf eine vermittelnde
Vernunft/Weisheit verweisen, die heute in aller Wissenschaft belegt wird.
Die Ergebnisse zeitgemäßer Aufklärung lassen sich so
als die biblisch verheißene Offenbarung, Kultbegründung und somit gegenwärtige
schöpferische Sinngebung erkennen:
Um dann die modernen Menschen im neuen kultischen Bewusstsein (Beibehaltung
logisch gefüllter Bilder und Bedeutungsinhalte) zu befähigen, sich in mündiger
Gemeinschaft nach kreativer Vernunft zu verhalten.
Was dem Glauben durch die Aufklärung angelastet wird, ist nicht das globale
Verständnis einer selbst undefinierbaren Allmacht, sondern was Menschen daraus
gemacht haben. Und da dies als „der“ Glaube betrachtet wird, verantwortlich für
Verhinderung von Forschritt, viele Grausamkeiten und Absurditäten, muss ihn der
aufgeklärte Mensch ablehnen oder ins rein Persönliche verbannen. Doch die
Zeiten, in denen man davon ausging, dass eine geheimnisvolle
Offenbarungs-stimme zu Menschen, z.B. Abraham oder Moses gesprochen hat und
damit der Glaube an den einen unsichtbaren Gott zur Moralisation der Menschen
begann, der dann nur als eine Projektion eigener Unmündigkeit zu sehen ist,
sind – dem Schöpfer sei Dank - vorbei.
Wenn wir heute wissen, dass der Anfang des Monotheismus eine Aufklärung
war, die aus mystischem babylonischem Naturwissen einen aufgeklärten Kult herleitete,
aus der „Natur“ordung – nicht alten Mythen und menschlichen Moral-Meinungen
oder persönlichen Projektionen - ihre Kultordnung und somit menschliches
Verhalten begründete, dann ist es unbegreifbar, wie heute die Vernunft der
naturwissenschaftlichen Aufklärung gegen oder völlig unfruchtbar neben dem
Glauben steht. Nachdem, was wir heute vom Anfang des Monotheismus wissen
dürfen, können wir ihn nicht weiter als „Buch“-glaube praktizieren oder rein
persönlich begründen und das natürlich/vernünftige Wort der schöpferischen
Wirk-lichkeit nur als Nebenschauplatz betrachten. Wenn wir uns von
vermenschlichten Glaubens-Vorstellungen befreien, die Erkenntnisse konsequent
auswerten, können wir die erneute Aufklärung als echte „Auferstehung“ sehen,
die von entleerten Mythenbildern-, Buchstaben, und persönlichen Glaubensprojektionen
befreit. Die Aufklärung über unsere Geistesgeschichte lässt uns das
traditionelle Wissen in zeitgemäßer Weise mit lebendigem Inhalt füllen, um sich
darauf zu berufen und den Stamm-Baum der Erkenntnis vernünftig weiter wachsen
zu lassen. Um so die modernen Menschen zu befähigen, sich mündig für den Gott
der Väter als eine unsagbare Ursache allen logischen Werdens zu begeistern. Mit
Hilfe ihrer eigenen Vernunft einen natürlich-schöpferischen Sinn zu erkennen,
der allen Naturgesetzen zugrunde liegt, um daraus eine
menschlich-natürlich-schöpferische Sittlichkeit abzuleiten:
So gemeinsam kreativ/hervorbringend/natürlich/menschlich
schöpfungsvernünftig zu leben.
Die Aufklärung über den Anfang des Alten Testamentes wirft dabei dringend
notwendiges Licht auf die Logik der Auferstehung, die laut der Lehre des
christlichen Glaubens unabdingbar vorausgehen muss. Während heute selbst
rationale Glaubensdenker ein mystisches Christusgeheimnis von einem Gutmenschen
hochhalten, lässt sich auf eine erneute Aufklärung schließen, die von der
anfänglichen Vernunft/Wort allen natürlich-geschichtlichen Werdens in
menschlicher Gestalt/Person (Rolle, Maske, Aufgabe) ausging:
Eine historische Heilswirkung, die auch heute heilsam wäre.
Ohne in neuer Weise über die geistige Wende, eine Jesus genannte
Geschichts-Gestalt des vernünftigen/weisen natürlichen Werdens nachzudenken,
durch die eine reale Reform, inhaltliche Füllung erfolgte, bringt weder die
naturwissenschaftliche, noch die Aufklärung über den monotheistischen Anfang
weiter. Denn solange Neutestamentler allenfalls die Erinnerungsspuren eines
wundertätigen Gurus hinterfragen, der angeblich geheimnisvoll vergottet wurde,
der historisch-kritische Kurz-schluss die Auferstehung nur auf Gemeindebildung
und kirchliche Verherrlichungsrede reduziert, schließt es sich aus, die
Aufklärung als Auferstehung der kreativen Vernunft in menschlicher Gestalt
nachzudenken.
Doch nach der Klarheit vom Anfang, kann es bei dem, der die Erfüllung des
Alten sein sollte, nicht um ein groooßes Geheimnis bzw. die Wiedererweckung
eines offenbar gewordenen Heilspredigers gegangen sein, der nach seiner
Hinrichtung als neuer Gott angesprochen wurde. Jesus war nach dem, was wir heute
wissen, kein Gutmensch oder Ersatzgott, sondern die „schöpferische Vernunft“
in „menschlicher Rolle“. Nur diese als lebendiger Jesus bekannte ewige
Weisheit allen Werdens lässt uns erneut in vernünftiger Weise über eine selbst
undefinierbare kreative Allmacht nachdenken, von der dann alle Aufklärung sowie
Sinn gebende und Verhalten bestimmende Vernunft der Welt ausgeht.
Es stellt sich eigentlich nur die Frage:
-ist mit der Auferstehung des historischen Jesus die Aufklärung am
Anfang des Monotheismus nachbebildert,
(die vom Mythen-, Riten-, Bauwerke-, Buchstaben-, Bilderkult
vereinnahmt, menschlich manipuliert wurde,)
-hatten die Verfasser die erneute hellenistisch-jüdische Aufklärung zur
Zeitenwende vor Auge
-oder die Hoffnung auf eine ewige Aufklärung, wie wir sie denken heute
endgültig zu haben?
Inhalt:
Während unter www.theologie-der-vernuft.de bisher meist dargelegt wurde, wie
einzelne aktuelle Erkenntnisse zu einen völlig neuen Verständnis der christlichen
Glaubensgrundlagen zwingen, wird hier in deren Auswertung und Bezugnahme auf
den Anfang des Monotheismus über die Konsequenzen insgesamt nachgedacht.
1. Wie Glaube an Mythen und
vermenschlichte Götter den Blick für die hervorbringende Wirk-lichkeit verbaut.
2. Wie bisherige Aufklärungsversuche
am buchstäblichen Schöpfungs- und Gottesbild scheiterten.
3. Wie Atheismus auf eine unsagbare
Allmacht und ihre zeitgerechte Vernunft-Vermittlung verweist.
4. Wie das heutige Wissen über den
Anfang des Monotheismus genau dazu den Weg weist.
5. Wie altes Mythenbild und
Vernunft/Wort begründetes Verständnis nur zusammen zur Wahrheit führen.
6. Wie ein vernünftiger Kult zu
neuer Lebenseinstellung, vernünftigem Verhalten mündiger Menschen führt.
7. Wie das neue Verständnis vom
Anfang zu völlig neuen Schlüssen und mündigem Neubeginn führt.
„Den Glaube verstehen, vom Anfang...“
so das Thema einer Seminarreihe des
Heinrich Pesch Hauses Ludwigshafen. Sie dient hier als Beispiel, um die
Situation unseres entleerten Glaubens und die mögliche Füllung durch
geistesgeschichtliche Aufklärung über den Anfang darzustellen, wie sie sich
aufgrund der Auswertung heute vorhandenen Wissens und der Analyse der
bisherigen Aufklärung ergeben.
Wie die Geschichtsaufklärung Licht
auf die Logik der Entstehung des monotheistischen Kultes wirft, wird hier als
ein weiterer kleiner Mosaikstein zu einer völlig neuen Sicht des alten Glaubens
und damit einem neuzeitlich aufgeklärten Kult, menschlicher Sinngebung und
vernünftigen Leben gezeigt.
„Der Geist, der sich anstrengt
Gott zu verstehen, gleicht dem Schwimmer, der sich, um sich über Wasser zu
halten, im Meer voranbewegt, und mit jedem Zug einer neuen Welle zu begegnen
hat. Unaufhörlich stößt er die sich immer wieder neu bildenden Vorstellungen
zur Seite, wobei er wohl weiß, dass sie ihn tragen, dass aber bei ihnen
verweilen sein Untergang wäre.“ So die Einleitung in Bezug auf Henri de Lubac.
Oder ähnlich
auch Karl Barth, nach dem Theologie als ein „Unterwegs sein“ von freien
Menschen zitiert wird, das nicht in einem Gehäuse von Methoden und Prinzipien
sitzen soll, sondern sich an alle Denker, auch Heiden bzw. Andersdenkende
wendet.
1. Vernunft
befreit aus der geistigen Gefangenschaft vorgesetzter Buchstaben und Bildvorstellungen
„Eine Geschichte ohne menschliche Persönlichkeiten ist wie ein
leerer Sack“ so ein ausgezeichneter Filmemacher jüngst bei der Berlinale, der
damit gleichzeitig das Problem unseres Vorstellungsvermögens und der
menschlichen Kommunikation auf den Punkt brachte. Auch der Film des
menschlichen Denkens kommt nicht ohne menschliche Personen (Masken, Aufgaben,
Rollen) aus. Aufklärung kann daher nicht bedeuten, Glauben begründende Personen
abzuschaffen, sondern sie zeitgemäß zu verstehen, sie aus banaler Albernheit zu
befreien. Als Bilder einer realen Geistesgeschichte zu verstehen, die letztlich
die Vernunft, Weisheit zum Thema hat, um so im „Glaube“ ein logisches Schließen
zu sehen.
Die Bibel als Weisheit vom Anfang
verweist eindeutig darauf, dass von der Allmacht kein Bild zu machen ist,
es keine Definition, sondern es nur ein offenes dynamisches, sich stets
weiterzuentwickelndes gemeinsames Verständnis von Schöpfung bzw. kosmischer
Sinngebung und menschlicher Bestimmung geben kann, das dem geschichtlichen
Prozess kreativer Veränderung unterworfen ist. Und gerade heute zeigt sich, wie
die tief eingeprägten Buchstabenbilder, festgezurrte, sich verselbständigende
Vorstellungen sind, die die Vernunft allen Werdens als einzige gegenwärtige
Offenbarung aussperren und damit die Theologie als reine Buch- bzw. Mythenlehre
ins Absurde führen, die von der anfänglichen Aufklärung dann nur noch als
schädliche menschliche Projektion betrachtet wurde.
Mit einem Lesebuch in der Hand, das
die aufgeklärte Welt nur noch für ein lächerliches Märchen hält, weil längst
klar ist, dass es nicht um Geschichtsschreibung im bisherigen Sinne geht,
sprechen die Schriftgelehrten, die die Geschichten nur in immer noch älteren
Mythen begründen von einem „lebendigen Wort“ als Offenbarung. Wen wundert es
daher, wenn dem lebendigen Wort natürlicher gegenwärtiger Wirk-lichkeit kein
Gehör zu verschaffen ist, alles als ein Hineinlesen in jenseitig-himmlische
Sphären gesehen wird. Auch wenn inzwischen klar ist, dass eine natürliche und geschichtliche
Tat-sache am Anfang den Ton angab, sollen heute Mythen, die vermenschlicht
werden, das Weltbild bestimmen. Ein vom wissenschaftlichen Weltbild getrenntes,
gestriges und untaugliches Glaubensbild, das allenfalls humanen
Moralvorstellungen entspricht, ist die Folge.
1.1.
Persönlich-bildhafte Vorstellungen von Schöpfung und Gott verbauen den Blick
Schon bei der Aufwärmrunde im
Heinrich Pech Haus wird deutlich, dass die Theologie ihre Erkenntnisse über die
Notwendigkeit unaufhörlichen Weiterschwimmens, wie sie nicht nur de Lubac
lehrte, nicht beherzigt hat. Der Glaube der Menschen bleibt so in alten
Vorstellungen und rein persönlichen Bildern gefangen, die mit der
naturwissenschaftlichen Realität nicht das Geringste zu tun haben. Die Begeisterung
für eine einzigen Schöpfungsmacht wird nicht von den Wellen des weiter
treibenden Wissens getragen, sondern dem Gegenteil: die hervorbringende
Vernunft ist daher untergegangen. Aber-glaube trotz
Wissen: suche Dir eine un/übernatürliche Erklärung in Lücken der Logik und
vergötze persönliche Vorstellungen, sind die Folgen.
Es werden bekannte Bilder alter
Maler gezeigt, die sich dem Thema Schöpfung künstlerisch genähert haben: vom
graubärtigen Gott, über den jungen Jesus bis zu Paradiesvorstellungen und
Naturbildern oder dem „Unbegreifbaren“ Gott an der Decke der Sixtinischen
Kapelle. Die Teilnehmer sagen, was sie sehen. Jeder nennt so seine ganz
persönliche Vorstellung von Gott und Schöpfung. Dies wird in Memotechnik
festgehalten und uns immer wieder in den Rücken fallen. (Beim Seminar hängt
dies hinter mir.) Es wird darüber sinniert, ob Gott den Urknall in Gang gesetzt
und sich zu Ruhe begeben hat, warum er hier und da nicht eingreift, warum es
Leid gibt, ob er den Naturgesetzen unterworfen sei, wieso es ihn geben soll,
wenn doch alles natürlich erklärt wird, ob man nicht doch besser die
Evolutionslehre verdrängen sollte … Es fehlt noch, dass daran gezweifelt
wird, ob Gott, den man doch so gut zu kennen glaubt, überhaupt der Schöpfer
sei: 1001 verschiedene, vergeisterte Vorstellungen. Diese Vielzahl von
menschlichen Göttern, fernab von einem philosophisch durchdachten Grund in der
Welt-wirk-lichkeit, nennen wir dann Monotheismus. Ein nüchtern denkender Mensch
muss sich abwenden, dies als absurde Verdummung ewig Gestriger ansehen, die
ihre Ideale vergötzen, sie trotz besseren Wissens in biblische Lehren hineinlesen.
1.2.
Bibeltexte werden als Beliebigkeit und Banalität auf den Kopf gestellt
Und ähnlich geht es auch beim
Blättern in der Bibel (nur Beispiele):
-Gleichwohl bei Deutero-Jesaja
(40-55) vor Zauberei und Wahrsagerei gewarnt wird, setzt die altgediente, in
Papiervorlagen begründete Hoffnung auf übernatürlich eingreifende zauberhafte
„Erlösung“, die biblisch verheißen (wahrgesagt) worden sein soll. Nur weil es
in der Bibel steht, wird es für wahre Voraussage von Erlösung gelesen, statt
als Wahrsagerei über Zauberei, zu der es leider ohne logische Begründung wird.
Wie sich echte „Erlösung“ durch evolutionäre Entwicklung, Aufklärung ergeben kann,
die nachweislich geistigen Fortschritt bringt, kann so nicht gedacht werden.
Denn dieser Fortschritt ist es doch, der scheinbar den Schöpfer arbeitslos
macht, den Glauben an Gott für absurd ansieht und die Welt angeblich immer
weiter säkularisiert. Dass Jesaja am Anfang des in vernünftigem Werden (Wort)
begründeten Monotheismus vor einem überkommenen Aberglauben warnt, der heute
verantwortlich ist, dass die erneute Entzauberung der Naturprozesse und das
Wissen der Aufklärung zum Abfall vom Schöpfer führt, kann im alten Paradigma noch
kein Thema.
-Wir lesen in der Weisheitsliteratur
von einer universalen, in ewiger Kreativität = Schöpfung offenbarenden Weisheit
des natürlichen Werdens, die darauf verweist, dass die Dinge nicht selbst zu
vergotten wären, setzen aber weiter auf Übernatürlichkeiten, für die wir einen
geheimnisvollen Zauberer suchen. Die funktionierende Weisheit, die sich in
allen Naturgesetzen ökologischer Ordnung zeigt und die wir in der wunderbaren
Selbstorganisation des unendlich scheinenden Kosmos ebenso selbstverständlich
voraussetzen, wie in unserem Körper, Kopf bzw. Mikroorganismen, kann weder als
schöpferische Weisheit, noch weniger als offenbarendes Wort verstanden werden.
-Und beim „Wort“ im Johannesprolog,
das ursprünglich selbst Gott war und jetzt Fleisch (in der Geschichte biblische
Gestalt) wurde, um die eine Schöpfungsmacht in menschlicher Weise zu
offenbaren, kann keiner an die Vernünftigkeit aller Naturgesetze bzw. eine
daraus abzuleitende kosmische Kreativität denken, die einzig die altbekannte
Allmacht vergegenwärtigt. Auch wenn heute die geistesgeschichtliche Aufklärung
deutlich macht, dass es den jüdisch-griechischen Glaubensaufklärern Johannes
& Co. einzig um die Weltvernunft in Person ging, wird blindwütig
Geheimniskrämerei betrieben. Eher wird gegen besseres Wissen Johannes als späte
gnostische Verherrlichung, fromme Rede abgetan, als die von ihm beschriebene
Realität ernsthaft verstehen zu wollen.
So bleibt es bei einem guten
Zimmermannsjungen, der auf geheimnisvolle Weise als Gott angesprochen wird. Ein
aufgeklärter Mensch, der sich nicht den Dogmen beugt, muss jetzt das Buch
zuschlagen. Vom „offenbar“ werden der einzigen Schöpfermacht in den ganz
logisch-kreativen, immer wieder neues Leben hervorbringenden Naturgesetzen, die
im Unterricht rund um den Erdball – mit Ausnahme im Buchstaben-kreationistischen
Amerika - gelehrt werden, kann keine Spur sein. So wird der Monotheismus zum
exklusiven, sich von anderen Denkrichtungen unterscheidenden Glauben an ein
Stammesgesetz, statt inklusiv die bisherigen Vorstellungen bzw.
Weltbilder aufzunehmen, wie es am Anfang war.
Wenn dann ein angeblicher Che
Guevara der Antike auch noch als das allein selig machende lebendige Gotteswort
hochgejubelt wird, das am Anfang bereits gewesen sei, weil es doch so in der
Bibel stehe, ohne ihn echt als Vernünftigkeit aller seit dem Urknall sichtbaren
Kreativität in Person zu verstehen, wird der Verstand ausgesperrt. Ein solcher
Glaube hat der Welt nichts mehr zu sagen. Er ist nur noch eine Projektion ewig
Gestriger, die ihre persönlichen Gefühle befriedigen.
Warum selbst die Mythen im
Marduk-Tempel in Babylon, die an jedem Neujahrsfest feierlich rezitiert wurden,
auf das Wort des steten Wandels, besser die Vernunft allen Werdens verweisen,
die griechisch-jüdisch in Jesus erneut zum Ausdruck gebracht wurde und die
heute als natürliche Sinngebung in evolutionärer Erkenntnis zu sehen ist, kann
so nicht nachgedacht werden. Die mit Blick auf die Bibel stets verlangte
Vergegenwärtigung eines zeitgemäßen Wortes wird von den Buchstaben der
Schriftgelehrtheit, die gleichzeitig von Jesus als einem hilflosen Säugling
redet, der geheimnisvoll zu Gott geworden sei, erstickt. Bei so viel
Schwachsinn geht die aufgeklärte Welt davon aus, dass auch am Anfang
Schwachsinn war. Doch dieser Schwachsinn der leeren Reden, der die Schuld daran
trägt, dass erneute philosophische Aufklärung, die die Weltvernunft in Händen
hielt, in Atheismus mündete, kann zum Schweigen gebracht werden, wenn wir ernst
nehmen, was wir vom Anfang des Monotheismus wissen.
1.3. Alte
Kirchendokumente werden ohne die logische Aufklärung des Anfangs lächerlich
Wir lesen über die Diskussion bei
anfänglichen Kirchenversammlungen, wo über ein den anfänglichen Monotheismus
erneuerndes Offenbarungswesen, dessen Geschichts-gestalt Jesus genannt wurde,
nachgedacht wurde. Dabei gehen wir jedoch nicht von dem aus, der damals als
kosmische Vernunft eine „schöpferisch“ und gleichzeitig „menschliche“ Größe war
und die unsagbare Allmacht des Anfangs in erneuter Aufklärung vermittelbar
machte. Gleichwohl wir wissen, dass sich die Kirchenväter als wahre
Philosophen, Freunde der wirk-lichen Wahrheit und Vernunft verstanden, um deren
vernünftige Umsetzung/Darstellung stritten, sehen wir die Gestalt Jesus nur
noch als Mutter Theresa mit Bart, von der Kirche als ein geheimnisvoller junger
Ersatzgott hingestellt. So können nur dogmatische Erklärungen herauskommen, die
für die aufgeklärte Welt keine „Offen-barungen“ über eine in ihrem Wesen selbst
undefinierbare hervorbringende Wirk-lichkeit sind, sondern das genaue Gegenteil
bewirkten und daher nur noch not-dürftig wirken (im negativsten Sinnen des
Begriffes).
Dabei macht gerade die Einsicht in
eine hochtheologische Auseinandersetzung des christlichen Anfangs immer mehr
deutlich, dass der damalige Gegenstand der Diskussion nicht das gewesen sein
kann, was heute selbst Kritiker der Kirche in banaler Weise nachbeten und was
dann nur noch lächerlich ist. Wer nicht nur neue Klarheit über den Anfang hat,
sonder weiß, wie sich die Weisheit der Zeitenwende aus unzähligen Denk-Quellen
der gesamten antiken Welt speiste, die alle letztlich ihren Ursprung in einer
Naturbetrachtung haben, der kann das Neue Testament nicht weiter lesen, wie
bisher. Sicher gab es am Anfang der christlichen Kirche unterschiedliche
Ansichten, z.B. über die Bedeutung der bisherigen jüdischen Lehre, die von
verschiedenen Strömungen der neuen Erkenntnis/Gnosis abgelehnt wurde. Die
verschiedenen Aspekte der Vernunft wurden unterschiedlich beleuchtet und
darüber gestritten, welchen Wesens die Vernunft, was ihre schöpferisch-kreative
und ihre menschliche Seite war. Je mehr wir uns deutlich machen, dass es auch
am Anfang des Monotheismus nicht um Menschen mit geheimnisvollen Eingebungen
und deren Vergottung ging oder mystische Traditionen, desto mehr können wir
erkennen, dass zur Zeitenwende, wo die alten Texte in allegorischer Weise
gedeutet wurden, ein neuer Verstand der kosmisch und menschlich-geschichtlich
wirksamen Vernunft war, über deren Wesen in unterschiedlicher Weise nachgedacht
wurde.
Die Denkweise der jungen Doktoranden,
die derzeit in den ausgetretenen Fußspuren ihrer Professoren die Dokumente der
anfänglichen Kirchenkonzile untersuchen, dabei nur einen Wanderprediger vor
Augen haben, dem eine philosophische Ideologie angehängt wurde, ist nicht nur
vom Anfang des Monotheismus her unhaltbar. Auch die Aufklärung über das Denken
der Zeitenwende, beispielsweise die jüdische Weisheit, die Gnosis, die
Bedeutung der Vernunft für die Stoa bzw. in griechisch gebildeten Kreisen, die
sich somit auch für den jüdischen Monotheismus begeisterten, macht es völlig
absurd, einen zu Gott erhobenen Gutmenschen an den Anfang zu stellen, dessen
Wiedererweckung in Gemeindebildung als Offenbarung zu betrachten. Wo man
theologisch über die richtig und falsche Schöpfungsvorstellung stritt, wie wir
dies heute im Seminar gemeinsam nachlesen, wo über die geistigen und
körperlichen Kräfte in Kosmos und Geschichte als Ursprung aller Dinge
nachgedacht wurde, die nicht getrennt werden dürften, sondern gemeinsam als gut
zu sehen sind, weil der Kosmos aus Geist und Körper besteht, da kann es nicht
um die Vergottung eines besser wissenden jungen Mannes nach seinem Märtyrertod
gegangen sein, sondern den lebendigen Wiederverstand der
kreativ-hervorbringende und gleichzeitig menschliche Vernunft, die auch am
Anfang war.
Wer vom Unaussprechlichen des
Anfangs als dem „Vorüberziehenden“ schwärmt, der nie selbst fassbar wird, der
muss bereit sein, das Verständnis des Gotteswortes immer wieder neu zu
durchdenken. Wer weiß, dass es keine geheimnisvolle Stimme war, die aus einem
Dornenbusch zu einem alten Mann gesprochen hat, sondern dies alles Bilder sind
für ein Bewusstsein sind, das immer wieder neu nach Befreiung und neuem
Aufstieg auf den Sinai ruft, der kann doch nicht weiter blind und taub für das
vernünftige Werden/Wort sein, um das es am Anfang ging und das immer wieder neu
in allem Werden zu verstehen ist. Die undefinierbare Gegenwart einer Sinn
gebenden Macht durch die Wort hörende Begegnung im Hier und Heute, die Israel
ausmacht, ist unhaltbar, wenn wir gegen besseres Wissen Offenbarung als einen
Vorgang betrachten, der sich an oder in einem Guru ereignet hat, den die Kirche
zum Gott machte. Die Exegeten, die dann aus Exodus 3,14 lesen, dass es beim
Gott der Bibel um eine Schöpfungsmacht geht, die sich vorstellte als „ich werde
sein“ oder „der ich sein werde“, verwehren sich in Berufung auf ihre
papier-persönlichen Vorstellungen genau dieser Erkenntnis des fortschreitenden
Verständnisses, von der sie berichten, und heben so die lebendige Offenbarung
unter Berufung auf entleerte Mythen und Buchstäblichkeiten auf.
Wenn dann noch im Kolosserhymnus
nachgelesen wird, dass es bei Christus um den Anfang der Schöpfung ging, der in
der bekannten Gestalt sichtbar wurde, ohne die Vernunft zum Thema zu machen,
die nicht nur am Anfang war, sondern auch dem Neuen Testament zugrunde liegt,
wird der ganze Text lächerlich. Was aller Welt die selbst unsichtbare,
undefinierbare eine Schöpfungsmacht vermitteln sollte, wird fernab von der Welt
gestellt. Es wird aufgelöst, wenn man gegen besseres Wissen weiter von einer
merkwürdigen Menschenvergottung ausgeht, die weder am Anfang war, noch die
griechisch-jüdische Reform der Zeitenwende bewirken konnte, dort neue
Vergegenwärtigung alter Weisheit gewesen sein soll – wirk-lich war.
Wer weiterhin leeeeeeeert,
wie erstaunlich es sei, dass bereits 20 Jahre nach seinem Tod ein guter Junge
zum innersten Prinzip der Welt erhoben wurde, das den Kosmos zusammenhält, der
kann für den Schwachsinn, den er verursacht, nicht mehr frei gesprochen werden.
Wo Christus als die Weltseele erkannt wird, die damals im natürlichen Werden
philosophisch erfasst, vormals als Zeus gesehen oder platonisch pantheistisch
mit der Welt selbst identifiziert wurde, da ist man nicht nur blind, sondern
bereits bösartig, wenn man nicht bereit ist, in neuer Weise auch das Wesen
nachzudenken, das auch das Neuen Testament als Anfang von Allem vorstellt. Eine
taube Theologie ist zum Teufelswerkzeug geworden, das einen Wunderheiler oder
persönliche Projektionen als Gott hinstellt. Doch „Gott sei Dank“ hat sich
dagegen die Aufklärung aufgelehnt.
Die Klarheit des Anfangs zeigt uns, dass es bei Jesus
auch nicht um einen neuen Vernunftgott gegangen sein kann, wie ihn die
griechischen Metaphysik bzw. Naturphilosophie dachte – letztlich auch die
buchstäbliche Christologie heute hinstellt - sondern eine Vernunft/ein Wort,
durch das sich der Unaussprechliche vom Anfang selbst vermittelte.
Die Unsichtbarkeit der
Schöpfungsmacht, die bei den Juden im inzwischen entleerten Tempelkult, den
Heiden durch ein hellenistisches Götterpantheon und Kaiser vermittelt wurde,
war in kosmischer Wirk-lichkeit/hervorbringender Tat-sächlichkeit wieder
lebendig. Nur so lässt sich das Neue Testament erklären, das Christus als
Anfang allen Werdens vorstellt, weit vor dem Neuen Testament und gleichzeitig
als Grund des Alten Glaubens. Wer sich als dessen Verwirklichung sah, hätte unmöglich
einen geheimnisvollen menschlichen Ersatzgott hingestellt, wie er heute in der
Kirche verkündet wird. Dass zur Zeitenwende, wo Augustus als erhoffter Messias
gesehen wurde, über den wahren Friedensmacher nachgedacht wurde, scheint klar.
Doch wer mehr war als einst göttliche Pharaonen bzw. babylonische Herrscher und
wen selbst stoische Philosophenkaiser wie Mark Aurel, die den ganzen Kosmos als
große Harmonie betrachteten, und alles aus und in der Natur hervorgehend sah,
verehrten, kann nicht das gewesen sein, was uns heute die Kirche weis machen
will. Und wem dann auch der Kurz-schluss der Kritik hinterher hechelt und dann
alles als rückwärts gerichtete menschliche Projektion ablehnen muss.
Wer trotz geistesgeschichtlicher
Aufklärung einen angeblich als Gott angesprochenen Wanderguru an den Anfang
stellt und dies zu allem Übel auch noch als mit der unsichtbaren
Schöpfungsmacht versöhnende Offenbarung anpreist, der bewirft nicht nur die
Vernunft, das “Haupt des menschlichen Leibes“ wie allen Lebens, mit Dreck,
sondern ist verantwortlich für den Unverstand des Wortes im aufgeklärten
Weltbild.
2. Vom
Scheitern natürlicher Theologien ohne ein aufgeklärtes Verständnis des
christlichen Anfangs
2.1.
Teilhard de Chardin und Klaus Berger: Naturerkenntnis und Neues Testament als
Mysterium
Zwei theologische Aufklärer sind
Beispiele, warum es bisher noch zu früh war, den Anfang des Monotheismus und
seiner christlichen Reform als von Vernunft ausgehende Aufklärung zu betrachten
und deren völlig unterschiedliche Ansätze zur Naturtheologie und zum Neuen
Testament sich so gegenseitig zum Mysterium machten.
Im Film wird uns Teilhard de Chardin
als ein Theologe vorgestellt, dessen Denken von seiner naturwissenschaftlichen
Bildung über die evolutionäre Entwicklung geprägt war und der dafür von der
Kirche verbannt und seine Schriften verboten wurden. Dabei wird deutlich, wie
wenig Jahre es doch erst zurück liegt, dass das buchstäbliche Verständnis
theologisches Denken und damit den Glauben völlig absolut bestimmte, alle
wissenschaftliche Aufklärung aussortiert wurde. Während wir uns im Seminar von
den Gedanken Teilhard de Chardins begeistern lassen, dabei einem der wenigen
theologischen Denker begegnen, die mich bestärkten, die aller philosophisch
erkannten bzw. der kosmischen Ordnung und Evolution zugrunde liegende Vernunft
mit dem Logos der christlichen Lehre zusammen zu denken, bleibt der streitbare
Heidelberger Theologe im Hintergrund. Doch gerade von Ihm konnte ich viel über
die Lehre des Neuen Testamentes lernen – auch durch seine Schüler – das mir immer
klarer machte, dass es bei Jesus weder um einen besonders begnadeten Menschen,
noch einen geheimnisvollen Ersatzgott gegangen sein kann. Warum vielmehr nur
die naturwissenschaftlich neu begreifbare kreative=schöpferische Vernunft in
menschlicher Ausprägung, wie sie uns heute als Anfang des Monothesimus
vorgestellt wird und wie sie Teilhard in weitgehend mystischer Sprache als
kosmischen Christus zeichnete, auch das Wesen des Neuen Testamentes sein
kann.
„Die Älteren unter uns wissen noch,
dass es einen kühnen Vermittlungsversuch zwischen Christologie und
Fortschrittsglaube gab, nämlich bei dem Jesuiten Teilhard de Chardin. Für ihn
geht es letztlich um den kosmischen Christus, den er aus dem Kolosser- und aus
dem Epheserbrief herausliest. Die Kirche hat sich gegenüber diesen waghalsigen
Spekulationen sehr skeptisch gezeigt.“ So Prof. Klaus Berger in einem Beitrag
zur jüngsten Enzyklika des Papstes über den Naturwissenschaftler und Theologen
Teilhard de Chardin. Doch dieser wollte den Glaube mit der der Lehre des
evolutionären Werdens nur auf einen Nenner bringen, als die Zeit
geistesgeschichtlicher Aufklärung dafür noch nicht reif war: Wo der Guru Jesus
als junger Gott verehrt wurde und der Anfang eine geisterhafte Eingebung war.
Gott, von dem der (von mir verehrte) Neutestamentler bald wöchentlich einen
neuen Bestseller schreibt, müsse sich nicht entwickeln, hat Berger in der Bibel
nachgelesen und wischt damit Teilhard, der wegen seiner auf Evolution bezogenen
und angeblich bibelfernen Vorstellungen von der Kirche verbannt wurde,
weiterhin vom Tisch. Dass Teilhard seine Erkenntnis der schöpferischen Natur
nicht aus der Bibel liest, sondern sie dort nur begründet und dass es ihm nicht
um einen sich entwickelnden Gott gehen kann, sondern die sich ewig weiterentwickelnde
Wahrnehmung des einzig vergegenwärtigenden Wortes, bleibt ungenannt.
Berger hat bei Barth und Bultmann
gelernt, dass Naturwissenschaft und Neues Testament ganz verschiedene
Vorstellungen sind, die sich nichts zu sagen haben. Im geisterhaft-dogmatischen
Turmbau der Theologie reden Naturwissenschaft und Glaubenslehre weiterhin
aneinander vorbei. Der derzeit in Deutschland meistgelesene Theologe, der nach
seiner historischen-kritischen Zeit wieder rechts neben die katholische Lehre
zurückgekehrt ist und den Mythos beschwört, weil sonst in bisheriger Lesweise
alle biblischen Bedeutungsinhalte grundlos werden, hat dazu unlängst in
gleicher Bildungseinrichtung, wo wir heute über Teilhard als natürliche
Schöpfungsdefinition nachdenken, ein Haus mit ganz verschiedenen Zimmern auf
den Flipp-Chart gemalt. In jedem Zimmer muss nach Berger jeweils eine ganz
eigene Sprache gelten, bei der –auch wenn dies so deutlich keiner sagt – die
Glaubenssprache zur mystischen Esoterik wird. Und solange die Erkenntnisse der
Geistesgeschichte nicht konsequent ausgewertet werden, hat er Recht, muss alle
Rede über Gott und Schöpfung ein jenseitiger Mythos bleiben, sind alle Ansätze
zu einer natürlichen Christologie, die Teilhard bewegten, vom Tisch zu wischen.
Auch wenn viele heutige Seminarteilnehmer
mit Sicherheit nicht die Ansicht des großen Theologen Berger teilen, andächtig
über die recht mystisch klingenden Texte Teilhards brüten, sich von dessen
Erkenntnissen über einen Prozess evolutionärer Vollendung und Hoffnungen auf
ein neues Bewusstsein begeistern lassen, so bleibt dies eine unbedeutende
Ansicht von einer angeblichen Kunstfigur: dem kosmischen Christus. Mit dem
Christus der Kirche hat dies angeblich nichts zu tun. Was bleibt ist eine
mystische Betrachtung der Natur in einer völlig eigenen Sprache, über deren
Hoffnung auf das große „Omega“ man sich freut, die man aber nicht wirklich
nachvollziehen kann und die dann als Mysterium eines naturwissenschaftlichen
Theologen gelesen wird.
Solange der
kosmische Christus, auf den Teilhard aufgrund seines Wissens um evolutionäre
Entwicklung seine Hoffnung setzte, nicht als genau das vernünftige Werden
durchdacht wird, von der auch das Neue Testament handelt, bleiben natürliche
Christologie, wie auch die christliche Lehre mystische Rede, ohne Realität.
Dabei müsste doch gerade Berger, der
immer wieder belegt, welche durchdachte Theologie sich hinter dem Neuen
Testament verbirgt und der mir mit jeder seiner unzähligen Aussagen als
großartiger Exeget, Geschichts- und Geisteswissenschaftler klarer macht, dass
es damals nur um die griechisch-jüdische neu als Gottessohn erkannte Vernunft
aller Naturgesetze gegangen sein kann, die notwendige Brücke bauen können. Doch
so wie es für Teilhard noch zu früh war, den kosmischen Christus als die dem
Neuen Testament zugrunde liegende Vernunft nachzuweisen, so bleibt auch Berger
im alten Bild gefangen. Wer seine gesamte Lebenslehre auf einen geheimnisvoll
als Gott angesprochenen und offenbarenden Gutmenschen mit Namen Jesus gebaut
hat, unzählige Bücher darüber verfasst und Vorlesungen gehalten hat, der kann
noch so viel Wissen anhäufen, dass es darum weder im Neuen Testament bzw. der
gesamten geistigen Auseinandersetzung der Zeitenwende gegangen sein kann, er
muss weiterhin alle Lehre vom Logos auf den Menschen mit Namen Jesus beziehen,
macht damit das Neue Testament bzw. den gesamten Glauben zum Mythos
menschlicher Projektion: Die Zeiten-wende vom Mythos zum Logos, die wir heute
auch im Exil, am Anfang des Monotheismus nachweisen, wird so ins Gegenteil
verkehrt. Doch der postmoderne Jesus, den Berger in seinem Jesusbuch gegen alle
Zeitströmungen beschwört, kann nach dem, was wir vom Anfang wissen, ebenso
wenig der von ihm geforderte Mythos sein, wie ein hoheitliches Dogma, das Prof.
Ratzinger als Papst Benedikt IVX. in seinem viel diskutierten „Jesus“ gegen
alle historische Kritik verteidigt.
Was soll beispielsweise der Hinweis
des Religionswissenschaftlers Berger, dass Paulus & Co. ihre Hoffnung bzw.
frohe Botschaft nicht aus der Luft gegriffen hätten, wie Lottospieler, die auf
die ungewisse Chance hoffen, den Jackpott zu knacken, sondern einen ganz
berechtigten Grund hatten, wenn der Logos ein großes Geheimnis einer Lehre
bleibt? Sich auf eine unsichtbare Wirklichkeit zu berufen, den Mythos zu beschwören,
wie es Berger derzeit tut, weil er als aufgeklärter Wissenschaftler sieht, dass
es um weit mehr geht, als bisher historisch-kritisch beiseite geschoben, hilft
nicht weiter, wenn nicht über eine antike Aufklärung bzw. Vernunft nachgedacht
wird. Was Thema des von ihm an den Anfang gestellten Johannes ist und über was
die in seine Übersetzung des Neuen Testamentes aufgenommenen, bisher als
gnostisch aussortierte Theologie klar werden läßt, kann kein mysteriöser
Menschengott gewesen sein. Die gesamte Christologie, die von aufgeklärter
Vernunft aus logisch zu erklären wäre, wird so zur Leeere, die nur noch
lächerlich ist.
Gleichwohl machen gerade Berger und
seine historisch-kritisch forschenden Schüler mit jedem Zutage Fördern von
neuem Wissen klarer, dass es damals nicht um einen zu Gott erhobenen Guru
gegangen sein kann. Doch solange er, wie die kritischen Forscher nur einen
Gutmenschen an den Anfang stellen, über dessen Auferstehung er schon vor vielen
Jahren mit dem inzwischen deswegen aus der Kirchlehre ausgeschlossenen
Auferstehungsleugner Prof. Lüdemann stritt, ist weder die wieder aufgeklärt zu
erkennende Vernunft allen Werdens, noch die des Neuen Testamentes, auf einen
Nenner zu bringen. Dabei müsste beispielsweise Lüdemann, der als eine Spitze der
historischen Kritik gilt, vieles wieder aufrollt, was die Radikalkritik meist
holländischer Religionsaufklärer vor Jahrzehnten urteilten und der gleichzeitig
auch Experte für Gnosis ist, klar sein, dass es in der Diskussion der
Zeitenwende nicht um einen kirchlich zu Gott gemachten Menschen mit
Offenbarungseingebungen oder ein Geistesgebilde gegangen sein kann. Wer sich
die inzwischen als Anfang des Neuen Testamentes wissenschaftlich anerkannte
Gnosis mit ihren Logien/Weisheitssprüchen über das Vernunftgefüge bzw. Werden
der Welt vor Augen führt, der kann – nach dem was wir vom Anfang wissen -
auch bei der Gnosis nicht weiter nur über vergeisterten inneren Stimmen
nachdenken, sondern muss in der Gnosis die Neuerkenntnis des in aller Natur
wirksamen Wortes, einer ewigen Weisheit erforschen.
Doch weder die vielen Kritiker der
alten Lehre, die längst die Anerkennung der Gnosis als Anfang des Neuen
Testamentes durchgesetzt haben, noch Berger, denken konsequent über das
vernünftige Werden in menschlicher Person als historisch-hoheitlichem Wesen der
christlichen Gnosis, den neuen Glaubens nach. Gleichwohl sich dies mit jeder
neuen Auswertung von Ausgrabungen, die Aufschluss über das Aufklärungsdenken
vom Anfang gibt, immer deutlicher aufdrängt. Ob Berger die kosmische Weisheit
zum Thema macht, die auch in Qumran den Ton angab, ob er zeigt, was dort bzw.
in Jerusalem damals gedacht wurde, warum der hoheitliche und der historische
Jesus nicht getrennt werden dürfen, wie kurzsichtig oft die historische Kritik
und unser Banalverständnis ist, was uns die Bedeutungsinhalte der Bibel sagen
wollen, wie großartig das theologische Denken war, das sich hinter den
durchdachten Auseinandersetzungen verbirgt und welche Bedeutung den unzähligen
bisher außerbiblischen Texten der Zeitenwende zukommt, die er in seine
Neuübersetzung aufnimmt… all dies weist unweigerlich den Weg zu einem Wort, das
allem natürlich-evolutionären Werden zugrunde liegt.
2.2. Ohne
Vernunft/Logik des Anfangs gehen alle theologischen Versuche ins Leere
Der Reformjude Jesus wurde nach
seinem Tod dem Judentum entfremdet, römisch verkirchlicht, indem man ihn mit
dem so etwas wie dem Logos des Philosophen Philon zum Gottessohn erhob. Dabei
wäre es diesem Zeitgenossen Jesus in der Bildungsmetropole Alexandrien um die
Vernunft, abstrakte Naturprinzipien gegangen, die er als Gottessohn gesehen hat
und die doch ganz und gar nichts mit dem Gutmenschen Jesus zu tun hätten. So
denkt der historisch-kritische Kurzschluss, der allen Kritikern, wie der
Kirchenlehre selbst inne wohnt und alle zutage geförderten
Geschichtserkenntnisse im Keim erstickt. Die Christologie wird so als ein
Kirchenbauwerk verstanden, das heute ohne Halt in sich zusammenbricht. Selbst
Religionswissenschaftler, die in der ZNT (Zeitschrift für Neues Testament) ihr
Wissen austauschen, dabei die Christologie des Philon beleuchten und um seine
allegorische Lesweise des Alten Testamentes wissen, bleiben in diesem Denken
gefangen. Doch genau dieser Kurzschluss ist nach neuer Erkenntnis über den
Anfang des Monotheismus unhaltbar, muss so auch zu einem anderen Denken über
dessen jüdisch-griechische Reform führen.
Wenn wir die Vernunft der Welt an
den Anfang des jüdischen Monotheismus stellen, dann wissen wir, warum Jesus
Jude war und bleibt. Und warum auch Paulus nicht als anmaßender Kirchenideologe
zu sehen ist, der den guten Jungen dem Judentum entfremde. Warum in Verwendung
gnostischer Vorgänger (die Radikalkritik hat längst die Anleihen der in seinem
Namen getroffenen Aussagen bei bisher aussortierten Gnostikern klar gemacht)
nicht eine philosophisch eingefärbte Lehre ins Leben rief, sondern er vielmehr
ein Paradigma verkörpert, das den monotheistischen Kult der Juden von der
schöpferischen=kreativen Vernunft in einer bei ihm nur im Hintergrund stehenden
menschlichen Gestalt reformierte, und ihn nun wahrhaft für Juden und Griechen
zugänglich machte, lässt sich von einer anfänglichen Vernunft aus logisch
belegen.
Zu den wenigen Theologen, die sich
heute mit dem Thema Natur und Schöpfung auseinandersetzen und die hier
beispielhaft aufgegriffen werden, gehört Jürgen Moltmann. Doch was nutzt es,
wenn er über ein Gedächtnis oder eine Weisheit der Natur und allen Überlebens
nachdenkt, wenn er dies nicht mit dem Wesen des Neuen Testamentes zusammen denken
kann. Es bleibt bei einer Hermeneutik der Natur, die unbeteiligt neben der
biblischen Lehre steht. Letztlich wird dann immer wieder versucht, biblische
Lehre in die kosmische Ordnung bzw. deren natürliche Sinnhaftigkeit
hineinzulesen. Zu einer Vergegenwärtigung der realen Schöpfungsmacht, kann dann
auch alles Nachblättern bei modernen Theologen, die die Naturordnung nicht
einfach völlig außen vor lassen wollen, nicht beitragen. Auch wenn über Natur-,
Zeitbegriff nachgedacht wird und die notwendige Dynamik deutlich wird, die wir
für die Erkenntnis benötigen, so dominiert meist eine statische Betrachtung,
die Angst hat, der Buchstäblichkeit zu widersprechen. Viele Gedanken Molmanns
verweisen auf den Anfang des Monotheismus. Es wird deutlich gemacht, dass es auch
heute um die Entgötterung, Entmythologisierung der Natur gehen muss, eine
Begeisterung für die Weisheit des natürliche, kreative Werdens, die nicht die
Welt selbst ist. Doch nach wie vor steht der Buchgott dem undefinierbaren Grund
der Biologie gegenüber. An eine Vergegenwärtigung der aller Natur wie
menschlicher Geschichte Sinn- und Vernunft gebenden hervorbringende Macht, die
bereits in der Weisheit am Anfang des Monotheismus als undenkbar erkannt wurde,
ist nicht zu denken.
Wenn dann bei modernen Theologen
nachgelesen wird, dass Gott als Schöpfer der Natur einer wäre
, der alles mit Geduld trägt und dadurch den Dingen Zeit lässt und Raum
gibt, bleibt das eine beliebige Meinung. Ob das biblische Gottesbild als
himmlischer Monarch, als Weltuhrmacher oder eines geduldigen Atlas, der die
Welt mit ihren Fortschritten und (angeblichen) Fehlschlägen auf den Schultern
trägt und allen Dingen Zeit gibt, weil er seine Hoffnung darauf setzt,
hingestellt wird, mit dem Anfang des Monotheismus und ebenso dem Grund christlichen
Glaubens hat dies so wenig zu tun, wie mit evolutionswissenschaftlicher
Realität. Wenn versucht wird, den Buchgott mit dem Schöpfer der Biologie auf
eine Reihe zu bringen, wird nicht nur beim Kreationismus, sondern auch auf
moderne theologische Weise meist nur ein neuer selbstherrlicher
Theorien-Turmbau in die Welt gestellt. Dieser führt nur zur neuen
Sprachverwirrung, bleibt nicht nur völlig neben der Naturbeschreibung, sondern
auch dem Neuen Testament -und wie wir inzwischen wissen auch dem Anfang des
Monotheismus- stehen. Es hat der Welt dann nicht wirklich was zu sagen. Von
einer gemeinsamen Sinngebung die von einer undefinierbaren Allmacht, deren
vernünftiger Vergegenwärtigung ausgeht, sind wir dann weit entfernt. Die
Hoffnung, von der gesprochen wird, kann nicht in der Aufklärung bzw.
evolutionärer Weiterentwicklung begründet werden, sondern bleibt ein
märchenhaftes Papierprodukt der Bibel. Theologie, von der man weiß, dass sie
sich als wahre Philosophie, der Liebe zur wissenschaftlichen Wahrheit verstand,
wird so zur persönlichen Märchenstunde und dann innerhalb der modernen
Universitätslehre auch so eingestuft.
2.3.
Vernunft- und Naturphilosophie führen ohne neuen Anfang in pantheistische
Ideologien
Nicht nur Hegel hatte die universale
Vernunft, auf die sich der Papst heute berufen will, in Händen, beschrieb in
seiner Dialektik das schöpferische Wort. Auch Aufklärer wie Schelling, Fichte,
Feuerbach, Engels und Marx, gingen von einem Vernunftgefüge des Kosmos aus, das
bei ihnen jedoch nur in verschiedene humanistische Ideologien, beispielsweise
dem Kommunismus mündete. Es würde zu weit führen, den verschiedenen
Geistesbewegungen der anfänglichen Aufklärung nachgehen zu wollen. Doch wurden
sie alle von einer Kritik des Kirchenglaubens getragen, die nur den Unsinn
eines rein „verkündeten“ Erlösungsglaubens aufgrund angeblich geheimnisvoller
Offenbarungen vor Augen hatte. Wo am Anfang Vernunft war, konnte so nur
Irrationalität als Ausgangspunkt gesehen und in der Glaubensgegenwart
ausgewertet werden.
Der Gottesbegriff, vor dem Moses
warnte, wurde als inkonsistent entlarvt. Die Gottesbeweise, die es nach
der Weisheit des Anfangs nicht geben kann, wurden abgestritten und so der
Glaube als Absurdität analysiert. Statt über das vernünftige natürliche Werk
nachzudenken, sich für das zu begeistern, was man immer deutlicher machte,
wurde im „Ontologischen Gottesbeweis“ versucht ein „vollkommenstes Wesen“
nachzuweisen.
Der „Kosmologische Gottesbeweis“
stellte einen zauberhaften Konstrukteur oder Uhrmacher als notwendige Ursache,
ersten Erklärungsgrund an den Anfang. Wie sollten da die Aufklärer erkennen
können, dass die von ihnen vermittelte Vernünftigkeit des
kosmischen Kausalgefüge die einzige Vermittlungsinstanz war, durch die
sich die undefinierbare Allmacht des Anfangs vermittelbar machte.
Und auch der bis heute teilweise vertretene
„Teleologische Gottesbeweis“, der aufgrund der Ordnung und Zweckmäßigkeit der
Welt auf einen buchmäßig vorgesetzten Schöpfer schließt, führt zum
geltungslosen, fragwürdigen Analogieschluss, wenn nicht ein Anfang mitbedacht
wird, der keinen alles genau vorbestimmenden, konkret zielenden Gott setzte
bzw. ein vorgesetztes Gottesbild übernahm, sondern sich aufgrund der
vernünftigen, kreativen Ordnung für eine hervorbringende Macht begeisterte und
sie persönlich ansprach.
Wo nicht das Vernunftgefüge des
Kosmos auch die Schöpfung vermittelnde und maßgebende Größe des Monotheismus
war, musste die Religion als genau das gesehen werden, was bei Feuerbach, Marx
und Nietzsche nachzulesen ist. Ohne natürlich-logischen Grund konnte nur ein
Glauben analysiert werden, der – wie Hume zeigte - nur seine Sehnsüchte,
Hoffnungen und Ängste in den Himmel projizierte. Dabei hat selbst Hume noch
über einen vernünftigen Theismus nachgedacht, der die kosmische und die
menschliche Intelligenz vereinen, zur mündigen Selbstbe-herr-schung des
Menschen führen sollte. Doch dafür war es noch zu früh. Die scharfe
Religionskritik der Aufklärer richtete sich allerdings nicht gegen das, was wir
heute vom Anfang wissen, sondern was in den Händen gehörloser
Selbst-herr-lichkeit im Laufe vieler Jahrhunderte daraus wurde, letztlich im
ewigen Dialekt aber die Voraussetzung für die Aufklärung – auch in Sachen
Geistesgeschichte - war. Wo Gott nur als das Produkt menschlicher
Fehlbestimmung, nach Feuerbach gar als Projektion des eigenen Egoismus gesehen
wird, kann keine Bestimmung für eine vernünftige Lebensweise abgeleitet werden.
Was die anfänglichen Aufklärer vor Augen hatten, war nicht nur unnütz für die
Bewältigung der Weltprobleme, sondern höchst schädlich für die geistige
Entwicklung einer vernünftigen Weltgesellschaft.
Doch so wie die Kirchenlehre am
vermenschlichten biblischen Gottesbegriff scheiterte, scheinen auch die
Philosophen an einer pantheistischen Vergottung der in aller Biologieordnung
erkannten Vernünftigkeit gescheitert. Was am Anfang der Aufklärung von vielen
Philosophen als Weltvernunft eine reale Größe gesehen war, konnte nicht als
schöpferisches Wort gedeutet werden, das mit die unsagbare Allmacht
vermittelnd/versöhnend am Anfang des Monotheismus und Christus stand, sondern
wurde – getreu nach kirchlicher Christus-Vergottung – selbst zum metaphysischen
Gottesbegriff. Entgegen aller Warnungen am Anfang des Monotheismus, war man
immer wieder auf der Suche nach Gott selbst. Im Streit der Philosophen, der
mich an die Diskussionen der christlichen Apologeten und frühen Kirchenkonzile
erinnert, wurde – ähnlich wie auch bei der Stoa - die Vernunft als eine Art
Gott gesehen. Während man vorher die menschliche Unzulänglichkeit vergottete,
wurde jetzt die Welt, ihr Vernunftbau im philosophischen Pantheismus zu einem
neuen Gottesge-bild-e. Wie eine geistige Masse wurde das, was am Anfang als
vermittelndes, bildendes Wort verstanden wurde, so zum metaphysischen
Mysterium, von dem dann keine Bestimmung ausgehen konnte und philosophische
Aufklärer, wie Kant, wieder befreiten, so den Weltbau völlig säkularisierten.
Auch die Probleme, die als
wiederholte Kränkung des Weltbildes durch Kopernikus, Keppler, Giordano Bruno
und Galilei, später Darwin und Freud verstanden wurden, betrafen nicht den
Monotheismus des Anfangs, der ohne festen Bau ständig immer neu vermittelnd
weiterzieht, sondern ein von mittelalterlicher Kirche zu bewahren versuchtes
Glaubensbild. Doch die Neues Denken hervorbringende Vernunft siegt. Sie lässt
sich nicht durch kirchliche Verbrennungen und Verbannungen bremsen. Der Tod,
den Nietzsche dabei analysierte, betraf nicht die undefinierbare wirk-liche
Allmacht vom Anfang, die sich nur durch Vernunft vermittelt, sondern ein
einge-bild-etes Mysterium. Auch wenn sich durch den Tod des alten Gottesbildes
eine Denkfreiheit ergab, der Weg zur naturwissenschaftlichen Aufklärung
endgültig frei wurde, war die Vernunft als geschichtlicher Anfang der biblischen
Geschichten noch nicht denkbar.
Weder die Vernunft, die
beispielsweise Hildegard von Bingen in der einfachen Natur schaute, noch die
Vernunft, die als philosophische Gottesvorstellung von Spinoza und Einstein
gelten und die letztlich erst mit der Relativitätstheorie empirisch messbar
war, konnte als Hinweis auf den undefinierbar bleibenden Be-stimmer des
jüdischen Glaubens gelten. Die mit der modernen Aufklärung entstehende neue
Klarheit über die einheitlichen Gesetze und die Vernunft-Struktur des gesamten
Universums, die für in unermessliche Weiten und Zeiten gelten und nach der sich
der Mensch ausrichten muss, konnte so weder neue Klarheit über den einen
undefinierbaren Creator des anfänglichen Monotheismus bringen, noch als
menschliches Verhalten bestimmend gesehen werden. Allenfalls ein moderner
Pantheismus, bei dem der Logos immer wieder selbst als Gott gesehen wurde, war
die Folge. Wie auch beim Kurzschluss der historischen Bibelkritik, wurde der
Logos selbst als Gott gesehen, verlor so seine vermittelnde Funktion, konnte
der Welt keinen Sinn geben.
Die kosmische Ordnung, die Einstein
wie andere Naturwissenschaftler und Philosophen als Ausdruck einer uns weit
überlegenen Vernunft bzw. Logik sah, einer ewigen Harmonie, von der wir nur
einen geringen Abglanz kennen, konnte von dem freien Geist noch nicht mit dem
Wort zusammengedacht werden, das von den Propheten am Anfang verstanden wurde.
Gleichwohl bereits Einstein bei David und den Propheten Hinweise auf die
Vernunft fand, die sich ihm mit Spinoza als Harmonie des Seienden offenbarte,
konnte er noch nicht sehen, dass in der Person David diese kosmische Weisheit
auf lyrische Weise personifiziert war und in der Mechanik des realen Himmels,
die Newton und Kepler aufklärten, das gleiche Wort gehört wurde, das bereits in
anfänglicher Offenbarung die Propheten auf den selbst Unaussprechlichen
verwies. Der vermenschlichte Gott, von dem sich manche bis heute ein-bild-en,
dass er als eine Art guter Opa aufgrund abendlicher Gutnachtgebete für das Gelingen
am nächsten Tag sorgt, verhinderte, dass darüber nachgedacht werden konnte, wie
die kosmisch wirk-same Vernunft jeden einzelnen Lebensablauf bestimmt. Der
abstrakte Logos, das aufgeklärte Vertrauen auf den vernünftigen Weltbau bzw.
die Ordnung aller Naturkonstanten blieb eine bedeutungslose kosmische
Religiösität, die wie bereits bei Goethe, in modernen Pantheismus mündete.
Während Descartes und Newton, wie
ihre vielen Nachfolger überzeugt waren, das natürliche Buch Gottes mit
Mathematik und allgemeingültigen ewigen Naturgesetzen offenbar zu machen (wenn
auch mit jeweils unterschiedlichen Ansätzen), behielt weiterhin eine mystische
Offenbarung die Oberhand, die zu allem Übel die Buchstaben als lebendiges Wort
bezeichnete. Statt wie am Anfang anzuerkennen, dass eine unsagbare Allmacht
durch das Wort alles hervorbringt und über dieses Wort hinaus nichts zu sagen
ist, wird ein vermenschlichter Gotteswille hinterfragt, dessen Wille nicht
durch die Naturgesetze eingeschränkt werden darf. Auch wenn nun, nachdem die
biblischen Wunder allegorisch gedeutet werden, selbst angebliche Geistheiler
inzwischen psycho-logisch klar sind, nirgends mehr eine Naturbrechung, etwas
Unnatürliches mehr zu sehen ist, sucht man nach einem eingebildeten Schöpfer,
der das bewirkt, was nie war und nach heutigem Ermessen nie sein wird.
Wo die Naturgesetze nicht als
Schöpfungsordnung gesehen werden, will man „seinen Gott“ nicht der Natur
unterwerfen. Man ist dann eher bereit, schöpferisches Handeln auf die
Quantenzufälligkeit zu reduzieren, als die allmächtige Vernunft des Anfangs,
die in allen Naturgesetzen neu nachgewiesen wurde, als vermittelndes Wort zu
realisieren. Statt wie am Anfang des Alten Testamentes in rationaler Ordnung
vermittelndes und Kult bestimmendes Wort anzuerkennen oder wie im Neuen
Testament über Schöpfungshandeln zu schweigen, nur den Logos/die Vernunft reden
zu lassen, wird angeblich der Bibel wegen ein Gott gesucht, der Dinge tut, die
wir aufgrund des Aufklärungswissen seit dem Urknall und in den unendlichen Weiten
des Universums ausschließen. Und warum soll beispielsweise die unsagbare
Allmacht nicht genau dort ihre Freiheit haben, wo wir in den
Evolutionsprozessen einen ganz natürlichen Zufall sehen, deswegen aber
Schöpfung ausschließen wollen? Nicht, dass alles erklärt wäre. Doch einen Gott
weiter als Erklärungsgrund zu missbrauchen bzw. zuständig für das, was
unerklärlich ist, übernatürlich, um seinem Idol Willensfreiheit zu lassen, der
Gefahr zu entziehen, dass er sich zuverlässig und ewig treu an seine Naturgesetze
hält, ist das Gegenteil von dem, was am Anfang war.
Einer hervorbringenden Energie, die
in kreativer Freiheit und Zufall auch vernunftbegabte Wesen zum Fortschritt in
vernünftig-schöpferischer Tauglichkeit treibt, uns als biologische Gen-Maximierer
nicht nur unsinnig Samen streuen, sondern Familienvorsorge betreiben und
Weltzukunft denken lässt, so letztlich nichts dem überlässt, was wir rein
biologisch als willkürliche Zufälligkeit beschreiben, steht das eingebildete
Gottesbild im Wege. Die Entleerung des Kosmos zur einem sinnlosen Gebilde geht
daher nicht auf das Konto der Aufklärung, sondern der bildhaften Kirchenlehre,
die sich einem klaren, mündigen Monotheismus noch immer entgegenstellt.
Eine umfassende, aufgeklärte Sicht
des Kosmos, die sich nicht in rein philosophischer oder privater
Schöpfungsspiritualität erschöpft, sondern den Mensch als Teil der
monotheistischen Ordnung alter Kirchenlehre verbindet, wird zwar als notwendig
gesehen, ist aber ohne das Geschichtswissen vom Anfang noch nicht denkbar. Der
Mensch des Glaubens bleibt so ohne die ganzheitliche Sicht des Weltgeschehens
aus der wahren wirklichen Welt ausgeschlossen: Wo vom maßgebenden Sinn des
Seins gesprochen wird, muss so weiter in alten Dokumenten nachgeblättert
werden. Der Sinn/die Vernunft, die in aller kosmisch-biologischen Ordnung ganz
natürlich ist, kann erst als alles Leben bestimmend gesehen werden, wenn wir
sie in konsequenter Verwertung des Wissens an den Anfang stellen. (Statt
inkonsequent angeblich geheimnisvolle Offenbarungen dagegen zu stellen.)
2.3.
Prozesstheologie bleibt privates Philosophie-Produkt neuer Theorien-Turmbau
Die Einsichten des englischen
Mathematikers, Naturwissenschaftlers und Philosophen Alfred North Whitehead,
auf die sich die Prozesstheologie stützt, mögen in die richtige Richtung gehen.
Doch solange sie ein mehr oder weniger privates philosophisch-theoretisches
Lehrgebäude bleiben, können sie der monotheistischen Religion keine neue
Richtung geben, die auf realen Grund im Prozess des natürlichen Werden
verweist, dort in neuer „Wörtlichkeit“ das ewig hervorbringende „Wort“ neu
hören lässt. Ohne vom Verstand des Wortes vom Anfang auszugehen, das nur auf
eine unsagbare hervorbringende und menschlich bestimmende Macht verweist, wird
auch alle Spekulation über eine Vernunft des natürlichen Prozesses zu einer
vergeblichen Suche nach Gott selbst. Es wird immer wieder über ein Gottesbild
spekuliert und dabei ein Theorien-Turmbau gebildet, der keinen historischen
Bezug hat und bedeutungslos bleibt.
Eine Alternative zur Buchstaben- und
menschlichen Selbstvergötzung mit inzwischen entleerten Mythen, die trotz
naturwissenschaftlicher Aufklärung dogmatisch als offenbarendes Gotteswort hoch
gelobt werden, kann die Prozesstheologie ohne ein neuen Bewusstsein vom Anfang
so wenig geben, wie viele andere ins Leere mündende Strömungen, die vergeblich
versuchen mit der Naturwissenschaft ins Gespräch zu kommen.
2.4. Alle
natürliche Theologie bleibt ohne die Aufklärung vom Anfang nichts sagend
Sie wäre der ewige Versuch, die
Frage zu beantworten, was weiß der Mensch vor bzw. außerhalb der Offenbarung
Gottes von Gott, wird man belehrte, wenn man im Internet nach „Natürlicher
Theologie“ sucht. Und genau damit macht man die Rechnung ohne die reale Macht,
die bei anfänglicher Aufklärung in aller Natur gesprochen, sich in alter
Weisheit als selbst unsagbar klar gemacht hat. Die in allen Naturgesetzen
hervorbringende Vernunft, die am Anfang war und wieder vernünftig zu verstehen
wäre, wird so der gewohnten geheimnisvollen Bilder zuliebe, die zu allem Übel
auch noch als „Offen-bar-ung“ bezeichnet werden, geopfert.
Die sich in Moses & Co.
ausdrückende Hoffnung auf einen sich im Werden immer wieder neu offenbarende,
dem menschlichen Bewusstsein vergegenwärtigende alles gemeinsam hervorbringende
Macht, deren menschlich-vernünftige Vergegenwärtigung messianische Erwartung
der Zeitenwende war, wird so ins Absurde geführt. Natürliche Theologie wird
dann als ein immer wiederkehrendes Phänomen der Geschichte gesehen, das auch
mit dem Neuen Testament nichts zu tun habe. Egal in welcher Reihenfolge die
Versuche aufgezählt werden, von Platonismus, über Stoa, bis zu Philosophen
neuzeitlicher Aufklärung und Naturtheologien, das alles hat nach alter Lesweise
nichts mit dem alten Gotteswort der Propheten bzw. dem guten historischen
Jungen am Hut, dem angeblich ein kirchlicher Heiligenschein als Christus bzw.
Vernunftgott aufgesetzt wurde und der so geheimnisvoll das alte Wort verkörpert
haben soll. Bei so viel Vergeisterung bzw. Vergötzung entleerter Dogmenbilder
gehen die gesamten naturalistisch-aufklärenden Lehren ins Leere.
Statt sich die Logik bewusst zu
machen, die den anfänglichen Lehren vom unsagbaren Gott und seinem allein auf
ihn im Werden verweisenden Wort zugrunde liegt, wird nur ein Widerstreit mit
kirchlicher Offenbarungstheologie gesehen. Da diese lustig und munter einen
angeblich monotheistischen Gott malt – auch wenn sie weiß, dass es bei Moses so
nicht war - wird so auch die Philosophie verleitet, die Vernunft oder die Natur
neupantheistisch immer wieder selbst zu vergotten, statt zu neuzeitlich
aufgeklärten Hörern zu werden. Das Weltbild muss so unweigerlich auseinander
brechen. Eine universale, inklusive Wahrheit, die logischerweise alle
vormaligen Denkweisen und Vernunftbilder in Göttergestalt einbindet, wie sie
auch in der Person Jesus neu gegeben sein soll, wird absurder
Alleinseligmachungsanspruch, solange wir den Sohn und die durch ihn geschehene
Offenbarung nur in mystischen Stammes-Dogmen oder einem neuen Religionsgründer
oder gar Kirchenideologien begründen. Was im alten Sinne weder einen
geschichtlichen Grund hat, noch als Geistesgeschichte des natürlichen Hörens
verstanden wird, kann nicht als globaler Grund der menschlichen
Geistesgeschichte, unserer Vernunft gelten, den die Welt heute mehr denn je
notwendig hätte. Doch weniger als die Unterscheidung im prophetischen
Monotheismus, die sich ähnlich wie auch die heutige Aufklärung logischerweise
vom vielfältigen Götterkult, Menschen- bzw. Königsverherrlichung und
zauberhaften Naturgottheiten abheben musste (ohne dies allerdings abzulehnen,
sondern weiterführend aufzunehmen), erscheint der christliche Alleinoffenbarung
als das Problem.
Nun, nachdem kein ernstzunehmender
Religionslehrer mehr die Genesis wörtlich nimmt und längst über den
Evolutionsprozess als schöpferisches Wirken nachgedacht wird, ist das Wesen des
Neuen Testamentes der eigentliche Stolpestein. Die Selbstoffenbarung Gott in
Jesus wird nicht nur von Karl Barth als Grund für eine anscheinend unumstößliche
Trennung zwischen Theologie (die so blinde Buchlehre wird) und
Naturwissenschaft gesehen, die bis heute das gesamte theologische Denken prägt.
Gleichwohl bereits Barth analysierte, dass die Theologie zur Anthropologie
geworden ist, die ihre eigenen vermenschlichten Götzen errichtet und am alten
Gott vorbeigeht, sieht er im Selbstoffenbarungsmythos Jesus den letzten halt.
Ohne noch auf die Weltvernunft aller natürlichen Schöpfung schließen zu können,
so den Dialog mit dem Lebendigen offen zu halten, muss weiter ein Gottmenschen
vergöttert werden, wird so alles zum Mythos. Während am Anfang die Wende vom
Mythos zum Logos war, ist jetzt die Rolle rückwärts. Damit wird auch die
Selbstoffenbarung im Jesus genannten Logos auf den Kopf gestellt. Gleichwohl
man schriftgelehrt klar macht, wie Paulus in Jesus das Ende der Gesetzlichkeit
sah, Jesus das lebendige Wort, der neue Tempel, die alte Schöpfungsweisheit
war, wird Gottes Werk und Wirken wird nicht in realer Wirk-keit, natürlicher
Tat-sache, sondern nur im Buch nachgeblättert, das man selbst als Mythos
analysiert.
Auch die Entmythologisierung
Bultmanns und seiner Schüler stellte das biblische Handeln Gottes noch
außerhalb die reale Welt. Da hilft es auch nichts, wenn heute Systemtheologen,
wie Wolfhart Pannenberg nicht länger zwischen zwei Heilsgeschichten
unterscheiden wollen oder Hans Küng in seinem neuen, von Naturwissenschaftlern
angepriesenen Buch über natürliche Schöpfung nachdenkt. Wenn das christliche
Wesen nicht als Weltwirksames Wort/Vernunft verstanden wird, wie am Anfang war,
bleiben das alles papierne Spekulationen.
Zwar wird darüber nachgedacht, dass
neben den holländischen Radikalkritikern, die ein Leben Jesus abstritten,
Paulus als Gnosis entlarven wollten, auch am Ende des 19. Jahrhunderts
amerikanische Theologen („Lux mundi“) waren, die der Naturwissenschaft
zugestanden, die Methode der Schöpfung zu beschreiben und die mit Jesus die
schöpferische Vernunft, das Wort identifizierten, das sich in den Stufen der
Evolution in zunehmendem Maße der Welt realisiert. Doch blieben das ebenso
unbedeutende Betrachtungen, wie bei Teilhard de Chardin. Solange das Jesus
genannte Offenbarungswesen zwischen geheimnisvoller Dogmatik, allzu kurz
schließender Historienkritik und immer wilderen Spekulationen aufgrund neuer
Funde ein Sakrileg der Kirche bleibt, das phantastisch ausgeschmückt in
Roman-Bestsellern die Sensationslust der Massen befriedigt, bleibt der Kosmos
leer, kann keine Be-stimmung/Wort verstanden werden, das auf die universale
Allmacht des Anfangs verweist.
Doch die Trennung und
Verdeutlichung, dass die Bibel kein Biologiebuch sein will, führte zur heutigen
Klarheit auf beiden Seiten. Sie war somit im schöpferischen Sinne kein Fehler,
sondern scheint ein Meilenstein im Aufklärungsprozess. Dass am Anfang in der
natürlichen Ordnung genau das Wort verstanden wurde, das wir heute denken
zwischen zwei Buchdeckeln als Gotteswort in Händen halten, kann klar werden,
nachdem die Ergebnisse der kritischen Forschung, wie der naturwissenschaftlichen
Erkenntnis ausgewertet sind. Und je deutlicher wird, dass es am Anfang nicht um
Offenbarung in Einzelgestalten bzw. durch Menschen mit Sonderbegabung ging,
desto klarer erscheit, dass es auch in der christlichen Selbstoffenbarung um
mehr ging, als bisher angenommen.
2.5. Die
Suche nach einem Creator und intelligenten Designer macht taub für das
offenbarende Wort
Wie soll die aufgeklärte Welt über
ein Wort in allem evolutionären Werden nachdenken können, wie es damals in
Babylon verstanden wurde und in der Geschichtsgestalt Jesus lebendig war, wenn
im buchstäblichen Bezug auf die tief einge“bild“eten Göttervorstellungen das
natürliche Werden verleugnet wird?
Statt in der Kreativität/den alles
Leben hervorbringenden der kosmischen Prinzipien nach dem Wort zu hören, wie es
nicht nur die Propheten verstanden, sondern auch die die alten Texte
allegorisch deutende Philosophie in der Bildungsmetropole Alexandrien zur Zeit
Jesus, wird durch ein an Buchstaben klebendes Schöpfungsverständnis die ganz
natürlich-vernünftige Kreativität verleugnet. Statt in Zufall, Mutation und
Selektion die kosmische Kreativität zu zeigen, streitet diese der fälschliche
„Kreationsismus“ ab. Das Ergebnis ist eine ganz eigenwillige Lehre, bei der
nicht davor zurückgeschreckt wird, die „Arche“ (das Urprinzip, auf das nach
antikem Denken möglicherweise alles zurückgeführt werden muss) mit
kleinwüchsigen Tieren zu besetzen und die „Sintflut“ geologisch nachzuweisen.
Wen wundert es, wenn das dann zu genau der Sprachverwirrung führt, wie sie
bereits für Babylon beklagt wurde.
Und kaum besser geht es bei der
neuen kreationistische Deutung, die zwar die Naturkonstanten bzw.
Evolutionslehre nicht verneint, aber weiterhin hier nach einem übernatürlichen
Wesen sucht, das alles so intelligent entworfen hat. Auf den ersten Blick
erscheint „Intelligent Design“ auf genau die Intelligenz aller Natur zu
verweisen, die in ähnlicher Weise am Anfang des Monotheismus als Wort
verstanden wurde und die beispielsweise auch Einstein im Blick hatte. Doch bei
näherer Betrachtung wird auch hier immer wieder nur über ein übernatürliches
Wesen nachgedacht, soll ein geheimnisvoll handelnder Gottes als Designer
gesucht werden, der durch die Buchstaben tief eingebildet ist: Das menschliche
Bild eines Gottes, der sich das alles so schön ausgedacht hat.
Mit dem, was wir vom Anfang des
Monotheismus wissen, lässt sich die Vorstellung eines geheimnisvollen Designers
nicht verbinden. Noch weniger mit dem, was das buchstäbliche Denken vom Neuen
Testament sagt. Statt von einer ganz natürlichen kosmischen
Intelligenz/Kreativität den Weg für das lebendige Wort frei zu machen, das am
Anfang des Monotheismus zur gemeinsamen Begeisterung und menschlichen
Bestimmung gehört wurde und in der Gestalt Jesus lebendig war, klebt auch
Intelligent Design an alten Mythenbildern und führt so das moderne
naturalistische Denken in die Irre. Eine vernünftige Vergegenwärtigung der
unsagbaren altbekannten Allmacht im allgemein anerkannten Weltbild wird weiter
verhindert.
3. Naturalismus als Anfang, statt
Atheismus
3.1. Ohne
neuen Anfang endet der Naturalismus im Nichts
Naturalisten sind Menschen mit einem
Weltbild, in dem alles mit rechten Dingen zugeht, nichts Über- oder
Unnatürliches geschieht, wie das die bisherigen Glaubensaussagen vorgeben. Die
Welt folgt einer kausalen Logik, die sich in den naturwissenschaftlichen
Erklärungen zeigt.
Im alten Buchstaben geprägten
Gottesbild und dessen Jahrhunderte langer Lehre, mit all ihren Verirrungen,
muss dann der Naturalismus in Materialismus, Atheismus und somit reinen
Humanismus münden. Wie bereits vielfach gezeigt, kann eine Lehre, die nur auf
mystische Offenbarungen in ihrer Kirche eigenen Dogmen gründet, unmöglich mit
kosmischer Realität auf eine Reihe gebracht werden. Naturalisten, die sich als
Gegenbewegung zu den derzeit in Amerika an Bedeutung gewinnenden, von höchster
Ebene anerkannten Buchstaben-Kreationisten herausgebildet haben, nennen sich
„Brights“, zählen sich also zu den Hellen. Der aktuelle Bestseller „Der
Gotteswahn“ in dem der Evolutionsbiologe Dawkins sich Luft verschafft und allen
Unsinn des bild- und krankhaften Blindglaubens auflistet, drückt aus, was viele
aufgeklärt denkende Menschen bewegt.
Eine aufgeklärte Religion, in der
sich Menschen nicht gegenseitig zu geheimnisvollen Dingen überreden,
moralisieren wollen, weil sie es so von Kind auf gewohnt sind, kann es im
heutigen Glaubensverständnis für Rationalisten nicht geben. Der Un“sinn“, der
im Namen dessen in aller Welt geschieht, der am Anfang als ein unaussprechbarer
gemeinsamer Sinngeber angenommen wurde und der Schwachsinn, der über ihn
ausgesagt wir, ist endloser Stoff der Foren, die logischerweise zur Ablehnung
führen müssen.
Wo in der Sonntagspredigt oder in
päpstlichen Papieren so viel dogmatisch-leeres Stroh gedroschen wird, können
auch die Naturalisten nicht sehen, dass am Anfang der vernünftigen Natur die
einzig vermittelnde Instanz war. Das mündige Bewusstsein einer allgemein
gültigen, gemeinsamen Allmacht, die im gemeinsamen Kult für vernünftiges menschlich-kreatives
Hervorbringen und Gestalten von Zukunft begeistert, ist als
zukunftsweisende Lösung unserer Zeitprobleme dann undenkbar. Dabei machen
gerade Atheisten, die zu intellektuellem Zeitvertreib oder aufgrund echter
Besorgnis über die Wahrheit oder Gottesbeweise diskutieren, bewusst, wie weise
es am Anfang war, den Gottesbegriff und alle Bilder zu verbannen, um einem
wachsenden Verständnis nicht im Wege zu stehen.
Wenn im Namen der natürlichen
Vernunft, die das naturalistische Denken quasi voraussetzt, auf eine
universelle, selbst unbeweisbare Allmacht verwiesen wird, dann wird auch von
Brights immer nur das vermenschlichte Götzenbild und aller Glaubensunsinn
gesehen und muss abgelehnt werden. Selbst beim Begriff des Logos, der in der
Geschichte immer wieder wie ein mysteriöser Geheimgott oder ein
pantheistisch-metaphysischer Gott gesehen wurde, kann nicht die
natürlich-kausale Logik allen kosmischen Werdens verstanden werden, als deren
Anhänger man sich versteht.
3.2. Noch
leben wir im Exil, können weder Monisten noch Naturalisten neue Jünger Jesus
sein
Wer dann nachdenkt, ob diese
Naturalisten nicht die neuen Jünger Jesus sind, weil sie scheinbar noch die
einzigen Anhänger des lebendigen, hervorbringenden Wortes sind, das den Anfang
ausmacht und aufgrund allegorischer jüdischer Traditionsdeutung auch in
griechisch-philosophischer Welterklärung wieder-verstanden wurde, den müssen
nicht nur die Brights für völlig verrückt halten. Im heutigen Verständnis hat
Glaube nichts mit der durch die Aufklärung ans Licht gebrachten Logik
natürlichen Lebens am Hut. Das aufgeklärte Denken wird meist wie ein
Dornenbusch betrachtet, scheinbar unfruchtbar für das Gottesbewusstsein. Eine
fremde Welt, in die, wie in der Exilszeit, der Intellekt des Glaubens verschleppt
wurde und nun wie im Lied von Babylon, weinend an den Ufern sitzt.
Auch wenn im derzeitigen
Naturalismus die Stimmen der Monisten verstummt sind, so lassen sich Parallelen
zu den biologisch-philosophischen Vätern ziehen, die von einem einheitlichen Weltprinzip
für Geist und Materie ausgingen, dies aber so wenig als vermittelnde Vernunft
einer unaussprechlichen Allmacht verstehen konnten wie die Brights und so in
pure Biologiemuster, Materialismus oder pantheistisch-philosophische Theorien
mündeten.
Wie einst bei den Monisten, die
ihren Vordenker Ernst Haeckel als eigenen Papst küren wollten, haben sich auch
bei den heutigen Naturalisten die alten Vorstellungen so tief eingefleischt,
dass Atheisten und Agnostiker im Forum der Brights dann tiefsinniger über
Gottesbeweise diskutieren, als dies in theologischen Gesprächskreisen zu finden
ist, wo nur aus Mythen vorgelesen wird und Dogmen gelten. Dabei sollte doch
genau dort, wo man heute meist nur Märchenstunde macht und in Sonntagspredigten
und dicken Büchern so viel über sein persönliches Gottesbild zu sagen hat, dass
sich die Brights per Link über den
Irrsinn lächerlich machen, inzwischen klar sein, dass es außerhalb dem
natürlich hervorbringenden Wort, das am Anfang in allem Werden verstanden
wurde, keine geheimnisvollen Gotteserklärungen und Gottesbeweise geben kann.
Vielmehr keine Aussagen über die unsagbare eine Ursache getroffen werden
können, wenn sie nicht vom wieder verstandenen, Leben hervorbringenden Wort
(die Christen sagen von Auferstehung), ausgehen. Nach dem was wir vom Anfang
wissen, wird nicht ein Gott oder sein biblisches Bild erneut auferstehen,
sondern ein aufgeklärtes Verständnis, das auf eine allem gemeinsame
unsichtbare Allmacht verweisende Wort.
3.3.
Vernunft-vergottung und neue Vernunft-theorien verhindern Vermittlung und
Verständnis
-Vergottung der Vermittlungsinstanz
Jesus
Wenn im amerikanischen Wahlkampf um
die Präsidentschaftskandidatur selbst der nicht zu den konservativen
Rechtsgläubigen zählende Obama betonen muss, dass er jeden Abend Jesus anbetet,
wie soll dann ein aufgeklärt denkenden Amerikaner aufgrund des
kausal-vernünftigen Werdens in allem kosmischen und geschichtlichen Geschehen
auf eine unsagbare Schöpfermacht schließen, wie dies am Anfang war? Auch der
junge Politiker, der unlängst im Spiegeltitel als „amerikanischer Messias“
analysiert wurde, weil er die Hoffnung auf das Neue, die Wende verkörpert,
ebenso wie seine Anhänger, bleibt dann im alten Denken gefangen, das einen
Gründer oder persönliche Projektionen vergottet. Der echt globale Grund
aufgeklärter Begeisterung für eine gemeinsame Allmacht, der in menschlicher
Gestalt messianische Wirkung war und erneut haben könnte, kann so nicht
nachgedacht werden.
Doch nicht nur die Vergottung Jesus
versperrt der aufgeklärten Welt den Denkweg. Es ist auch die Vergottung der
Vernunft, die immer wieder aufs Neue in die falsche Richtung weist.
-Vergottung von Vernunft:
Pantheismus ohne Bestimmung
Ähnlich wie in antiker Philosophie,
besonders deutlich bei der Stoa, so führte auch in unserer Zeit die anfängliche
Aufklärung zu einer Art Vergottung oder Mystifizierung von Vernunft und schloss
den Vernunftschluss auf eine unsagbare Schöpfermacht, wie sie am Anfang des
Monotheismus Gegenstand rationalen Denkens war, aus.
Selbst wenn beispielsweise in
der Diskussion mit Brights bzw. Aufklärungsatheisten versucht wird deutlich zu
machen, dass letztlich die von ihnen verteidigte Logik genau der
Logos/das Wort ist, das dem anfänglichen Monotheismus zugrunde liegt, dann ist
das nicht möglich. Zu sehr wird der Begriff des Logos mit einer Dogmenlehre
oder zumindest einem mystifizierten Weltbild gleichgesetzt, das in
metaphysischer Weise die Vernunft selbst als eine Art pantheistischen Gott
ansah. Dieser philosophische Vernunftgott kann dann weder mit der ungreifbaren
Allmacht des Anfangs auf eine Reihe gebracht werden, noch kann er der
aufgeklärten Welt ein Bestimmung geben. Er bleibt ein abstraktes Gebilde.
-Neue Vernunft-theorien können keine
schöpferische Vergegenwärtigung schaffen
Wenn hier von Vernunft gesprochen
wird, dann geht es nicht um eine neue, gar über- oder unnatürliche
Welterklärung. Eine Vergegenwärtigung von Schöpfung bzw. gemeinsamer
Begeisterung für bestimmende kosmische Kreativität kann nur im gegenwärtigen
Weltbild geschehen, das allgemein als wissenschaftlich anerkannt ist. Alles
Andere führt nur zur Vergeisterung, einem neuen Theorienturm. Auch jeder
Versuch, eine Vernunft- oder Prozesstheorie aufzustellen, die nur wieder
eine neue private philosophische Welterklärung wäre, kann nur in die Irre
führen, sperrt den vernünftigen Schluss auf eine unsagbare Schöpfungsmacht
aufgrund der ganz natürlichen Gesetzmäßigkeiten, wie sie am Anfang war, aus.
3.4. Vor
lauter wissenschaftlichem Weinen am Ufer wird Monotheismus nicht weitergedacht
Alle Versuche, Glaube und Wissen
bzw. Denken auf einen „Nenner“ zu bringen, bleiben ohne die neue Sicht des
Anfangs bedeutungslos. Ob Anhänger des Theologen Karl Heim anlässlich des
Einsteinjahres den kosmischen Pantheismus des genialen Denkers beleuchten oder
ob im „Forum Grenzfragen“ Wissenschaftler versuchen, interdisziplinär zusammen
zu denken, so bleibt dies alles ein unbedeutendes Denken, wenn nicht gegen den
Strom religiöser Vorstellungen geschwommen wird, um die gemeinsame Quelle zu
ergründen, aus der sich der Monotheismus schöpft.
Auch wenn immer wieder
Wissenschaftler aufgezählt werden, die gerade wegen des von ihnen zutage
geförderten Wissens staunend an Gott glauben, einen gemeinsamen Kult, der die
aufgeklärte Welt mündig für eine hervorbringende Allmacht als altbekannten Gott
begeistert und über ihre natürlich-schöpferische Bestimmung nachdenken lässt,
sie so befähigt das umzusetzen, was sich die Aufklärer im Humanismus,
Sozialismus, Ökologismus… erhofften, kann es so nicht geben. Glaube bleibt im
alten Bild eine Sache der ewig Gestrigen, wird als Verursacher von Kriegen und
Kulturkämpfen gesehen, die die Welt ins Unglück stürzen und muss daher bekämpft
werden. Statt aufgeklärt nach dem vergegenwärtigen Wort zu hören, muss Glaube
weiterhin als verantwortlich für die Verhinderung von Vernunft und geistigem
Fortschritt gesehen werden. Ohne den alten Glauben von anfänglicher
Aufklärung neu zu verstehen, muss die aufgeklärte Welt von heute weiterhin
ungläubig den Kopf schütteln. Wenn intelligente und naturwissenschaftlich
gebildete Menschen dem alten Kult anhängen und aus „Glaubensgründen“ den
unbeweisbaren Gottesbildern dienen, wird der vernünftige Schluss auf die
unsagbare Allmacht vom Anfang ausgeschlossen, das zeitgemäße Verständnis einer
vermittelnden Vernunft verbaut.
Die geheimnisvolle Vergottung eines
bisher angenommenen Gutmenschen mit Offenbarungseingebungen, ebenso wie die
Gleichsetzung der kosmisch wirksamen Vernunft mit Gott (von Stoa bis Einstein),
schließt es aus, das vernünftige Werden in neuer Aufklärung vernünftig als
unser Sein bestimmendes Wort einer Allmacht zu verstehen, vor deren Festlegung
bereits am Anfang des Monotheismus gewarnt wurde.
4.
Aufklärung über die Aufklärung als Anfang des Monotheismus
Hier können nicht alle neuen
Erkenntnisse über die Krisensituation in Babylon oder die Diskussion zwischen
intellektuellem Judentum und der babylonischen Hochkultur beleuchtet werden,
die zum Verstand des Schöpfungswortes bzw. zum Beginn des Denkens über „einen“
selbst unsagbaren Grund allen natürlichen Hervorbringens geführt haben. Hierzu
wären die gesamten Aussagen des Alten Testamentes sowie insbesondere die
Propheten im Kontext unseres heutigen Wissens über den geschichtlichen
Hintergrund auszuwerten. Auch müsste beispielsweise der mystische Kult und die
Vergegenwärtigung des Stadtgottes Marduk in großartigen Tor- und
Tempelbauwerken beleuchtet werden, gleichzeitig die damalige Wissenschaft vom
logischen Werden, der sinnvollen Ordnung der Welt, auf deren Errungenschaften
wir heute bauen. Doch die Auswertung all des archäologischen Wissens, das mir
bisher bei vielen Vorträgen und Aufsätzen über den aktuellen Stand der
Forschung, u.A. in zahlreichen Schriften der katholischen Bibelgesellschaft
begegnete, führt zu einem völlig neuen Bewusstsein über die Entstehung bzw. das
Selbst- und Gottesverständnis des Monotheismus, das nicht nur das von den
Propheten des Anfang verstandene Schöpfungswort in völlig neuer Weise verstehen
lässt, sondern für das heutige Verständnis von Glauben eine Revolution
bedeutet. (Gleichwohl es in Wirklichkeit eine evolutionäre Re-form-ation,
Rückführung auf das Wort vom Ursprung ist.)
Der Heidelberger Alttestamentler
Prof. Manfred Oeming, der schon durch seine Aufgabenbereiche deutlich macht,
dass es ihm nicht um dogmatische Glaubensverteidigung, sondern Deutung aufgrund
von Geschichtsforschung, archäologischer Erkenntnisse geht, informiert über den
aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf das ursprüngliche Schöpfungsverständnis
bzw. den Anfang des Monotheismus. Seine Aussagen – auch wenn dies kaum einer
der bibeltreuen Zuhörer noch sieht - bringen auf den Punkt, warum das Wissen
vom Anfang einen Paradigmenwechsel im Verständnis des jüdisch-christlichen
Kultes bedeutet, dessen Folgen kaum auszumalen sind.
Nachdem Genesis 1.1. reihum gelesen
ist, klärt der Religionswissenschaftler auf, um was es nach heutigem Stand der
Erkenntnis hierbei geht, was nach dem, was wir über das damalige Denken
inzwischen ausgegraben haben, als geistesgeschichtlichen Grund anzunehmen ist:
-Inmitten der antiken Hochkultur der
Babylonier, nur wenige Jahrhunderte vor der neuen Zeit, wurden aller
Wahrscheinlichkeit nach die Genesistexte verfasst.
-Trotz der hervorragenden Kenntnis,
beispielsweise in Mathematik, Geologie oder Astronomie, was als Wiege unserer
Wissenschaft bezeichnet werden kann, waren die Babylonier noch von einem
mythologischen Weltbild, getragen, waren Sklaven von Göttervorstellungen.
-Anders die Verfasser der Texte, die
den Anfang der Bibel ausmachen. Der Grund des Glaubens an das „Wort“ (hebräisch
Vernunft) der einen unsichtbaren Schöpfungsmacht, wird heute als
geschichtlicher Prozess geistiger Aufklärung klar.
-Auf die Befreiung, das
Exodusgeschehen, fällt damit ein völlig neues Licht. Die Landnahme lässt sich
nicht mehr geografisch lesen, sondern weist auf einen Evolutionsprozess ewiger
Erkenntnis hin, dem es in Berufung auf Moses in ewigem Weiterziehen (nur mit
Zelt, ohne Kultbau) zu folgen gilt.
-Die gesamten Vätergeschichten
werden als eine Rückprojektion der geistesgeschichtlichen Befreiung durch
Vernunftgebende Führung beschrieben, bei der es weder um eine geschichtliche
Volksflucht aus Ägypten, sprechende Dornenbüsche, noch wundersame himmlische
Hilfe, beispielsweise durch die Teilung des Meeres ging.
-Während immer noch mache Theologen
nach einigen Sklaven suchen, die aus Ägypten ausgewandert sind, so die ganze
Sache immer banaler machen, muss uns doch die Einsicht in die Aufklärung des
Anfangs klar machen, dass es darum in den heute hochtheologisch gedeuteten
Exodustexten nicht ging. Der Beginn des Monotheismus ist kein grooßes Geheimnis
mehr, das irgendwo/wie in der Wüste begann, sondern immer klarer zu erkennen.
-Wo vormals mystische Rede war,
wurde in antiker Aufklärung im Wort/der Weisheit/Vernunft allen Werdens eine
befreiende und führende Realität erkannt, die nicht nur den Kosmos, sondern
auch die Geistesgeschichte, den Kopf bewegte.
-Wenn in geistiger Wüste/völliger
Zerstreuung, am Dornenbusch (dem scheinbar unfruchtbaren Gewächs) ein
hervorbringendes vernünftiges Wort wahrgenommen wurde, das auf den Gott
der Väter verwies, jedoch die alte Vielgötterei und Götzenbilder auf eine
unsichtbare Macht zusammenführte, so einen völlig neuen Bund bzw. aufgeklärtes
Bewusstsein schuf, dann hat die alte Weisheit auch uns was zu sagen, müssten
sich Konsequenzen im Glaubensverständnis geben.
-Heute wissen wir, dass nach Ansicht
der anfänglichen Aufklärer die unsagbare eine Schöpfermacht in antiker Krisenzeit
ihr Wesen im Werden offenbarte und sich im Wort vergegenwärtigte um die
menschliche Geschichte in einen völlig neuen Lebensbereich eintreten zu lassen.
Wir wissen auch, dass damit diese Macht nicht mehr von menschlichen Herrschern
repräsentiert wurde und sich nicht mehr in von Menschen gemachten
Götzenbildern, in Mythen bzw. menschlicher Rhetorik und Bauwerken
vergegenwärtigte. Allein die Weisheit des natürlich-hervorbringenden Geschehens
war scheinbar als Re-präsent-ant der alten Schöpfermacht gesehen worden.
(Wenn das kein Wink mit dem
Zaunpfahl ist, den Blick in eine ganz andere Richtung lenken, als es
Heerscharen von Theologen tun, die nach wie vor die alte Weisheit wie
geheimnisvolle Märchen zur persönlichen Erbauung und Moralisation auf den Kopf stellen,
gleichwohl sie längst wissen, dass es damals um Klarheit gegangen ist. Und die
eher nach einem weiblichen Gott suchen bzw. die Bücherregale mit feministischer
Theologie füllen, als im biologischen bzw. kosmischen Geschehen nach dem Wort
zu hören, das Moses bzw. den Propheten am Anfang verheißen wurde und in Jesus
menschliche Person/Rolle/Aufgabe war.
Das Gotteswort, das nach antiker
Aufklärung Grundlage einer gemeinsamen Begeisterung für eine nur im Werden bzw.
ewigem Wandel wahrnehmbare selbst unsagbare Schöpfermacht war, kann sich nach
dem was wir vom Anfang wissen, nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.
Gleichwohl wir weiterhin dort lesen müssen, um zu wissen, was in den
wissenschaftlichen Evolutionsbeschreibungen, die in Zufall, Mutation und
Selektion die geistige wie materielle Weltgeschichte seit dem Urknall erklären,
zu hören ist.)
-Was einst wie die Kriegsgeschichte
eines Volksstammes gelesen wurde, darf als Befreiung des gemeinsamen
Verstandes, eines ewig weiter ziehenden Hörens verstanden werden, bei dem die
Weisheit des Anfangs auf ein jeweils neues Auf-brechen aus gewohnten geistigen
Gefangenschaften auffordert.
-Während am Anfang der Verstand einer völlig universalen,
unsagbaren Schöpfermacht war, sehen wir heute den Monotheismus und seine
Ableger als Absolutheitsansprüche, die auf ihr jeweiliges Stammbuch sowie den
Glaubengründer schwören, damit eine Art Stammesgott als allein selig machend
hinstellen. Warum der anfängliche Monotheismus keine Unterscheidungsreligion
ist, die nach Prof. Assmann andere Glaubensformen ablehnte und so für die
Kriege der Welt hauptverantwortlich ist, sondern einen aufgeklärten,
universalen Verstand einer All-macht bietet, bei der es gerade nicht um
abgrenzende Götter geht, kann so nicht gedacht werden.
-Gleichwohl in babylonischer
Gefangenschaft (was möglicherweise auch ein Bild ist) wurde der Anfang des
Monotheismus in Ägypten erkannt, war wahrscheinlich die inzwischen als allzu
rational angesehene – und ebenfalls allein aus Sonnen- bzw. Naturordnung
abgeleitete - Theologie Eschnatons als Herkunftsland erkannt worden.
-Nach dem was wir wissen, können wir die
Aufklärung des Anfang nicht mit heutiger Kaffeesatzleserei gleichstellen, die in
alten Mythen blättert und dann der damaligen Theologie unterstellt, sie hätte nur
die Sargon-Legende genutzt, um daraus einen
Volkshelden mit dem ägyptischen Namen Moses zu formen.
-Von einer geheimnisvollen Stimme, die
zu Menschen mit Namen Abraham und Moses gesprochen hat oder die ein Hirtenvolk
bewegt hätte, plötzlich an einen Gott zu glauben, ist heute nichts mehr zu
hören. Dort, wo wir heute von ewigen universalen Prinzipien, kosmischen
Konstanten reden und auf naturwissenschaftliche Weise ein evolutionäres Werden
beschreiben, wurde die Stimme einer selbst undefinierbar bleibenden Macht
verstanden: ein zeugender bzw. menschlich zu bezeugender Geist, der in alter
Metapher für das vernünftige Hervorbringen von Mutter Materie verant-wort-lich
war bzw. eine undefinierbare Macht, die nur als Sprecher verstanden wurde.
-Wenn die Denker damals die
universale, hervorbringende Macht gleichzeitig als den ihre Geschichte
bestimmenden Gott sahen, so waren es keine Götterbilder mehr, die man anbetete
und die wie Puppenspieler bzw. intelligente Geschichtsdesigner das Geschehen
auf Erden strafend und helfend lenkten.
-Die Verfasser der Exodusgeschichte
wussten wovon sie schrieben und für was sie sich bei einer undefinierbaren
Macht bedankten, die nicht nur für den Naturverlauf, sondern auch ihre Geschicke
verantwortlich zeichnete: Sie gingen vom Wort, d.h. einer bereits im
fruchtbringenden Naturverlauf des Nils erkennbaren Vernunft aus.
-Während für unsere Glaubensvorstellung
scheinbar die Realität verloren geht, wenn nachgewiesen wird, dass kein großer
Auszug aus Ägypten war, kein Schrift stellender Volksführer mit Namen Moses,
der seine Anhänger auf wundersame Weise durchs Meer leitete... muss den
Verfassern in Babylon klar gewesen sein, dass der unsagbare Geschichtsgeber kein
volksfreundlicher Wundertäter war, der durch ein Zauberwort von oben mal
schnell Manna regnen ließ.
-Das, was wir als Aufklärung
bezeichnen und was bei vielen noch heute als Teufelswerk gilt, weil angeblich
dadurch Gott arbeitslos gemacht, den Menschen Unglaube gebracht wird, wurde in
orientalischen Bildern als Befreiungsgeschichte verfasst und als Werk/Wort der
Allmacht bezeichnet, die ihr Wesen nur im Werden deutlich macht, über die es
sonst nichts zu sagen gibt.
-Auch wenn im Laufe der Zeit die auf
eine unsichtbare Macht verweisende kosmische Weisheit beispielsweise in David
und Salomo personifiziert wurde und das hervorbringende Wort/Vernunft als
Wanderprediger Jesus gleichzeitig zu einer Art christlichem Ersatzgott
mutierte, so muss –nachdem was unsere geschichtliche Aufklärung freilegt - das
Denken am Anfang des Monotheismus weit rationaler gewesen sein.
-Die Vernunft wurde damals nicht
vergottet und mystifiziert, wie das selbst bei der Stoa wieder der Fall war und
ähnlich auch am Anfang unserer philosophischen Aufklärung geschah. Vielmehr
waren es einfach die Naturgesetze, deren für das Hervorbringen, Wachsen und
Werden der Welt vernünftiger Verlauf, die auf eine selbst unsagbare Macht
verwiesen, durch die man sich begeistern ließ.
-Nicht mehr Wesenheiten der Natur
wie Blitz und Donner oder die Sonne wurden als Naturgötter pantheistisch
verherrlicht. Vielmehr verwies in den Augen antiker Aufklärung auch das alte
Götterwesen auf eine einzige, kausal wirksame Macht, die den Ablauf der
natürlichen Ordnung bestimmte.
-Nicht die Natur selbst wurde als
das hervorbringende Wesen gesehen, wie heute im modernen Gott des
Materialismus. Aufgrund des hervorbringenden Wesens der Natur, dem Prozess, den
wir heute in den Naturkonstanten empirisch beschreiben, als evolutionären
Ablauf sehen, wurde in antiker Aufklärung auf eine selbst unsagbare
Schöpfermacht geschlossen.
-Am Anfang des Monotheismus stand
nicht ein neues Gottesgebilde mit Absolutheitsanspruch auf dem Plan, das jetzt von
allen als einzig wahr anzubeten war, sondern eine unsichtbare universell
wirk-liche Macht, deren Wort für alle in allem Werden als hörbar erhofft wurde
und für deren Werk man sich gemeinsam begeisterte.
-Während heutige Theologen
schriftmystische Offenbarungswunder hochheben oder philosophisch nach
Gottesbeweisen gesucht wird, Erklärungslücken der Quantenphysik und persönliche
Gefühle auf einen Schöpfer verweisen sollen oder selbst agnostisch einem
Intelligenten Designer, der sich das alles ausgedacht hat, Freiraum gelassen
wird, muss der Aufklärung am Anfang des Monotheismus klar gewesen sein, dass es
über die unsagbare Macht nichts zu sagen gibt, seine Weltsprache bzw.
-Vermittlung nur in den werdenden, wechselnden Welterklärungen zu finden ist.
-Nicht die Unterwerfung unter eine
neue Göttergestalt scheint nach dem was wir heute von den Bedeutungsinhalten
der alttestamentlichen Aussagen, beispielsweise der unnennbaren Schöpfungsmacht
wissen, das Ergebnis anfänglicher Aufklärung, sondern die gemeinsame
Begeisterung für das, was wir heute in aller Biologie sehen.
-Kein König, Pharao, Oberpriester
oder politischer Herrscher war jetzt mehr als maßgebender irdischer
Stellvertreter gottgleich zu verehren. Jeder Mensch war als vernünftiges Wesen
eine Statur der undefinierbaren Macht des Alles.
-Während im Weltbild der Babylonier
der Kosmos durch den Kampf der Götter geschah, verstanden dies die Hebräer im
sinnvollen Hervorbringen der natürlichen Ordnung, einer universalen Vernunft =
schöpferisches Wort. (Das nicht als Gott selbst gesehen oder mystifiziert
wurde.)
-Auch wenn man von einer empirischen
Erkenntnis des evolutionären Geschehens noch entfernt war, so nahm man im
natürlichen Verlauf ein sinnvolles Werden an, einen Aufbau, bei dem alles
logisch aufeinander bezogen und auch der Mensch in ein
vernünftiges=wort-gewirktes/erfülltes Gefüge eingebunden war.
-Die Vernunft allen Lebens las man
aus dem damaligen Weltbild heraus, das den Kosmos noch wie eine Luftblase
sah, der von Wasser umhüllt war. So erklärte man sich die Logik, dass der Regen
von oben, aus dem blauen Meer außerhalb der Luftblase, zu deren Segen auf die
Erdscheibe fiel.
-Das natürliche Wachsen wird nun auf
eine umfassende Vernunft/ein Wort zurückgeführt. (Es ist genau die Vernunft,
die heute nur in noch besserer Weise wissenschaftlich empirisch aufgeklärt zu
erkennen ist – somit nicht mehr gegen die alten Vorstellungen spricht.)
-Nichts war von einem willkürlich
intelligenten Designer oder geheimnisvollen Zielsetzer moderner Telelogie zu
sehen, über die der Papst seinen Schülerkreis in Castel Gandolfo (kurz vor
seinem Deutschlandbesuch und der vergeblichen Suche nach Vernunftbegründung in
der Sackgasse einer kaiserlich moslemfeindlichen Meinung), diskutieren lies.
Vielmehr war die echt universale Vernunft/das Wort allen natürlichen Werdens,
der einzige Verweis auf eine selbst nicht zu benennende oder abzubildende
Schöpfungsmacht.
-Im alten Denken ließen mystische
Götterfiguren die Menschen für sich schuften. Jetzt waren die Menschen zu
Mitwirkenden an einem großen vernünftigen Schöpfungswerk geworden, dessen
Ergebnis sie waren und in dessen Verant-wort-ung sie standen.
-Noch wusste man nichts von der
Abstammung von den Affen und wollte mit Sicherheit auch keine
evolutionsbiologische Beschreibung abgeben. Doch bereits damals erkannte man
den Menschen als eine besondere Art von Säugetier: an einem Tag, gemeinsam
geschaffen mit den Tieren.
-Da es der Genesisgeschichte nicht um
eine Naturbeschreibung, sondern eine neue Bestimmung des geistbegabten Wesens
innerhalb der kreativen, vernünftigen Naturordnung ging, lässt sich auch
verstehen, warum die biblische Betrachtung vom Menschen ausging, ohne die
Stellung des Zweibeiners überzubetonen, wie es dem alten Glauben oft
vorgeworfen wurde.
-Die Krönung des Menschen innerhalb der
Naturordnung ist vielmehr seine Vernunftbegabung, durch die er jetzt selbst in
schöpferisch-mündiger Verant-wort-ung steht.
-Der Mensch wurde so als ein Wesen
gesehen, dessen Stellung innerhalb einer hervorbringenden, kreativen Natur von
ihm mehr verlangt, als seinem Instinkt bzw. inneren Stimmen oder
Mehrheitsmeinungen zu folgen.
-Als Ebenbild einer vernünftigen
Schöpfungsmacht war er zum „Herr“scher, d.h. nun vernünftigen Ordnungsbewahrer,
Weiterentwickler, Verbesserer geworden. Jeder Mensch ist ein kleiner
„Bismarkturm“, eine schöpferische Statute, ein kleiner König, so Originalton
der Aufklärungstheologie. Er muss jetzt selbst durch seine Vernunft als
irdischer Creator kreativ mitwirken.
-Ein für spätere Demokratien
notwendiges neues Weltbild, in dem nicht Alexander der Große, ägyptische
Pharaonen oder Philosophenkaiser und politische Könige den Ton angaben (und wie
heute oft, allein für den Unsinn verantwortlich gemacht werden), sondern jeder
Selbst ein vernünftig wirkender und gemeinschaftliches Gelingen bewirkender
König sein sollte, ist am Anfang des Monotheismus zu erkennen.
-Die „Wörtlichkeit“, auf die damals
die Denker den Monotheismus gründeten und in deren Verant-wort-ung sie standen,
waren keine Buchstaben, Mythen, Glaubenstraditionen, sondern lässt sich als die
Vernunft des natürlichen Geschehens nachlesen.
-Die Vernunftbegabung des Menschen
stellt ihn in den ständigen Dialog mit der schöpferischen Vernunft/dem Wort.
-Selbst die Zweigeschlechtlichkeit
der Zweibeiner und damit die Ehe von Mann und Frau,
wird als eine Art Dialog der
in Materie verhafteten Menschen mit einer geistigen Macht gesehen. Die Praxis
der Ehe hatte so auch als Umsetzung kosmischer Vernunftprinzipien besondere
Bedeutung.
-Ganz natürliche Erfahrungen – wie
dass der Mensch die Erde füllt und überall leben kann, sich anpassen muss –
wurden als Schöpfungswerk erkannt und gleichzeitig als Verant-wort-ung.
-Die Sinnhaftigkeit/Vernünftigkeit
des natürlichen Geschehens war nicht einfach eine spirituell zu spürende
Schönheit, sondern verliehen dem daran teilhabenden menschlichen Wesen seinen
Sinn.
-Mystische Göttergestalten waren
verschwunden. Über den Schöpfer selbst gab es nichts mehr zu sagen, als was in
seinem Schöpfungswerk sichtbar war.
-Die Struktur der kosmischen und
zeitlichen Ordnung sollte nun auch für die menschliche Kultur maßgebend sein.
-Der Sabbat zur kultischen
Begeisterung für das gesamte Schöpfungswerk (incl. des eigenen) und somit auch
als vernünftiger Ruhetag im Lebensrhythmus, wurde in der hervorbringenden
Ordnung des Kosmos begründet.
-Gleichwohl man von
Naturwissenschaft noch entfernt war, niemand die kosmische Bedeutung von Sonne,
Licht und Mond kannte, sah man diese nicht mehr als Götter bedingte
Wunderwerke, sondern in sinnvoller Weise in das Weltgeschehen
eingebunden.
-Nur wenige Jahrhunderte vor Jesus
hat in Babylon eine Aufklärung stattgefunden, die von einem Urvertrauen in die
Ordnung der Natur als immer wieder Neues hervorbringend (Schöpfung) verstanden
wurde.
-Das damalig Bild der
kreativen=schöpferischen Natur hat auch den menschlichen Kult bestimmt, der
dazu be“stimm“t (folge hervorbringender Stimme/Wort/Vernunft) war, der
kreativen Ordnung des Kosmos zu folgen, sich in ihr als Geist/Verstand begabtes
Wesen zu verhalten. (Was heute allein humanistischen Ideologien, politischen
Parolen und selbst ökologischen Einsichten nicht gelingt.)
-Priesterliche Kreise waren die
Verfasser einer philosophischen, monotheistischen Kulturodnung, die sie aus
kosmischem Grund, den Grundgesetzen der Natur ableitete: Geisteswissenschaftler
haben nicht alte Mythen neu gemixt, phantastische Glaubensgebilde aufgrund
persönlicher Eingebungen oder Philosophien in die Welt gesetzt, sondern sich
des babylonischen Wissens bedient, das heute als Mutter aller
Wissenschaft gilt.
-Die babylonische Wissenschaft wurde
weitergedacht. Statt einer Götterwelt zu dienen, wurde der Mensch als
mitverantwortlicher Teil einer hervorbringenden Macht gesehen, über die es
selbst außerhalb ihrem Wort/ihrer in Natur und Geschichte sichtbaren Vernunft,
nichts zu sehen und sagen gab.
-Der Mensch war nicht mehr der
Lastenträger von alten vorgesetzten mystischen Göttern, die (wie heute in
Religionskriegen, Kultur-Kämpfen) gegenseitig im Streit lagen und ihren Menschensklaven
allerlei Arbeiten aufluden, sondern ganz logisch-vernünftiger Mitgestalter
einer neuen logischen Welt.
Wie auch die Zeitenwende, so lässt
sich heute der Anfang des Monotheismus als eine Entmythologisierung erkennen.
Letztlich lassen sich heute unzählige Zeugen, Hoffnungen auf ein völlig neues
Daseinsverständnis aufzählen, das uns scheinbar noch immer fehlt. Nicht
aufgrund vormaliger Erkenntnisse jenseits des natürlichen Wissens, in
geheimnisvollen Wunderwelten, sondern einem gegenwärtigen klaren Verständnis
vernünftig-natürlicher Weltordnung war offenbarende Begeisterung und
Bestimmung. Auf dem langen Weg zur Mündigkeit des Menschen hat sich unsere
Gebundenheit an vorgesetzte Bilder und Buchstaben immer wieder durchgesetzt,
was bis heute selbst dem aufgeklärten Denken den Blick verbaut.
Wenn ich mir in meinen Betrachtungen
erlaubt habe, die Ausführungen des theologischen Geschichtswissenschaftlers
über die antike Aufklärung vom Anfang etwas weiterzudenken, Konsequenzen für
unser Glaubensverständnis einzufordern, so sehe ich genau darin die
Notwendigkeit, die sich aus dem heute gegebenen Geistes- bzw. Geschichtswissen
ergibt. Und nur darum geht es. Nicht der Nachweis der Vernünftigkeit des alten
Glaubens der Kirche soll gegeben werden.
Vielmehr geht es um die Weitersuche,
wie der Menschen durch einen natürlichen, aufgeklärten, vernünftigen Kult zur
gemeinschaftlich hervorbringenden=kreativen Vernunft
gebracht werden kann. Dass diese nur scheinbar neue, im biologischen Bauplan
allen Lebens einsehbare Begründung nur gegeben werden kann, wenn sie in
kreativer Weise an das Verständnis unserer Väter, alte Bilder und Buchstaben
anschließt, deren Logik in neuer Weise belegt und sich daraus legitimiert, ist
nur natürlich: Es entspricht der Logik/Vernunft kollektiver
Kommunikationsprozesse.
Doch wenn am Anfang im Prozess des
geschichtlichen und natürlichen logischen Werden eine Vernunft als Wort Gottes
verstanden wurde, dem der Mensch selbstverant-wort-lich zu folgen hat, dann
müssen wir die Gaben der heutigen Aufklärung konsequent für den Kult umsetzen,
uns von mystischer Buchstäblichkeit und vermenschlichten Götterbildern
befreien. Es gilt dann keinen intelligenten Designer zu suchen oder Gott zu
beweisen, wie er in der Bibel steht, sondern eine alles bestimmende Intelligenz
der ganz natürlichen Selbstorganisationsprozesse als einzige Offenbarung und
Bestimmung zu sehen, um allein dieser mündig zu folgen.
5.
Monotheismus: Ein-verstand kosmischer Wirk-lichkeit, statt
unterscheidender Allein-Anspruch
5.1. Zwei
Genesisberichte als Vor-bild
Wenn wir heute in der Bibel nach dem
rationalen, den menschlichen Kult aus Naturordnung bestimmenden Genesisbericht
noch einen zweiten mystischen lesen, dann scheint schon damals bewusst gewesen
zu sein, wie wichtig es ist, sich auf alte Bilder zu beziehen, deren Bedeutung
in aufgeklärter Weise weitergedeutet wird. Die Notwendigkeit, den Stamm weiter
wachsen zu lassen, Äste, Zweige, Blätter und dann endlich Blüten und Samen mit
Hilfe der alten Wurzel wachsen zu lassen, statt ständig neue Kirschensteine in
den Boden zu pflanzen, nur weil noch keine reifen Äpfel zu erkennen sind, ist
nur natürlich.
Was also war der Grund, warum damals
in Babylon die Verfasser der rationalen Genesis den mythologischen Bericht mit
in ihre Erzählungen aufnahmen? Prof. Manfred Oeming sieht darin den Hinweis,
dass es nicht um eine Naturbeschreibung ging, sondern eine Kultordnung, die
ehemals vom Mythos, jetzt von Vernunft abgeleitet wurde. Seine Kollegen
Ägyptologen stellen die Missionierung des mystisch gebliebenen Babylon in
den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Sie machen damit einen weiteren Aspekt
deutlich, bei dem es m.E. um mehr geht, als nur der Nachweis keine
Naturbeschreibung sein zu wollen oder der alten mystischen Götterwelt als eine
Art Missions-Propaganda gerecht zu werden. Kultische Evolution funktioniert
nur, wenn das Alte und Andere inclusiv wird, statt sich exklusiv abzugrenzen
und somit einen Alleinanspruch zu erheben. Auch wenn dies oft daraus wird, wenn
der gemeinsame Grund später in menschlichen Vorstellungen verschüttet wird.
Auch im Monotheismus scheinen die vormaligen vielen Götter, die in Babylon
bereits auf einen Gott, eine gemeinsame Ordnung angelegt waren, ebenso wie die
Naturgottheiten auf die neue Wirklichkeit zu verweisen, von dieser in neuer
Weise weitergeführt worden zu sein.
Die Macht, die im Monotheismus alle
Menschen angeht, entspringt einem Neuverstand des Alten, das im Ein-verständnis
mit dem neuen, nun alle Welt bestimmenden Wort steht, das im natürlichen Werden
und ebenso als Grund der vormaligen Schöpfungsmythen, Naturgottheiten und
Götterordnung verstanden wurde. Der Monotheismus muss daher eine Globalisierung
gewesen sein, kann von Grund auf nur gleichzeitig als Kosmotheismus
verstanden werden, der die Grenzen alter Vorstellungen überwunden hat, ohne
sich nur als neue Kosmos-Vergottung zu verstehen. Wenn daraus dann sekundär
eine Abgrenzung, ein Alleinanspruch wurde, so scheint dies ein Phänomen, das
nicht nur zum „Preis des Monotheismus“ führt, den Prof. Assmann derzeit viel
diskutiert als Folge der mosaischen Unterscheidung ausmachen will, sondern das
ewige Problem von Kultformen, die ihre gemeinsame kosmische Grundlage verloren
haben bzw. nicht mehr verständlich machen können. Ein Preis, der täglich in der
Tagesschau in der Zahl von Toden nachzuzählen ist, als Krieg der Kulturen die
Zukunft bedroht und gerade heute zu Gegen-sätzen führt. Es sind die
selbstherrlichen Dogmentürme der Sprachverwirrung, wie sie noch nicht mal ein
gemeinsames Abendmahl von ökumenischen Eheleuten ermöglichen, die verhindern,
dass im Verstand gemeinsamer Bestimmung die Weltprobleme gelöst werden, die
sich nicht zuletzt durch eine immer globalere Lebensweise ergeben. Doch genau
dies ist es, die mehr denn je nach einem neuen globalen gemeinsamen Geist –
Monotheismus der nicht unterscheidet, sondern vermittelt - verlangt. Assmann,
gleichwohl er Moses als Gedächtnisspur eines sich evolutionär aus der
Kosmologie Ägypten befreiten Monotheismus analysiert und so deutlich machen könnte,
dass es um eine inklusive Aufklärung ging, beurteilt in seiner „Unterscheidung“
das, was heute gedacht wird: ein Gründer mit nächtlichen Offenbarungen, denen
alle Anderen hinterherlaufen und dies dann als die eine Wahrheit verkünden.
5.1. Alte und
neue natürliche Wirk-lichkeit zusammendenken heilt die Krankheit unseres Kultes
„Wer Erfinder sein will, sucht das
Neue. Wer die Wahrheit will, muss sie im bereits vorhandenen Wissen begründen“
so Kant, der damit deutlich macht, wie sich kreative Kommunikation und
Erkenntnis logisch entwickeln, geistige Evolution ereignet. Und selbst der
Erfinder verwendet nur, was ihm die Natur vorgibt, setzt ewige Gesetze anders
um, macht sie auf neue Weise in Motoren, Dampf- und allen Maschinen, ebenso in
Chemie, Biologie und sonstigen Prozessen menschlich nutzbar. Nichts ist neu,
sondern wird immer nur neu erkannt, nutzbar gemacht. Und ähnlich wie die
Naturwissenschaft und Technik nur der kosmischen Ordnung auf die Finger schaut,
sie in immer neuen Erfindungen für die menschliche Kultur umsetzt, so scheint
auch die theologische Erkenntnis immer wieder neu die Vernunftordnung des
Kosmos für die Menschen zu erfinden, für den gemeinsamen Kult nutzbar zu
machen.
Wie das Neue Testament nicht ohne
die Psalmen und Propheten auskommt, die nicht nur textlicher Bestandteil sind,
sondern die alte kosmisch wirksame Weisheit, ewiges Wort des natürlichen
Werdens ausdrücken, menschlich neu nutzbar machen, so scheint auch heute die
philosophische Erkenntnis der Aufklärung nicht ohne den Bezug zur biblischen
Lehre auszukommen. Im neuen Verstand anfänglicher Aufklärung kann die
notwendige Anknüpfung erfolgen, die neu zum durchdachten Verstand des Wortes
als ewiger Wahrheit führt.
Auch wenn David, damit die jüdische
Weisheit als Wurzel beschrieben ist, so wissen wir, dass auch am Anfang der
Christenheit ein umfassender Verstand und keine vereinnahmende oder banale
Umarmung Andersdenkender war. Christliche Philosophie und
Monotheismus-Erneuerung, die sich auf das kosmisch begründete Wort vom Anfang
in Moses bzw. Abraham bezieht, ist nicht zu machen, ohne die allumfassende
Zusammenschau einer kosmischen Weisheit. Diese führt von Homer als einheitliche
Götterordnung/logik, Platon als Begründer des neu durchdachten, in Vernunft
begründeten Monotheismus, Pythagoras („es ist mathematisch ein einziger Gott“)
über ägyptische Kosmologien, bis zu den kosmisch begründeten Kultformen der
Inder, Kelten und Germanen. Wenn Jesus als neue Begründung des anfänglichen
Monotheismus den alten Unaussprechlichen für die gesamte Welt, Heiden wie Juden
vermitteln sollte, dann kann es weder um einen Buchgott, noch geheimnisvolle
Offenbarungen an einen Guru gegangen sein.
Es ist nicht das wachsende Wissen um
das natürliche Wie und das wirklich historische Geschehen in unserer
Geistesgeschichte, das dem wirkungsvollen Kult mündiger Menschen im Wege steht,
sondern die Gefangenschaft in gewohnten Vorstellungen. Eine Welt, die noch vor
wenigen Jahrhunderten die biblischen Texte ohne nachzudenken wörtlich nahm, jedes
aufklärerische Denken verfolgte und noch heute neue Religiosität im ach so
modernen Amerika auf Buchstabenfundamentalismus, statt Wissen gründet – auch
wenn in Intelligent Design naturwissenschaftliche Erklärungen für den
vor-gesetzten Zauberer abgegeben werden – die kann scheinbar so schnell nicht
umschalten.
Nur in neuer Weise eine Weltvernunft
in Händen zu halten, über deren Bedeutung bereits im philosophischen Denken
neuzeitlicher Aufklärung gestritten wurde, diese selbst metaphysisch zu
vergotten, wie teilweise im Idealismus geschehen oder nach Kant zu
säkularisieren, bringt nicht weiter. Dies führt – wie die Geschichte zeigte -
nur zu wirkungslos bleibenden Ideologien und gleichzeitig einer Reduzierung von
Vernunft auf ein rein subjektives Verständnis, bei dem jeder vernünftig nennt,
was seinem Weltbild, seinem Selbstzweck dient. Auf eine solche Vernunft kann
sich kein ernsthaft denkender Mensch dann beziehen.
5.3. Im
gemeinsamen Nenner das Neue verstehen
So wie sich ein mystischer
Schöpfungsbericht an den heute in kosmischer Ordnung begründeten rationalen ersten
Genesibericht angliedert, lassen sich viele Aussagen,
Bildgestalten der Bibel und Festtage verstehen. Wie heute über die Ökologie als
anfänglicher Grund der Genesismythen nachgedacht wird, muss auch damals ein
Neuverstand gewesen sein, der mystische Vorstellungen nicht ausschloss, sondern
aufnahm. Nach dem was wir heute wissen, reicht es nicht, für den Genesisbericht
einfach das Aufwärmen alter Mythen anzunehmen. Vielmehr ist klar, dass eine
Aufklärung war, die das Alte in neuer Weise verstand.
Doch ebenso kurz geschlossen ist es
daher, in biblischen Gestalten oder Geschichten, die aus gleichem Grund alte
Motive aufgreifen, nur ein Mythen- Mix anzunehmen, wie dies heute bei der
Schriftlehre geschieht, die alle Aussagen nur in immer noch älteren Texten
begründet und erst Recht bei den Kritikern. Wer beim Neuen Testament nur auf
Psalmen und Prophetengeschichten verweist, die Verherrlichungsrede in alten
Sagen begründet, Ostern als neu aufgetischtes Passah sieht bzw. die
Auferstehung nur in alttestamentlichen Wurzeln begründet, ohne die erfüllten
Bedeutungsinhalte mitzuliefern, der macht es sich nach dem, was im Beispiel der
beiden Genesisberichte deutlich wird, zu einfach.
Selbst wenn Weihnachten in
heidnischer Tradition, im Sonnenkult und sonstigen Kultfesten vorgezeichnet
war, dann müssen wir nach dem Grund fragen, der vormaligen Festen, Ereignissen,
Geschichten und Gestalten zugrunde liegt. Und wir werden immer wieder auf die
kosmische Vernunftordnung stoßen, die in meist mystischer Weise ausdrückte und
in die nun eine neue, aufgeklärte Qualität hatte. Es ist jeweils der
Wiederverstand der Vernunft, die den anfänglichen Mythen, Gestalten, Riten
zugrunde liegt, der eine Wert-schöpfung deutlich
macht, die als historische Wirk-lichkeit in den
Biblischen Geschichten bebildert wurde.
5.4. Neuer
Verstand und alter Bilderkult müssen immer wieder auf einen Nenner gebracht
werden
Aus antiker Aufklärung scheint ein
Bewusstsein erwachsen zu sein, das
-die mystische Sicht der Natur bzw.
alte Götterordnung des Kosmos ebenso als Kultbegründung anerkannte,
wie die neue naturwissenschaftlich-logische,
Vernunft begründende Bestimmung.
Was damaliger Aufklärung im
Gegensatz zu uns klar gewesen scheint, war eine sich ewig weiterzuentwickelnde
Erkenntnisnotwendigkeit, die dem Kult und damit der menschlichen Kultur einen
immer wieder neuen Grund gibt, in dem sie wachsen kann. Aus der Einsicht in die
Notwendigkeit eines antik aufgeklärten Kultes für vernünftiges Verhalten von
Kultwesen, artikulierten sie das, was wir heute mit weiter aufgeklärten Augen
als vernünftig Geboten – für Kult und Gesellschaftsverhalten - nachlesen
können.
Sie wollten, auch wenn ihre
Nachfolger auf der langen Reise nach Jerusalem immer wieder Rückfällig wurden,
keine neuen geheimnisvollen Götterhimmel mit anzubetenden, vermenschlichten
Bildern und Buchstaben begründen oder das hervorbringende Vernunft-Wort zum
pantheistischen Aufklärungsgott erheben. Ihnen ging es um einen Kult, der auf
kreative, kosmische Ordnung/Vernunft/Wort gründete, weil er seine Bestimmung
aus einer vorüberziehenden unaussprechlichen Wirk-lichkeit bezog, deren Willen
er vermittelte.
Das Wissen
über den Anfang des Monotheismus ist nur ein kleines Stück in einem mit jedem
neuen Wissen um die wahre Geistesgeschichte wachsenden Mosaik, das immer mehr
nach einem völlig neuen Glaubensverständnis bzw. einer aufgeklärten
Kult-ur-begründung verlangt.
Die völlig neuen Perspektiven vom
Anfang des Monotheismus, wie vom Wesen seiner christlichen Reform, die sich
beide ergänzend durch Geschichtsaufklärung ergeben, werden ein Verständnis
unseres Glaubens bringen, das einen wahren Paradigmenwechsel bedingt und zu
einem aufgeklärten, grenzüberschreitenden Kult führt. Gerade indem Christen,
die das ständig wachsende Wissen über die Zeitenwende, das wahre Wesen Jesus
auswerten, der nicht nur aufgrund der hier dargelegten alttestamentlichen
Aufklärung nicht mehr als ein dogmatisches Geheimnis, ein zu Gott gewordener
Guru bzw. mythologisierter Mensch gelten kann, sondern dessen Wesen auf eine
alles bewirkende nie selbst definierbare Macht verweist, wird sich ein neues
Glaubens- und Weltbild ergeben, von dem eine schöpfungsvernünftige Lebensweise
erwartet wird.
6. Vision
kultivierter Vernunft von mündigen Menschen
(Eine Vision, die durch ihre
Überzeichnung deutlich machen soll, wo die geistesgeschichtliche Aufklärung
hinführen wird.)
6.1. Statt
menschliche Überredung und Kulturkampf, gemeinsamer mündige Erkenntnis/Verstand
Wenn wir das Wissen vom Anfang jüdischen
und christlichen Glaubens konsequent verwerten, können wir nicht weitermachen
wie bisher. Wir können nicht weiter traditionelle oder moderne (dann meist
pantheistische) Gottesbilder malen, den Menschen dogmatische
Offenbarungs-Märchen vorsetzen oder völlig haltlose theoretische Gottesgebilde
in die Welt setzen, wenn wir wissen, dass Monotheismus eine Aufklärung war, die
die Gefahr von Gottesbildern erkannte und nur vom hervorbringenden natürlich
und geschichtswirksamen Wort, der Vernunft allen Werdens auf eine gemeinsame
Schöpfung schloss.
Es versteht sich eigentlich von
selbst, dass das Schöpfungswort, wie es am Anfang im Ablauf der natürlichen
Ordnung verstanden wurde, den Menschen nicht in Predigten beizubringen ist und
nicht im Verweis auf die eigenen Kultgesetze von ewiger Wahrheit gesprochen
werden kann, die man denkt in Texten/Gesetzen eingedost zu haben.
Letztlich liegt es am Verständnis
unserer geistigen Wurzel, unserer Herkunft, wo wir hinhören. Und hier liegt die
Hoffnung, dass die geistesgeschichtliche Aufklärung über die Wurzel des
Glaubens die Menschen zu einem gemeinsamen mündigen Verstand befähigt, der
keine geistige Grenzen kennt, wie sie sich derzeit durch jeweils verschiedene,
sich bekämpfende Dogmenlehren ergeben.
Eine völlig neue „Wört“lichkeit, die
das hervorbringende Wort/Vernunft in allem natürlichen Werden wahrnimmt,
schließt den alten Glauben nicht aus und wird nicht zur pantheistischen
Vergottung der Natur/Materie, sondern kann auf den Gott der Väter als die
Ursache des Alles, incl. der aufgeklärten Erkenntnis schließen.
Das allegorisches Verständnis der
alten Texte, das nicht der Zeitbeliebigkeit verfällt, sondern sich am Anfang
des gemeinsamen Monotheismus orientiert, ermöglicht in zunehmendem Maß die
Weisheit zu erkennen, die der jeweiligen Tradition zugrunde liegt und auf die
sich dann jede Religionskultur weiterhin auf ihre Weise beruft. Die verschiedenen
Kultformen werden so in neuem Bewusstsein eines realen gemeinsamen Grundes
weitergeführt, um den Menschen begeisterte Kraft für die gemeinsame kreative
Gestaltung einer vernünftigen Welt zu verleihen.
Wo vormals geistige Grenzen gebaut
wurden, wird jetzt die Grundlage für ein gemeinsames Gelingen am
kreativ-vernünftigen Weiterbau der Welt gelegt.
6.2. Begeisterung
und Kultivierung von vernünftiger Kreativität/Hervorbringen
Der Kult ist kein Selbstzweck mehr,
der allenfalls noch dem persönlichen Wohlbefinden dient, sondern wird als
Voraussetzung für eine vernünftige gemeinschaftlich hervorbringende Lebensweise
verstanden. Der kult-ivierte Mensch wird weder nur sich selbst, noch alten oder
neuen Göttern dienen bzw. diese verherrlichen. Wie am Anfang des Monotheismus
haben auch menschliche Herrscher (incl. Ideale/Ideologien) ausgedient. Nicht
menschliche Meinungen, Moralansichten und Mehrheiten geben den Ton an, sondern
die kreative Vernunft, die auf eine gemeinsame Schöpfung verweist und für
vernünftiges lebendiges Hervorbringen von geistigen und materiellen Gütern
begeistert. Diese kreative Vernunft/Wort be-stimmt das Leben, gibt dem gesamten
irdischen Dasein, allen Dingen einen Sinn und ist Maßstab für menschliche Moral
und Werte.
Nicht was einzelne Menschen denken,
sich in traditioneller Moral vormals vorbeteten ist Maß, sondern was für die
Gesamtheit der Genesis wertbringend war und ist, wird als Wort des alten Gottes
verstanden, als Wert-maß erkannt und menschlich verwirklicht.
Im Kult geht es nicht mehr um
Verherrlichung himmlischer, heimlicher oder selbst gebastelter Gottheiten. Aus
dem gemeinsamen Kult, der auf den einen all-mächtigen altbekannten Creator
gründet, schöpfen die Menschen die Kraft, um in Gemeinschaft der Vernunft aller
Genesis gerecht zu werden. Sie unterdrücken dabei nicht ihre Lebenstriebe,
sondern richten sie an der menschlichen Vernunft aus. Vernünftig kultiviert
empfinden sie Lust bei der Leistungserbringung im Sinne der menschlichen Logik.
Die Verwirklichung der kreativen Vernunft ist zur Selbst-verwirklichung von
Wesen geworden, die einzig vernunftbegabt bzw. sich dieser Vernunft bewusst
bzw. klar geworden sind.
Die Menschen sind sich dabei auch
der Logik/Vernunft der Kulthandlung für ihre Psyche bewusst. Ihnen ist klar,
dass sie bekannte Bilder für ihre emotionale Begeisterung benötigen, um so ihre
gesamten Vernunftkräfte zu mobilisieren. Sie wissen um die
Vernunft/Notwendigkeit im kollektiven Kult und zur gemeinsamen Kommunikation
auf bekannte Vorstellungen aufzubauen, bekannte Bilder evolutionär weiterzubauen,
statt den Baum-stamm abzuhauen und nur Äste ohne Halt hochzuheben. Selbst wie
vernünftig es ist, die Kraft des gesprochenen Wortes im lauten Gebet zur
eigenen Einsicht und Vernunftorientierung zu nutzen, ist bewusst, ohne dass
dies daher als geistige Selbst- und Fremdmanipulation zu betrachten wäre oder
gar als ein Überreden einer Gottesgestalt.
6.3. Der
vernünftige Mensch von Morgen
Der Mensch ist zum mündigen
Mitschöpfer geworden, Stellvertreter einer vernünftigen Schöpfungsmacht auf
Erden. Er ist nicht mehr Sklave alter Götterbilder, dient nicht mehr Bibel und
Koran, kommunistischen und sonstigen religiösen oder philosophisch-politischen
Ideologielehren sowie Kapitel und Konsumegoismus, sondern sieht in vernünftigem
geistigen und materiellen Hervorbringen seine Selbstverwirklichung. Er lässt
sich nicht mehr fremdmanipulieren, meist ohne es zu merken oder wahr haben zu
wollen. Vielmehr entscheidet er in vernünftiger Auswertung des aufgeklärten
Wissens und unter Verlass auf möglichst unvoreingenommene Weisheit von
Menschen, die über noch besseres Wissen verfügen, was für das kreative Wachstum
der Welt tauglich ist. Er macht sich die Grundprinzipien der Natur auf
menschlich vernünftige Weise zu nutze, ohne weiter einfach das Darwinistische
Denken zu übertragen, wie das im Wirtschaftsleben lange als Normal gesehen
wurde, die „soziale Marktwirtschaft“ nur ein Etikett ohne Inhalt war und
gegenseitig gut gemeinte vergeblich-pharisäerhafte Humanpredigten gehalten
wurden.
Die geistigen Grenzen, die über
Jahrtausende zu kulturellen Kriegen führten, sind gefallen, da der aufgeklärte
Mensch seine Bestimmung aus kosmischen Gesetzen entnimmt, die im jeweiligen
Kult entsprechend den jeweiligen Traditionen nur verschieden umgesetzt werden.
Auch Staatsgesetze, ebenso wie die Kultgesetze am Anfang des Alten Testamentes,
werden von der kosmischen kreativen=schöpferischen Bestimmung abgeleitet.
Arbeitslosigkeit ist ein Fremdwort
geworden, da jedes vernunftbegabte Wesen seine Selbstverwirklichung in mehr
Kapitalmaximierung oder Konsum sieht und Leistung als Last empfindet. Vielmehr
kann der kultivierte Mensch nun in neuer Klarheit seinen Sinn darin erkennt,
seine Vernunft und sein Vermögen im Sinne einer höheren, den gesamten Kosmos
bestimmenden Vernünftigkeit (eines kreativen=schöpferischen
Wortes) umzusetzen.
Wachstum, Wissen und Wohlstand
werden weder verteufelt, noch sind sie reiner Selbstzweck, sondern werden als
Gaben verstanden und dienen zur Verherrlichung des Gebers. Dieses neue
Bewusstsein hat einen wahren Kreativitätsschub in der Wissenschaft ausgelöst,
der ein weltvernünftiges Wachstum bewirkt hat. Der Mensch ist so weiter auf
gemeinsame Leistung aus, will den vernünftigen Wohlstand mehren und nachhaltig
wachsen.
Jedes gemeinsame Mahl wird als ein
Gebet an den verstanden, der selbst dem Koch die Gabe seiner köstlichen, kreativen
Küche gegeben hat. Der Mensch ist als Werkzeug einer kosmischen Kreativität zum
wahren Erfinder geworden, der inzwischen der kosmisch funktionierenden Vernunft
Dinge abgeschaut hat, die vorher undenkbar waren. Die Funktion in der Ganzheit
des jeweiligen Kosmos, deren vernünftige Selbstheilung, steht im Vordergrund.
Auch im Gesundheitswesen hat dies inzwischen zu einer völlig neuen Denkweise
und Praxis geführt. Ganzheitlichkeit, die jetzt in allen Lebensbereichen
praktiziert wird, begründet man nicht mehr allein auf Hildegard von Bingen
& Co., sondern in einer schöpferischen Vernunft.
Ehe, Familie und Kommunen gelten als
kleiner Kosmos der menschlich vernünftigen Lebensweise. Aus dem neuen
Selbstverständnis leiten sich Gebote der Gemeinschaften ab, die letztlich genau
dem entsprechen, was beispielsweise bereits im Alten Testament in der Weisheit
Moses geboten wurde. Gerade die Ehe als eine auf geistiges und materielles
Leben hervorbringen angelegte vernünftige Lebensbeziehung, wird als Abbild der
kosmisch-schöpferischen Ordnung verstanden. Kinder werden nicht mehr wegen der
Altersvorsorge, dem selbstgefälligen Spielwunsch der Eltern oder gar wegen
finanzieller Anreize geboren. Vielmehr betreibt der mündige Mensch eine
Familienplanung, die dem vernünftigen Wachstum der Welt gerecht wird.
Die Liebe wird dabei als eine
großartige, dem Menschen in besonderer Weise geschenkte Gabe gesehen, die in allen
menschlichen Lebensbeziehungen das Glück erfüllende Hervorbringen beflügelt.
Liebe ist somit zur schöpferischen Auf-gabe geworden, die in allen Bereichen
des menschlichen Zusammenwirkens auf jeweils vernünftige Weise genährt und
gelebt wird.
Während im Dienst der konservativen
Götter, sinnentleertem Selbstzweck und gegenseitiger Konsummanipulation die
Vernichtung der ökologischen Lebensgrundlage unumkehrbar schien, ist die
Erhaltung der vernünftigen Ordnung, aus der man ja seine Bestimmung nimmt, zur
Lebensaufgabe geworden, die mit aller möglichen Kreativität konsequent verfolgt
wird. Wo vormals die Menschen in ihrer Moral zwar geisteskrankhafte
Kinderschänder an den Pranger stellten, Nachhaltigkeit predigten, gleichwohl
sie in ihrer sinnlosen Gier den Kindern im vollen Bewusstsein die letzten
Ressourcen fraßen, wird jetzt wahrhaft Zukunftsvorsorge getroffen.
Dass zu all dem ein gemeinsamer Kult
die vernünftige Voraussetzung ist, der die Menschen aus der Unmündigkeit ihrer
kurzsichtigen Egozentrik befreit, sie in Begeisterung für das vernünftige
Hervorbringen einer höheren Ordnung befähigt und die dazu notwendigen Kräfte
freisetzt, versteht sich von selbst. In neuen herrlichen Kultbauten wird nicht
mehr alten Göttern geopfert, sondern im Bewusstsein einer unsichtbaren Macht,
die hinter allem vernünftigen Hervorbringen (Naturgesetzen) steht, singend und
betend der Geist fitt gemacht, um der Welt zum wahren Vernunft erfüllenden
Fortschritt zu verhelfen.
Der gesamte Kulturbetrieb, incl. der
sportlichen Betätigung, wird dabei als bewusste Befähigung zur geistigen und
körperlichen Verwirklichung vernünftiger Leistung im Sinne der Gesamtheit
gesehen. Nicht die pure Nachahmung, technische oder menschliche Umsetzung der
Natur ist das Thema des Kult- und Wissenschaftsbetriebes, sondern das Wort/die
Ordnung, die dem gesamten Kosmos zugrunde liegt, soll gehalten und menschlich
vernünftig verfeinert werden.
7. Ein neuer
Schluss als Anfang
Auch wenn die gezeichneten
Vernunft-Ideale überzeichnet sind, so zeigen sie die Ziele eines aufgeklärten
Kultes, die von einem neuen mündigen Schließen auf eine unsagbare gemeinsame
Allmacht ausgehen, wie sie heute am Anfang angenommen wird.
Die bisherigen Schlüsse greifen zu
kurz. Durch die Aufklärung des Anfangs sind sie unhaltbar.
Das heute
vorhandene Geschichtswissen zwingt dazu, mit total vermenschlichten und
bildhaften Glaubens-Vorstellungen Schluss zu machen, um durch einen
Vernunft-Schluss zu einem neuen Anfang zu kommen.
Wenn am
Anfang des Monotheismus denkende Menschen waren, deren Lebensgefühl auf eine
aufgeklärte Vernunftordnung gründete, die vormals als mystische Ordnung erkannt
wurde und nun neu über ihre Be-stimm-ung, Verant-wort-ung nachdachten,
dann kann es
nicht sein, dass wir weitermachen wie wenn nichts Neues wäre !!! :
-Hokuspokus, das längst hinter uns
liegt, für schöpferisches Handeln halten.
-Historische Erkenntnisse dazu
führen, dass wir immer nur kurz-schließend verkürzen, statt den anfänglichen
Grund nachzudenken und den neuen Mehrwert deutlich zu machen.
-Glaube automatisch mit Über- und
Unnatürlichkeit gleichgesetzt und außerhalb von Wissen stellen.
-Weiterhin außerhalb des natürlichen
Wissens über einen vorgesetzten/eingebildeten Gott oder seine Beweise
nachdenken.
-Natürliche Theologie, Vernünftiges
Denken der jüdisch-christlichen Offenbarung entgegensetzen.
-Vorgesetzte Mythen/Dogmen als Grund
des Glaubens verherrlichen.
-Das vernünftige Werden zum modernen
metaphysischen Mysterium machen und selbst vergotten oder aufgrund alberner,
überkommener Glaubens-Vorstellungen in Pantheismus und Atheismus flüchten.
-Erlösungshoffnung und Erkenntnis
völlig außerhalb der natürlichen evolutionären Entwicklung gesucht werden.
Nachdem der
uns gegebenen Klarheit kann es nicht sein, dass aufgeklärte Menschen aufgrund
der Wiedererweckung eines dogmatische als Gott verkündeten Wanderprediger an Gott
glauben sollen. Vielmehr ist uns die Gabe gegeben, über eine kreative
Vernünftigkeit/Wort in menschlicher Gestalt nachzudenken und dann durch
neuzeitliche Aufklärung sich in natürlicher Begeisterung verant-wort-lich zu
verhalten, in herbringender vernünftiger Gemeinschaft zu wirken.
Die Zeit ist reif:
-Die Aufklärung hat uns in Trennung
von Glaube und Wissen auf beiden Seiten neue Klarheit gebracht, deren
schöpferische Gaben konsequent auszuwerten sind und die zu einer neuen, aufgeklärten
Sicht allen Werdens im Sinne der väterlichen Vorstellungen führen können. Nach
den für die Erkenntnis notwendigen Einzelanalysen des Anfangs stellt sich
inzwischen auf Seiten der kosmischen, wie der kultisch- bzw. geistesgeschichtlichen
Wissenschaften eine ganzheitliche Sicht ein, die auf die Vernunft verweist, die
am Anfang war.
-Die Aufklärung lässt uns erkennen,
dass es neben der ausdrückenden Mutter eine zeugende und zu bezeugende Macht
geben muss, die wir in alter Metapher Vater nennen, auf die uns der Sohn, die
Vernunft allen Werdens verweist, die nie selbst als Schöpfer/Wortgeber/Gott
anzunehmen ist.
Der Anfang des monotheistischen Glaubens zeigt, dass
die Dekadenz derzeitigen Glaubens, über den ein aufgeklärter Mensch nur noch
den Kopf schütteln kann und der allenfalls noch fürs persönliche Wohlbefinden
zu akzeptieren ist, nicht das Ende ist. Sie ist ein im evolutionären
Vernunftverlauf notwendiger Weg, der zu einem Neuanfang führt.
Ein Verständnis, das davon ausgehen muss, was am
Anfang war:
Aufgeklärter Glaube aufgrund des vernünftigen Werdens
in aller Natur/Welt.